Kapitel 12

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Pauls Sicht:

Endlich war Jenny wieder einigermaßen in Sicherheit. Ich lehnte im Türrahmen meines Schlafzimmers. Mein Blick ruhte auf ihr. Sie atmete ruhig, aber ich wusste, dass dies vorbei sein wird, wenn das Schmerzmittel nicht mehr wirkt. Der Schnitt zwischen den Rippen, machte jeden Atemzug unerträglich. Das Klingeln meines Handys riss mich aus den Gedanken. Ich schloss den Raum, machte mich auf dem Weg zum Küchentisch, auf welchem mein Handy lag und nahm ab. Es war Frau Krüger. Sie erkundigte sich über Jennys befinden und musste leise Lachen, als ich ihr erzählte, dass sie unbedingt nach Hause wollte. Dann berieten wir über das weitere Vorgehen, denn Jenny war noch lange nicht in Sicherheit.

Jennys Sicht:

Von den Schmerzen an meinen Rippen wurde ich wach. Schweratmend setzte ich mich auf. Ich blinzelte mit den Augen um mich an die Sonnenstrahlen, welche durch das Fenster vielen, zu gewöhnen. Dann quälte ich mich trotz des unerträglichen Stechens aus dem Bett. Mir war immer noch etwas Schwindelig, weshalb ich leicht taumelte. Ich öffnete die Schlafzimmertür und entdeckte Paul, welcher mit dem Rücken zu mir stand und telefonierte. Es schien jemand meiner Kollegen zu sein, denn es ging um den Fall und um mich. Ich lehnte mich an den Türrahmen und hörte Paul zu. „Nein, das ist zu gefährlich! Sie ist immer noch in Gefahr. Er wird nie aufhören Jenny zu suchen, bis er es endlich vollendet und sie umbringt. Wir haben es hier mit einem Profi zu tun. Er weiß genau was er tut und wird es uns nicht leichtmachen.", sprach er in sein Handy. Diese Worte verpassten mir einen Schlag. Sofort kam die Angst der letzten Tage und vor allem der letzten Stunden zurück. Innerlich hatte ich gehofft, dass sie den Mann schon hinter Gittern hatten, doch dieser Wunsch zerplatzte Augenblicklich. Ich war immer noch in Gefahr. Würde mein Leben jemals wieder normal werden? Ich atmete laut aus. Daraufhin drehte sich Paul, welcher das Telefonat gerade beendet hatte zu mir um. „Hey.", antwortete er zurückhaltend. Ich schaute ihn einfach nur an. „Ähm, wie lange stehst du hier schon.", fragte er nun unsicher. „Lang genug.", antwortet ich niedergeschlagen. Ich wollte an ihm vorbei zur Küche gehen, um die nächste Schmerztablette einzuwerfen, doch Paul griff nach meinem Handgelenk und drehte mich um. Was mich vor Schmerz aufstöhnen ließ. „Pass doch auf!", fuhr ich ihn zickig an. „Tut mir leid.", antwortete er niedergeschlagen. „Ich wollte dir nur sagen, dass du dir keine Sorgen machen. Wir werden den Kerl finden und er wird alles büßen, was er dir angetan hat." Ich lachte auf. Wollte er mich verarschen? Paul hatte mir schon Mal versprochen das mir nichts passieren wird. Und? Genau das Gegenteil war eingetroffen. Ich entwand mich seinem Griff und ging ohne ein Wort zur Küchenzeile. Dort füllte ich mir ein Glas mit frischem Leitungswasser und nahm eine der mir verschriebenen Schmerztabletten. Paul stand immer noch da. Er schaute auf den Boden und schien nachzudenken. Er merkte wohl, dass ich ihn anguckte, denn er hob seinen Blick und schaute mir in die Augen. „Jenny ...", fing er an. „Es tut mir so leid, dass ich dich nicht beschützen konnte und dass er dir sowas antun konnte. Aber du musst wissen, dass die Zeit nicht nur für dich schlimm war." „Die Zeit war nur für mich schlimm!", antwortete ich störrisch. „Du warst doch froh, dass du mich endlich los warst." Paul kam langsam auf mich zu. Sein Blick war besorgt und traurig. „Wie kommst du denn auf sowas?", fragte er mich. Ich blickte auf den Boden, denn ich wusste, dass ich mich ihm gegenüber nicht fair benahm. Er hob mit seinen Fingern vorsichtig mein Kinn an, damit ich ihm in die Augen schauen musste. „Du weißt genau, dass mir alles daran liegt, dass es dir gut geht!", redete er auf mich ein bevor sich seine Lippen auf meine legten. Wir vertieften uns in den Kuss. Als Pauls Handy klingelte und er keine Anzeichen machte dran zu gehen, löste ich mich von ihm. „Geh bitte dran, vielleicht ist es etwas Wichtiges.", flüsterte ich ihm zu und schaute ihm bittend in seine kastanienbraunen Augen. Es war Susanne. Sie sollte uns von Frau Krüger sagen, dass wir nochmal beim Revier vorbeikommen sollten, da sie mit uns noch ein paar Sachen besprechen wollte. Nachdem meine Tablette wirkte und die Schmerzen etwas nachließen machten wir uns auf den Weg.

Pauls Sicht:

Auf dem Weg zum Revier merkte ich, dass Jenny sich auf dem Sitz nach hinten lehnte und die Augen schloss. Ich blickte sie besorgt an. Wenn es nach mir gegangen wäre. Würde Jenny jetzt noch im Krankenhaus liegen. Es war mir einfach zu riskant und ich musste ständig auf sie Acht geben. „Alles in Ordnung bei dir?", fragte ich sie. „Ja, ich bin einfach nur kaputt.", antwortete sie ohne die Augen zu öffnen. Als wir am Revier ankamen, stieg ich erst aus und half Jenny dann beim Aussteigen. Zusammen gingen wir in die Past, wo wir herzlich empfangen wurden. Sofort wollten alle wissen wie es Jenny ginge und was denn genau passiert wäre. Ich bemerkte, dass Jenny sichtlich mit der Situation überfordert war. Um ihr daraus zu helfen griff ich ihre Hand und zog sie hinter mir her zum Büro der Krüger. Sie erkundigte sich ebenfalls nach Jennys befinden und besprach dann mit uns einige wichtige Dinge zum weiteren Ablauf. Nachdem ich noch ein paar Dinge in meinem Büro erledigt hatte, verabschiedeten wir uns von den Kollegen und machten uns auf den Rückweg zu meiner Wohnung. Jenny war erschöpft und redete wenig. Dadurch wurde die Fahrt sehr ruhig. Plötzlich fiel aus dem Nichts ein Schuss. Jenny schreckte auf. Man konnte ihr im Gesicht ansehen, dass sie Angst hatte. Das viel noch ein weiterer. Mein Wagen geriet ins Schlingern. Ich hatte es nicht mehr unter Kontrolle. Es überschlug sich ein Paar mal, dann war alles still.

Und wieder gibt's ein neues Kapitel 🤗 ich hoffe es gefällt euch!❤️ Schaffen wir 15⭐️? Einen schönen Abend noch!😊❤️

The rogue One - A Panny Story Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt