Kapitel 13

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Pauls Sicht:

„Jenny?", fragte ich besorgt in die Stille, doch ich bekam keine Antwort. Langsam versuchte ich mich in ihre Richtung zu drehen. Mein Rücken schmerzte vom Aufprall und ich verzog das Gesicht. Jenny lag bewusstlos da. Sofort kamen die Schuldgefühle zurück. Schon wieder hatte ich versagt. Langsam rollte eine Träne über meine Wange und mein Blick ruhte auf Jenny. Sie muss beim Überschlag wohl an die Tür geknallt sein, denn auf der linken Seite ihrer Stirn klaffte eine große Platzwunde. Außerdem hatte sie mehrere Schürfwunden an der Wange. Hektisch kramte ich in meiner Jackentasche nach meinem Handy. Mit zitterten Händen wählte ich die Nummere von Susanne, welche sich schon nach dem zweiten Klingeln meldetet. „Paul, was ist los bei euch? Der Funk ist plötzlich abgebrochen.", fragte sie mich besorgt. „Irgendjemand hat auf uns geschossen. Wir brauchen sofort Verstärkung. Bitte beeilt euch!", sagte ich verzweifelt. „Die Kollegen sind schon auf unterwegs.", versicherte sie mir. „Was ist denn genau passiert?", wollte Susanne wissen. „Der zweite Schuss hat meinen Hinterreifen getroffen, dann ist der Wagen ins Schlingern gekommen, wir sind einen Abhang runter und haben uns mehrmals Überschlagen.", schilderte ich ihr die Geschehnisse. „Oh Gott ... geht's euch gut?" „Mir geht's ganz gut, aber Jenny ist bewusstlos.", antwortete ich niedergeschlagen. „Hey Paul, alles wird gut. Die Kollegen werden gleich Kommen.", beendete sie das Telefonat. Ich versuchte irgendwie zu Jenny zu kommen. Vorsichtig Strich ich ihr eine Haarsträhne, welche mit Blut getränkt war, aus dem Gesicht. „Es tut mir so unendlich leid.", flüsterte ich als ich draußen ein Knacken hörte. Irgendjemand schlich um den Wagen herum. Ich kletterte aus meiner Tür und humpelte um den Wagen. Da stand er. Der Mann, der Jenny so viele Schmerzen zugefügt hatte. Ich starrte ihn an. Er war gerade dabei die verzogene Beifahrertür zu öffnen. „Lass deine dreckigen Finger von ihr.", schrie ich ihn an. Erschrocken wendete er sich zu mir. Auf seinem Gesicht bildete sich ein Grinsen und er lachte gehässig. „Du kannst sie nicht immer beschützen.", sagte er und ging langsam auf mich zu. Das reichte mir. Mit voller stieß ich ihm meine Faust in den Bauch. Der taumelte nach hinten. Sein Blick veränderte sich. Er war jetzt Stinksauer. Doch ich hatte den Mann unterschätzt. Nach einigen Minuten fand ich mich auf dem Boden wieder. Mein Kopf dröhnte und ich sah teilweise verschwommen. Plötzlich dreht sich der Mann hektisch um und verschwand dann lautlos. Jetzt hörte ich es auch unsere Kollegen kamen. Ich hatte es geschafft, Ich hatte Jenny verteidigt und ihr war nichts weiter passiert. Das waren meine letzten Gedanken, bevor alles schwarz wurde und ich nichts mehr fühlte. Als ich wieder wach wurde lag ich auf einer Liege des Krankenwagens. Ich hatte starke Kopfschmerzen und nahm alles nur gedämpft wahr. Irgendjemand griff nach meiner Hand. Diese Berührung ließ ein Kribbeln durch meinen Körper fahren. Langsam konnte ich wieder schärfer sehen. Ich drehte meinen Kopf in die Richtung aus der die Stimmen kamen. Mein Puls beschleunigte sich als ich in Jennys tiefgrünen Augen schaute. Sie sagte nichts, sondern schaute mich einfach nur. Ihr Blick war traurig und sie sah geschafft aus. Die Platzwunde an ihrer Stirn war geklebt worden. Obwohl ich starke Schmerzen hatte setzte ich mich auf und versuchte dann aufzustehen. Mir war erst noch leicht Schwindelig, weshalb ich mich an der Liege abstützte. Jenny saß mittlerweile schon im Auto von Susanne und schaute stur aus dem Fenster. Ich ging auf Susanne zu. „hey Paul, wie geht es dir?", fragte sie mich erleichtert. „Mir geht's wieder gut.", sagte ich und Zwang mich zu einem Lächeln. „Du hast Jenny das Leben gerettet Paul! Augenzeugen berichteten, dass du mit dem Mann gekämpft hast, bis wir kamen.", erklärte sie Ernst. „Hm.", antwortete ich verlegen. „ich fahre euch gleich nach Hause. Bitte kümmere dich gut um Jenny.", sagte sie niedergeschlagen. „Sie scheint ziemlich fertig zu sein und hat bis jetzt kein Wort mit uns gesprochen." Mein blickte zu ihr hinüber. Sie hatte ihre Augen geschlossen, aber man konnte erkennen, dass sie geweint hatte. Ich musste ziemlich lange so dagestanden haben, denn Susanne zog vorsichtig an meinem Arm. „Hey Paul? Wir wollen ... Paul?", sprach sie mich an. Ich konnte meinen Blick nur schwer von Jenny reißen. „Ja ich komme.", antwortete ich gedankenverloren und ging wie mechanisch auf die Beifahrertüre ihres Wagens zu. Auf der Fahrt sprach niemand ein Wort, bis Susanne verlegen anfing zu sprechen: „Frau Krüger meinte, dass es besser sei, wenn ihr in eines der Safe-Häuser zieht. Mittlerweile wird es einfachecht zu gefährlich." „Hm ja.", antwortete ich. Jenny sagte nichts. Ich drehte mich zu ihr um. Sie hatte ihre Augen immer noch geschlossen. „Ich glaube sie schläft. Lass sie einfach Paul.", sagte Susanne leise. „Paul, ich denke einfach, dass es zu schwer für dich wird sie zu beschützen. Du hast ja gesehen. Dieser Mann ist geschickt.", erklärte sie mir vorsichtig. „Ihr glaubt also, dass ich zu schwach bin?", antwortete ich sauer. „Das habe ich nicht gesagt.", sagte Susanne nun etwas lauter. „Jaja. Ich werde Jenny fragen, wenn wir Zuhause sind."

Und das nächste Kapitel 😊❤️ ich hoffe, dass ich in den Ferien mehr Zeit zum Schreiben finde😯🤗 würde mich über Bewertungen freuen!❤️

The rogue One - A Panny Story Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt