"Tae Ri?"
Changkyun'sP.O.V
Perplex ließ sie mich einfach dort stehen und flüchtete in Sekundenschnelle in den Kuhstall, soweit ich es mir gemerkt habe, und sah noch wie Jin ihr gehetzt und überfordert hinterher joggte.
Ich verstand gar nichts mehr.
Wieso war ausgerechnet sie jetzt sauer? Sie hatte nicht mal einen Grund dazu, schließlich hatte sie mich angeschrien und mir ihre Meinung gegeigt, ich konnte damit ja nicht mal anfangen.
Kopfschüttelnd hörte ich kurz wie Jin in der Scheune nach dem Mädchen rief, ehe ich meinen Weg ins Haus fortsetzte. Vermutlich saß sie flennend bei ihres Gleichen und heulte sich bei den Rindern aus, wie gemein ich doch gewesen bin, so wie Frauen eben sind. Was erwartet man denn auch sonst?
"Oma?", rief ich durch das Haus und lief an der Küche vorbei um in das Wohnzimmer am Ende des Flures zu gelangen, wo die alte Frau auf dem Sofa saß und in Ruhe strickte während aus dem Radio neben ihr leise Melodien von vor 60 Jahren dudelten.
"Was gibt's denn, mein Junge?", fragte sie munter und legte eilig die Wolle beiseite um mir ihre vollste Aufmerksamkeit zu schenken.
"Hat mein Vater eigentlich gesagt wann ich ungefähr wieder nach Hause kann?", fragte ich vorsichtig nach, da ich die alte Frau in der kurzen Zeit doch lieb gewonnen hatte.Sie war die einzig liebevolle Person auf diesem Planeten, hatte ich das Gefühl.
Ich wollte sie ungern kränken. Jedoch schaute sie sofort bedröbelt und erwiderte verwirrt meinen Blick.
"Wieso? Gefällt es dir hier nicht oder warum?", sie erhob sich zitternd aus ihren Polstern und lief zielstrebig auf mich zu, sodass sie nun vor mir stand und mich mit ihren schwachen Armen bei den Schultern hielt."Nein,es ist nur... Seok Jin und Tae Ri haben schon so hohe Erwartungen an mich...", gestand ich zögerlich, sodass sie mich mitleidig anschaute.
"Ich habe den beiden extra gesagt sie sollen es nicht übertreiben... Geh in die Küche und bereite den Reis vor, ich bin sofort bei dir. Aber wasch dich erst, nicht?", lächelte sie mutmachend und verließ mit kleinen schwachen Schritten den Raum, als ich ihr grinsend hinterher schaute.
Ich liebe diese Frau.Etwa eine Stunde verging in der ich in der Küche stand und meiner Oma dabei half das Essen vorzubereiten. Ich hatte noch nie in meinem Leben gekocht, weshalb ich mehr oder weniger nur eine kleine Beihilfe war. Ich reichte ihr Messer und Gemüse, stellte alles bereit und fand mich immer besser in der Küche zurecht je länger ich ihr dabei assestierte.
"Holst du wohl die beiden aus den Ställen?Sie sind seit heute morgen am schuften, gleich ist Schicht im Schacht", wies sie mich an als sie anfing den Tisch zu decken und das dampfende Mittagessen anzurichten, sodass wir alle gemeinsam Essen könnten.Ich verließ die Küche und überquerte den Hof um kurz in den Stall zu linsen, in dem ich die beiden vermutete.
"-nix, aber petzen.So was kann er dann wohl doch, ich fass es nicht! Ist her gekommen um zu arbeiten und dann soll er nichts machen", hörte ich gerade den Satz, der aus Tae Ri's Mund zu kommen schien.
Mit erhobenen Brauen suchte ich neugierig im Kuhstall nach ihrer schwerfälligen Gestalt und fand sie schließlich auf dem Heuboden mit Jin, wie sie mit Heugabeln im Stroh stocherten um es auf einen hohen Berg zu Schaufeln.
"Es gibt Essen", rief ich ihnen zu und fühlte mich ein Stück weit überlegen, da ich ihren Vorgesetzten hinter mir stehen hatte und sie mir somit nichts antun können.
"Dass du dich überhaupt noch vor unsere Augen traust", murmelte das Mädchen herablassend und lehnte die Gabel an die Wand ehe sie eine hölzerne Leiter hinunter kletterte und dumpf auf dem harten Betonboden landete.
Mit erhobenem Kopf schritt sie an mir vorbei und verließ ohne weitere Worte die Scheune während Jin sich Zeit ließ und mir nur skeptische Blicke zuwarf.
"Kannst du dir hier auch was anderes machen als Feinde?", sprach er mich dann an als wir durch die Tür in die Mittagssonne traten und den Rücken des Mädchens erblickten. Ich antwortete nicht auf seine Frage und ging einfach weiter.
"Kein Wunder dass du hier hingeschickt wurdest.. Keine Talente, kein Tatendrang, machst nichts was du nicht magst und fängst mit jedem Streit an. Ich hätte dich auch fort geschickt", zuckte er mit den Schultern und klopfte mir ironisch auf die Schulter. Ich sagte wieder nichts.
DU LIEST GERADE
«applepie» || im changkyun
Fanfic"Ein Stück Apfelkuchen", befahl ich abweisend und schaute mich weiterhin im Raum um. "Wie wär's mit Bitte?" Changkyun konnte sich nicht damit abfinden. Gegen seinen Willen muss er seine Sommerferien auf dem Bauernhof seiner Großmutter verbringen und...