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Als ich aufwachte, saß Mycroft neben mir. Seinen Kopf hatte er auf seine Hände gelegt, die auf dem Regenschirm lagen.
Ich schaute mich um. Offenbar lag ich im Krankenhaus, kein Wunder.

,,Wie lange war ich weggetreten?", wollte ich wissen.
,,Zwei Tage, sieben Stunden. Ein Wunder, dass du jetzt schon wieder wach bist. Sie mussten Sie einmal reanimieren", antwortete er. Seine Stimme war wieder so sanft, aber er empfindet nichts für mich. Eine einzelne Träne lief mir über das Gesicht. Erschrocken wischte ich sie weg. Das war mir seit acht Jahren nicht mehr passiert.

Mycroft sah mich nachdenklich an.

,,Das Abendessen holen wir wahrscheinlich nicht nach, nicht wahr?", meinte ich und schaute krampfhaft an ihm vorbei.
,,Wieso nicht?" Irritiert sah er mich an.
,,Warum denn?", erwiderte ich schnippisch. ,,Wir sind doch weder befreundet noch zusammen... also?"
Er öffnete den Mund, schloss ihn aber gleich wieder.
Ich schüttelte den Kopf. ,,Verschwinden Sie doch einfach, wenn ich Sie sowieso nicht interessiere."
,,Sie interessieren mich aber... mehr als gut für mich ist", sagte er.
Erstaunt blickte ich zu ihm hoch. Doch er stand schon auf und ging zur Tür.

Als er an der Tür angekommen ist, hielt ich ihn zurück: ,,Warten Sie! Was ist mit Hope?"
,, Sie ist bei mir. Ich kümmere mich um sie", versicherte er mir.
,,Danke", konnte ich nur noch sagen. Dann war er weg.

Mycroft's Sicht

Verdammt! Wie konnte ich mich nur darauf einlassen? Ein Kind! Kind! Hätte ich keinen so hohen Intelligenzquotienten, wüsste ich wahrscheinlich nicht einmal, wie man das schreibt.

Ich seufzte. Jetzt hatte ich sie nun mal an der Backe. Ich ließ mich nach Hause fahren. Hope würde da schon warten.... mit John, der sie dorthin gebracht hatte, nachdem er sich von dem Schock vorgestern beruhigt hatte und auf sie aufpasste, wenn ich gerade mal nicht da war.

In der Villa kam Hope zu mir gelaufen und wollte mir in die Arme springen, was ich verhinderte.

So weit kommt es noch!

John schlenderte hinter ihr her.
Ich verdrehte die Augen.

,,Nun frag schon", meinte ich sichtlich genervt.
Er kniff die Augen zusammen. Ihm war es immer noch ein Rätsel. Warum musste er auch so ein Idiot sein? Warum mussten fast alle solche Idioten sein?

Ich zog mein Jackett aus und reichte es einem Angestellten.
John zögerte. Mit hochezogener Augenbraue sah ich ihn abwartend an.
,,Diese Pläne... also die, die Sherlock wiederfinden soll, was hat es damit auf sich?"
,,Woher weißt du davon?", wollte ich wütend wissen.
,,Er hat meinen Laptop konfisziert", antwortete er.
,,Das geht dich nichts an", sagte ich mit einem falschen Lächeln. ,,Raus!", meinte ich dann doch mit schärferer Stimme.
Mit gerunzelter Stirn verschwand er.

Hope drehte sich zu mir.
,,Wann sagst du Mum eigentlich, dass du sie magst?", fragte sie mit Unschuldsmiene.

Entsetzt blickte ich auf sie herab.









Tja, wann wohl?

Cìao, Adios. 😅😂


Eure Lucy 💚❤💚

Sociopath In Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt