Kapitel 8

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Pauls Sicht:

Langsam legte ich meinen Arm um Jenny. Sie atmete ruhig, aber ich konnte spüren, wie ihr Herz raste. Ihre Waffe lag vor ihr auf dem Fußboden. Sie war es also gewesen die beim Aufprall auf den Boden einen Knall verursacht hatte. „Jenny, guck mich an!", befahl ich ihr, da ich nicht wollte, dass sie sich das weiterhin angucken musste. Langsam drehte sie sich zu mir um und schaute auf den Boden. „Guck mich an!", ermahnte ich sie. Daraufhin schaute sie mir in die Augen. Ihr Blick hatte keinen Ausdruck und ihre Augen waren matt.

Jennys Sicht:

Ich konnte meinen Augen nicht trauen. Wie angewurzelt blieb ich stehen. Ich konnte mich nicht mehr bewegen. Tausende Fragen schossen mir durch den Kopf. Warum? Als Paul hinter mich trat drehte ich mich auf seinen Befehl hin um, doch ich wollte ihm nicht die Augen, da ich Angst hatte, das ich anfing zu weinen. Plötzlich bekam ich starke Kopfschmerzen und mir wurde Schwindelig. Ich wollte nach dem Türrahmen greifen, doch meine Hand griff ins Leere. Daraufhin verlor ich das Gleichgewicht und taumelte nach vorne. Zum Glück stand Paul vor mir, welcher mich auffing. Er stützte mich bis zum Sofa, welches oben im Flur stand. Ich ließ mich darauf fallen und schloss die Augen. Langsam ließen die Schmerzen nach und ich sah wieder scharf. Paul warf mir noch einen besorgten Blick zu, wendete sich dann aber von mir ab und wählte eine Telefonnummer in seinem Handy. „Hey Susanne ...", fing er an. „Wir brauchen hier dringend die Spurensicherung." Dann entfernte er sich ein Stück von mir und sprach etwas leiser, so dass ich ihn nicht mehr verstehen konnte.

Pauls Sicht:

„Ah Susanne, ich habe da noch eine Frage.", sprach in mein Handy. „Was denn?", antwortete sie neugierig. „Was soll ich mit Jenny machen? Sie ist total fertig und ihr wird dauernd schwindelig.", fragte ich Susanne besorgt. „Du musst ihr das Gefühl geben, dass sie bei dir sicher ist. Und sie sollte dir vertrauen, nicht das noch irgendetwas Schlimmes passiert.", antwortete sie und aus ihrer Stimme konnte ich hören, dass sie sich auch große Sorgen machte. „Ach Frau Krüger hat gerade gesagt, dass ihr gleich danach sofort nach Hause fahren sollt und sich Jenny ausruhen soll.", hängte sie hintern dran. „ok machen wir. Danke Susanne!", bedankte ich mich. „Kein Problem. Passt auf euch auf!" Damit beendeten wir das Telefonat und ich ging wieder zu Jenny. „Hey, ich guck mir das eben nochmal kurz genauer an und warte bis die Spurensicherung kommt, dann fahren wir nach Hause, ok?", fragte ich sie. Jenny nickte nur leicht, guckte mich aber nicht an.

Als ich den Raum betrat, hatte ich kein gutes Gefühlt. Vor mir lag eine ganze Wand voller Bilder, Karten und Adressen. Auf den Bildern war überall Jenny zu sehen. Bei der Arbeit, zu Hause, beim Boxclub und an vielen anderen Orten. Es waren auch einige Bilder von alten Lagerhallen und Containerplätzen dabei. Ich fotografierte die ganzen Adressen. Vielleicht brauchen wir die ja nochmal. Ich machte mir immer mehr Sorgen. Dieser Mann war ein Profi und er wird alles daran setzten Jenny zu bekommen. Was, wenn ich sie nicht beschützen kann? Wenn ich einmal unaufmerksam bin? Da viel mein Blick auf einen Katalog. Darin waren sämtliche Waffen umkreist. Da hörte ich Hartmut rufen. „Paul? Jenny? Wo seid ihr denn?" Ich verließ den Raum und ging die Treppe hinunter. „Hier sind wir. Du bist ja selbst mitgekommen Hartmut.", sprach ich ihn an. „Man Paul, für diesen Fall tue ich alles!" Ich klopfte ihm auf die Schulter. „Danke!" „Wo ist denn Jenny?", fragte er mich. „Die sitzt oben.", antwortete ich und war in Gedanken schon wieder bei ihr. „Hey Paul, alles gut bei dir?", fragte Hartmut. „Ja.", log ich. „Komm ich zeig dir eben den Raum und dann müssen wir auch los." Ich ging die Treppe hoch und blickte sofort zum Sofa. Jennys Ellenbogen standen auf ihren Knien und ihr Kopf lag auf ihren Händen. Wir gingen an ihr vorbei. Hartmut guckte mich fragend an, doch ich winkte ihn nur in den Raum. „Guck mal bitte nach Fingerabdrücken und ähnlichen Sachen.", sagte ich zu ihm und verließ das Zimmer wieder. Mittlerweile waren auch die anderen Mitarbeiter mit der Ausrüstung hochgekommen. Ich wies sie in den richtigen Raum und ging dann auf Jenny zu. Ich hockte mich vor sie. „Geht's dir besser oder ist dir immer noch schwindelig?", fragte ich sie. „Geht.", antwortete sie knapp. „Kannst du laufen?" „Ich denke schon.", meinte sie unsicher und guckte mich an. „Komm, dann fahren wir nach Hause.", bot ich Jenny an und streckte ihr meine Hand entgegen. Sie griff danach und ich zog sie vom Sofa hoch. Zusammen verließen wir das Haus und fuhren nach Hause.

Da ich noch Einkaufen musste und Jenny nicht mitwollte, ließ ich sie alleine zu Hause. Der Gedanke, dass niemand bei ihr war machte mich nervös, weshalb ich mich etwas beeilte, um schnell wieder zu Hause zu sein. Als ich wieder zu Hause ankam, war Jenny gerade unter der Dusche. Ich fing schon mal an das Abendessen zu machen. Da sie immer noch duschte als das Essen fertig war, klopfte ich an die Badezimmertür. „Jenny? Bist du da drin?". Als ich keine Antwort bekam öffnete ich einfach die Tür. Jenny saß mit Kleidung unter der Dusche. Durch das Wasser konnte ich nicht genau sehen, ob sie weinte. Ohne nachzudenken setzte ich mich neben sie. Ich saß so nah neben ihr, dass ich spüren konnte wie sie leicht zitterte. Das kalte Wasser lief über meinen Körper. Eine Zeit lang saßen wir einfach nur da. Dann ließ sie ihren Kopf gegen meine Schulter fallen. Ich legte meinen Arm um sie. Jenny hob ihren Kopf an und guckte mir in die Augen. Ich merkte ein Kribbeln in meinem Bauch. Sie kam immer näher und küsste mich. Ich erwiderte ihren Kuss, doch nach kurzer Zeit brach sie ab und senkte ihren Kopf. Dann ließ sie ihren Tränen freien Lauf.

Jenny schlief schon neben mir, doch ich konnte irgendwie nicht einschlafen. Die ganze Zeit musste ich über die Geschehnisse nachdenken. Wie konnte ich Jenny am besten schützen? Ich merkte, wie Jenny neben mir unruhig wurde. Auf ihrer Stirn hatten sich Schweißperlen gebildet und sie drehte sich von einer Seite auf die andere. Sie hatte bestimmt wieder einen Albtraum. „hey Jenny.", vorsichtig rüttelte ich an ihrem Arm. Sie schreckte hoch. Schwer atmend setzte sie sich auf. „Hast du schlecht geträumt?", fragte ich sie und setzte mich auch auf. „Ja. Momentan kann ich einfach nicht ruhig schlafen.", sagte sie niedergeschlagen. „Glaub mir, ich auch.", versicherte ich ihr. „Warum? Du wirst ja nicht bedroht.", fragte sie mich. „Nein, aber ich habe Angst um dich. Du bist mir nämlich wichtig.", antwortete ich etwas leiser. Ich guckte ihr kurz in die Augen und ließ mich dann zurück ins Bett fallen. Jenny blieb erst noch sitzen und schaute in die Dunkelheit. Dann ließ sie sich neben mich fallen und kuschelte sich an mich.

So hier kommt der nächste Teil 😊 ich hoffe er gefällt euch 😘 lasst doch Mal eine Bewertung da ❤️ Einen schönen Abend noch 🤗

The rogue One - A Panny Story Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt