Kapitel 10

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Jennys Sicht:

Als ich aufwachte gelang es mir erst nach mehreren Versuchen die Augen zu öffnen. Um mich herum war es dunkel. Ich hatte starke Kopfschmerzen und mein Arm brannte höllisch. Ich versuchte mich auf zu setzten. Vergeblich. Meine Hände waren gefesselt und an die Wand gekettet. Was war mit mir passiert? Ich konnte mich an nichts erinnern. Mir war kalt und ich zitterte leicht. Von draußen hörte ich leise Stimmen. Eine der beiden Stimmen war mir bekannt, doch woher?

Pauls Sicht:

Ich saß auf meinem Schreibtischstuhl und starrte an die Wand. Warum? Das war der einzige Gedanke der mir durch den Kopf ging. Ich merkte nicht, dass Susanne in mein Büro kam und zuckte deshalb zusammen, als sie mich ansprach. „Ähm Paul?", fragte sie Vorsichtig und redete, ohne dass ich etwas sagte, weiter. „Kannst du dich noch an die Adressen von den Lagerhallen erinnern die ihr vor einigen Tagen gefunden habt?" „Hm", antwortete ich teilnahmelos. „Frau Krüger sagt, dass du und Finn dort mal hinfahren sollt. Vielleicht halten sie Jenny ja dort irgendwo gefangen.", erzählte Susanne m ir. Bei diesen Worten sprang ich auf. Endlich gab es etwas, was ich tun konnte. „Danke Susanne", sagte ich, als ich mir meine Jacke schnappte, an ihr vorbeilief und zu Finns Büro ging. Frau Krüger hatte Finn schon informiert und er stand schon fertig vor der Tür. Ich schnappte mir die Schlüssel von der Kommode und lief zusammen mit Finn zu meinem Dienstwagen. Sofort machten wir uns auf den Weg. Meine Hoffnung wurde immer weniger, nachdem schon in der dritten Lagerhalle nichts gefunden hatten. Gerade fuhren wir eine Landstraße entlang. „Bist du dir sicher, dass wir richtig sind? Ich kann hier weit und breit kein Haus sehen.", sprach Finn mich von der Seite an. Ich ignorierte ihn und fuhr einfach weiter. Nach einigen Minuten meinte er: „Wir sollten umdrehen, hier kommt doch sowieso nichts mehr." Das war mir zu viel. „Willst du Jenny überhaupt wiederfinden?", schrie ich ihn an. „Hey ist ja gut.", antwortete Finn erschrocken, mit so einer Reaktion hatte er wahrscheinlich nicht gerechnet. „Natürlich will ich sie wiederfinden! Ich mein wir sind Kollegen.", hängte er etwas lauter hintendran. „Entschuldigung.", sagte ich niedergeschlagen. „Das macht mich einfach fertig." Finn klopfte mir auf die Schulter. „Alle gut, wir werden sie finden.", sagte er entschlossen. Das gab mir wieder ein bisschen Hoffnung. „Guck mal dort auf der linken Seite.", sagte Finn plötzlich. Als ich auf die Seite schaute erkannte ich eine große Lagerhalle. Mir kam ein kleines Lächeln aufs Gesicht. Wir hatten sie gefunden. Sofort bog ich nach links auf den Feldweg ein. Ich parkte mein Auto vor dem Zaun Tor. Finn und ich stiegen aus und betraten das Grundstück. Die Tür der Lagerhalle war nicht verschlossen, weshalb wir direkt reingehen konnten. Wir nahmen unsere Waffen in die Hand und teilten uns auf. Plötzlich hörte ich Finn schreien. „Paul hier. Ich habe etwas." So schnell ich konnte, rannte ich in die Richtung aus die seine Stimme gekommen war. Es dauerte einige Zeit bis ich ihn gefunden hatte. Finn hockte in einem der Kellerräume und zeigte auf den Boden. „Guck mal, hier sind einige Tropfen Blut, dort liegt eine Kette und diesen Zettel hier habe ich gefunden. Scheinen Koordinaten oder sowas zu sein.", sprach Finn mich an. Als mein Blick auf die Kette viel machte mein Herz einen Sprung. Es war tatsächlich die Kette von Jenny. Allerdings bedeutete das auch, dass sie eine Verletzung hat. Nun machte ich mir noch mehr Sorgen. Was wenn sie es nicht schaffte? Wenn wir zu spät kamen? Finn riss mich aus meinen schmerzenden Gedanken. „Komm wir nehmen eine Probe von dem Blut und fahren damit direkt zu Hartmut. Dann kann er gucken, ob das Blut wirklich von Jenny ist und was es mit dem Zettel auf sich hat." Ich nickte gedankenverloren und sah aus dem Augenwinkel, wie Finn die Probe und den Zettel einpackte. Langsam nahm ich die Kette in die Hand und betrachtete sie ausgiebig. Sie hatte ein silbernes Herz als Anhänger. Ich schloss meine Hand um die Kette zu einer Faust. Ich werde dich finden, auch wenn es das letzte ist, was ich tue, dachte ich. Zusammen verließen Finn und ich das Grundstück und fuhren zu Hartmut, um dort den Zettel und das Blut abzugeben. Dann fuhren wir zurück zum Revier und berichteten den anderen von unserem Fund.

Jennys Sicht:

Nach einiger Zeit wurde die Tür geöffnet und einschwarz maskierter Mann kam herein. „Ach guck an, die kleine Polizistin istwieder wach. Jenny, Jenny, Jenny, ich habe dir doch gesagt, dass ich dich überallfinde.", sagte er lachend. „Was wollen sie von mir?!", fragte ich mit einem Bebenin der Stimme. „Was ich will? Das beenden, was mein Freund nicht geschafft hat.Aber das weißt du doch kleine." Er legte den Kopf schief. Die Art, wie er mitmir sprach, brachte mir eine Gänsehaut. Er band mich los. „Los mitkommen.",befahl er mir. Ich versuchte mich zu befreien und loszureißen. Der Mann wurdesauer. „Was soll das werden?", fragte er mich und klatschte mir eine. Ichmerkte das Blut, welches aus meiner Lippe über meinen Mund lief. Ich gab aufund stolperte vorwärts. Er Ließ mich in den Kofferraum seines schwarzenGeländewagens steigen und band meine Hände dort fest. Ich kam mir so hilflosvor. Nach einer halben Stunde fahrt hielt der Wagen. Ich hörte sich den Mannmit einem anderen unterhalten. Die beiden fingen an zu lachen, was mich nochunsicherer machte. Der eine Mann holte mich mit den Worten „So dann wollen wirmal." Aus dem Wagen. Angst stieg in mir auf. Was hatten sie vor? Ich stemmtemeine Beine in den Schotter. „Komm mit", schrie er mich an, doch ich dachte garnicht daran. Der andere Mann war gerade dabei einen Container zu öffnen. Aufdem Platz standen ca. 15 Stück. Waren das etwa Kühlcontainer? Ich versuchtemich zu wehren. Plötzlich zog der Mann ein Messer. „Willst du wohl ruhig sein!",drohte er mir. Doch ich wollte einfach nur weg von hier und trat ihm gegen dasSchienbein. Er verzog sein Gesicht. „Du hast es so gewollt.", sagte er undstach mir das Messer zwischen die Rippen. Mir wurde schwindelig vor Schmerzen. Ichfiel hart auf den Boden. Der Mann hob mich hoch und trug mich in den Container.Dort ließ er mich unsanft auf den Boden fallen. Ich verzog vor Schmerzen dasGesicht und biss die Zähne aufeinander. Dann nahm er einen Eimer Wasser undkippte ihn über mich. Sofort bekam ich eine Gänsehaut, denn in dem Raum warenes mindestens -15°C. „Du hast dich eindeutig mit den falschen Leuten angelegtkleine. Aber siehe es mal positiv. In spätestens einer halben Stunde bist dutot.", sagte er lachend. „Eine schöne Reise.", hängte er hinten dran undverschloss den Container. Ich fühlte mich schwach und zwischendurch fielen mir die Augen zu. Doch ich versuchte wach zu bleiben. Auch wenn die Schmerzen unerträglich waren, dachte ich an Paul. Ob er wohl nach mir suchen wird?   

Und schon sind wir bei Kapitel 10 😊 ich hoffe es gefällt euch 😏❤️ würde mich über Likes und Kommentare freuen 😇 danke für über 2,1k Reads, damit hätte ich niemals im Leben gerechnet 😅😍

The rogue One - A Panny Story Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt