Kapitel 14

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Pauls Sicht:

Nach einiger Zeit hielt Susanne ihren Wagen vor meiner Wohnung. „Danke fürs vorbeibringen.", bedankte ich mich bei ihr. „Kein Problem.", antwortete sie. Wir stiegen aus. Susanne öffnete eine der hinteren Türen. „Jenny schläft immer noch. Ich werde sie mal wecken, ok?", fragte Susanne mich. Ich überlegte kurz. „Nein, lass sie einfach schlafen.", antwortete ich kurz bevor sie Jenny wachrütteln wollte. Fragend blickte Susanne mich an. „Ich werde sie hochtragen.", sagte ich entschlossen. Susanne ging zur Seite. Ich schnallte Jenny ab und nahm sie auf den Arm. „Ok, heute Nacht wird Finn euch in Begleitung von zwei weiteren Streifenwagen abholen und zum Safe-House bringen. Bitte packt bis dahin alles, damit es schnell geht.", bat sie mich. „Das kriegen wir hin. Bis bald!", verabschiedete ich mich. Ich trug Jenny hoch in meine Wohnung und legte sie auf das Sofa, da ich im Schlafzimmer alle nötigen Sachen einpacken wollte. Da Jenny nur noch wenige saubere Klamotten bei mir hatte, beschloss ich zu ihrer Wohnung zu fahren und ein paar zu holen. Also nahm ich mir ihre Schlüssel von der Kommode und machte mich auf den Weg. Auf der Fahrt, überlegte ich, ob es die richtige Entscheidung gewesen war, Jenny einfach so alleine Zuhause zu lassen. Was, wenn der Typ bei mir einbricht und sie einfach mitnimmt. Schnell schiebe ich die Gedanken zur Seite und konzentriere mich wieder auf die Straße.

Jennys Sicht:

Als ich meine Augen aufschlug war um mich herum alles dunkel. Sofort fing ich an zu zittern. Was war passiert? Wo war ich? Ich stand auf und versuchte irgendwo einen Lichtschalter zu finden. Dabei stieß ich mir mehrmals mein Schienbein und meinen Fuß an irgendwelchen Möbelstücken an. „Man, scheiße!", fluchte ich laut. Meine Hand tastete sich langsam an der Wand entlang. Als ich endlich den Lichtschalter fand, drückte ich diesen mit meiner rechten Hand. Das Licht spring an. Als sich meine Augen langsam an das helle Licht gewöhnt hatten, erkannte ich sofort, dass ich bei Paul in der Wohnung war. Mein Atem beruhigte sich wieder und ich ließ mich auf einen Stuhl fallen. Ich fragte mich, wo Paul wohl war. Es machte mich traurig, dass er mich allein gelassen hatte. War ich ihm doch nicht so wichtig wie er immer behauptete? Meine Augen brannten. Es hatten sich Tränen gesammelt, doch ich wollte nicht weinen. Ich wollte stark bleiben. Plötzlich zuckte ich zusammen. Da war doch jemand am Türschloss zu Gange, oder? Ich sprang auf. Hektisch versuchte ich ein gutes Versteck zu finden. Dabei stieß ich mir den Kopf am Türrahmen. Ohne den Schmerz weiter zu beachten sprintete ich ins Schlafzimmer und drückte mich hinter dem Kleiderschrank an die Wand. Auf meiner Stirn hatten sich Schweißperlen gesammelt und ich atmete unregelmäßig. Jemand öffnete die Haustür und fing dann lauthals an zu fluchen. Ich konnte die Stimme nur schlecht hören und sie deshalb auch nicht zuordnen. Langsam stellten sich die Haare auf meinen Armen auf und ich fröstelte. Nachdem mehrere Türen geknallt wurden, öffnete sich die Schlafzimmertür. Mir blieb die Luft weg. Automatisch drückte ich mich noch näher an die Wand. Ich hörte wie die Schritte näher kamen. Langsam schloss ich die Augen. „Oh mein Gott, Jenny!", hörte ich die Person sagen. In diesem Moment fiel die ganze Anspannung von mir ab. Natürlich war es Paul gewesen, der die Haustür aufgeschlossen hatte. Ich ließ mich an der Wand nach unten Rutschen und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Paul hockte sich vor mich. „Man hast du mir einen Schrecken eingejagt! Ich dachte der Typ hätte dich mitgenommen!", sagte Paul. Seine Stimme zitterte leicht und man konnte merken das er mit den Nerven völlig am Ende war. Ich hob meinen Kopf. „Und ich dachte du wärst der Mann.", antwortete ich leise. Paul strich mir mit seinen Fingern über die Wange. Wir waren uns ganz nahe. Doch auf einmal stockte er. „Was hast du denn da gemacht?", fragte er mich. „Was? Wo?", antwortete ich verwirrt. Ich hatte mich mal wieder in seinen Augen vertieft und nicht damit gerechnet, dass er mich jetzt anspricht. „Na du blutest doch da an der Schläfe.", sagte er mir. Daraufhin kehrte auch der Schmerz, welchen ich bis eben noch erfolgreich verdrängt hatte in meinen Kopf zurück. „Ach, das ist nichts Schlimmes, da habe ich mir nur den Kopf gestoßen.", antwortete ich ausweichend. „Das sieht für ich aber anders aus. Komm mit.", meinte er ernst und bot mir eine Hand zum Hochziehen an. Ich nahm sie dankend an. Wir gingen zusammen in die Küche. Dort lehnte ich mich an den Küchentisch während Paul den Verbandskasten holte. Als er die Wunde desinfizierte zuckte ich vor Schmerzen zusammen. „Geht's?", fragte Paul und sah mich mitleidig an. „Hm.", antwortete ich nur und biss die Zähne zusammen. Als er fertig war, zeigte er mir die Sachen, welche er mir von Zuhause geholt hatte. Dann packten wir alle nötigen Dinge ein, die wir im Safe-House brauchen werden. Den Rest des Abends verbrachten wir auf dem Sofa. Irgendwann schlief ich in Pauls Armen ein. Als es spät nachts die Tür klingelte war ich schlagartig Wach.

Danke für 3k Reads 😯😍❤️ hier kommt nun schon das 14. Kapitel 😅 ich hoffe wie, dass es euch gefällt 😊
Schaffen wir 10 Kommentare?❤️
Einen schönen Abend noch!🤗

The rogue One - A Panny Story Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt