Kapitel 7

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Jennys Sicht:

Pauls ernster Blick änderte sich. Plötzlich schaute er total führsorglich. Er holte aus seinem Auto ein blau weißes Tuch. Ich kannte es, da er es meistens beim Surfen trug. Er hatte es wohl mal von seiner Mutter geschenkt bekommen. Dann nahm er vorsichtig meine Hand, wickelte das Tuch darum und knotete es zu. Ich hob meinem Kopf nach oben und schaute ihm in seine kastanienbraunen Augen. Plötzlich hatte die Zeit keine Bedeutung mehr für mich. Immer wenn ich in seine Augen schaute, verlor ich mich total in ihnen. Lange standen wir einfach nur da. Doch dann kam mir der Satz, welchen meine beste Freundin mir mal gesagt hatte. „Jenny, du kannst nicht jedem sofort dein Herz schenken!" Auch wenn es mir schwerviel wendete ich meinem Blick von ihm ab. „Äh Paul?", fragte ich ihn. Er schaute mich immer noch an. Nach einigen Sekunden antwortete er mir. „... was ist denn?" Ich merkte das es ihm peinlich war, dass ich ihn dabei erwischt hatte, wie er mich anblickte, denn er schaute berührt auf dem Boden. „Danke.", sagte ich ihm und zum ersten Mal seit einigen Tagen huschte wieder ein kleines Lächeln über mein Gesicht.

Pauls Sicht:

Als wir da so standen und uns anschauten, kam ein leichtes kribbeln in mir hoch. Ich versuchte es zu ignorieren und einfach den Moment zu genießen. Doch dann wendete sich Jenny ab. Ich starrte sie weiter an, ohne zu merken, dass sie mich ansprach. Als ich es dann merkte konnte ich meinem Blick trotzdem nur schwer abwenden. Man war das peinlich! Auf der Fahrt nach Hause sprach niemand ein Wort, aber es war eine schöne Stille. Zuhause angekommen, ging ich erst Duschen und machte dann Abendessen. In der Zeit war Jenny duschen. Beim Esse unterhielten wir uns. Schon lange hatte ich nichtmehr so ein gutes Gespräch geführt. Spät abends gingen wir ins Bett.

Jennys Sicht:

Ich machte es mir auf dem Sofa gemütlich und dachte nach. Konnte es sein, dass Paul mir mehr bedeutet als ein normaler Kollege? Er wollte immer, dass es mir gut geht und macht sich sofort Sorgen um mich, wenn irgendwas ist. Bei diesen Gedanken schlief ich irgendwann ein. Doch in der Nacht kamen die schrecklichen Gedanken zurück. Ich bekam wieder Albträume. Mitten in der Nacht schreckte ich hoch. Ich war schweißgebadet. Erschöpft setzte ich mich auf und ging dann in die Küche, um mir ein Glas Wasser zu machen. In großen Zügen trank ich die klare Flüssigkeit. Plötzlich hörte ich ein Geräusch. Vor Schreck ließ ich das Glas fallen, welches mit einem lauten klirren auf dem Boden zersprang. Mein Puls beschleunigte sich und mein Atem wurde schneller. Was sollte ich machen? Vor lauter Panik griff ich nach einem großem Messer, welches auf der Küchenablage lag. Ich lehnte mich an die Wand und hielt das Messer fest in meiner Hand. Ich hörte Schritte auf dem Flur, oder bildete ich mir das nur ein? Automatisch griffen meine Hände noch stärker um das Messer, so dass meine Knöchel weiß heraustraten. Mir lief ein Schauer über den Rücken. Ich hörte, dass jemand um die Ecke kam. Voller Angst hielt ich das Messer vor mich. „Wouw Jenny, nimm das Messer runter, ich bin es nur.", hörte ich Pauls Stimme in der Dunkelheit. Langsam nahm ich das Messer runter und atmete erschöpft aus. „Da war irgendwas!", brachte ich mit bebender Stimme hervor. Paul nahm mich in den Arm. „Es ist alles gut, hier ist niemand außer dir und mir." Seine Hand streichelte über mein Haar. Das gab mir ein ruhiges Gefühl. „Kann ich mich zu dir legen?", fragte ich Vorsichtig. Ich wollte nicht alleine in einem Raum sein. Ich hatte Angst, dass doch irgendjemand da war. „Klar, komm mit.", antwortete er. Bei Paul in der Nähe schlief ich sofort ein.

Pauls Sicht:

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, schien die Sonne schon durchs Fenster. Jenny lag dicht neben mir und ihr Kopf lag auf meiner Brust. Diese Nähe zu ihr machte mich glücklich und mir kam ein Lächeln aufs Gesicht. Ich streichelte ihr übers Haar und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht, Sie sah so süß aus, wenn sie schlief. Langsam bewegte sie sich und öffnete die Augen. „Morgen schöne Frau", sagte ich lächelnd zu ihr. Sie schien noch nicht richtig wach zu sein, denn sonst wäre bestimmt ein genervter Kommentar von ihr gekommen. Sie hob ihren Kopf, ließ sich dann aber sofort wieder erschöpft neben mir ins Bett fallen. Die letzten Tage machten ihr zu schaffen. „Wie spät ist es denn?", fragte sie mich müde. „Zehn vor acht.", antwortete ich ihr ehrlich. „Wir müssten eigentlich seit zwanzig Minuten auf der Arbeit sein.", merkte sie an. „Naja, ich komme ja sowieso immer zu spät und da du mein Gast bist, darfst du auch zu spät kommen.", sagte ich lachend.

Jennys Sicht:

Nachdem Paul im Bad fertig war, duschte ich erstmal lange. Als ich mich fertiggemacht hatte zog schon ein Duft von Brötchen und Kaffee durch die Wohnung. Es war schön sich jeden Tag an einen gedeckten Tisch setzten zu können. Nach dem Frühstück fuhren wir zur Past. Mittlerweile war es schon neun Uhr. Als wir hineingingen hatten die anderen gerade eine Besprechung im Büro der Chefin. Wir gesellten uns zu ihnen. „Ah, gut dass ihr beide kommt. Ich habe herausgefunden, wem der schwarze Wagen gehört.", sagte Susanne mehr zu Paul als zu mir. „was für ein Wagen?", fragte ich. „Na den Geländewagen, welchen Paul vor seiner Wohnung und vorm Boxclub beobachtet hat.", beantwortet sie meine Frage. Paul warf ihr einen strafenden Blick zu, aber Susanne zuckte nur mit den Schultern und verließ mit den Worten: „Kommt doch gleich mal bei mir vorbei.", den Raum. „Paul? Warum hast du mir nicht erzählt, dass uns jemand beobachtet?!", fragte ich ihn wütend. „Ich wollte dich nicht beunruhigen.", antwortete er ehrlich. Ich gab mich damit zufrieden, da Paul ja nur nicht wollte, dass ich Angst hatte. Zusammen holten wir uns die Adresse des Inhabers und machten uns dann auf den Weg.Je näher wir an die Adresse, welche Susanne herausgefunden hatte, kamen, desto nervöser und angespannter. Ich hatte Angst vor dem, was uns erwartete. Als wir in der Straße ankamen, stiegen wir aus und gingen auf die schwarze Haustür zu. „Jenny?", fragte Paul mich. „Was ist denn?", antwortete ich abwesend. „Egal was hier gleich passiert. Du bleibst hinter mir, ok?" „Hm ok.", antwortete ich etwas leiser. Pauls Verhalten machte mich unsicher. Dachte er das gleich etwas Schlimmes passieren wird? Ich atmete aus und drückte auf die Klingel. Dann stellte ich mich etwas hinter Paul und wartete was passierte. Doch es geschah auch nach mehrfachen klingeln nichts. Mit den geladenen Waffen in den Händen schlichen wir um das Haus herum und schauten durch die gläserne Hintertür. „Ich glaube hier ist niemand.", flüsterte ich Paul zu. „Ich öffne jetzt die Hintertür.", gab er zurück. Mit einigen gekonnten Griffen war die Tür offen und wir traten leise ein.

Pauls Sicht:

„Komm wir teilen uns auf. Du gehst nach oben ich und ich schaue mich hier unten um.", befahl ich Jenny. Diese nickte nur und schlich dann die lange Holztreppe hinauf. Als ich in keinem Raum etwas Interessantes fand steckte ich meine Waffe wieder zurück. Das konnte doch nicht sein. Wir kamen einfach nicht voran. Ich zuckte zusammen als ich von oben einen dumpfen Aufprall hörte. „Jenny?", rief ich besorgt, doch ich bekam keine Antwort. „Man scheiße!", fluchte ich und sprintete die Treppe hinauf. Ich atmete erleichtert aus als ich sie in der Tür eines Raumes stehen sah. „Man Jenny, warum sagst du denn nichts? Weißt was ich für einen Schreck bekommen habe?", fragte ich sie aufgebracht. Doch wieder bekam ich keine Antwort. „Jenny?", langsam ging ich von hinten auf sie zu. Sie stand einfach nur da und starrte in den vor ihr liegenden Raum. Als ich direkt hinter ihr stand und an ihr vorbei gucken konnte setzte mein Atem aus. Plötzlich konnte ich verstehen, warum sie nichts mehr gesagt hatte.

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The rogue One - A Panny Story Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt