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Gerade als sie den Teig in die Form drückte, betrat ich die Küche und schaute ihr dabei zu, wie sie die Form leichthändig im Kreis drehte.
"Was machst du da?", fragte ich skeptisch nach und sah zu wie sie kurz lächelte.
"Kuchen für Morgen", antwortete sie kurz angebunden und verteilte gewürfelte Apfelstücke auf dem Teig. Und nach knappen zwanzig Minuten schob sie ihn in den Vorgeheizten Ofen während ich ihr dabei zu sah. Sie drehte sich zu mir und grinste von einem Ohr zum anderen. Schnell blickte ich zu Boden.

Ich sah von weitem über den Hof und betrachtete ihn als er mit dem Rucksack geschultert auf mich zu trottete.
"Lass mich fahren", forderte er als er bemerkte dass ich nicht die Absicht hatte abzusteigen und ihn ans Steuer zu lassen.
"Du kennst den Weg nicht", seufzte ich, zum gefühlten hundertsten Mal. Gestern schon wollte er mich überreden ihn fahren zu lassen.
"Aber ich hab einen Führerschein, wir müssen nicht mit 25 durch dieses Kaff tuckern", versuchte er es erneut und schmollte dabei fast, als ich nur den Kopf schüttelte und den Motor startete.
"Ich fahr gleich ohne dich", schrie ich gegen den Lärm ab, weshalb er nur die Augen verdrehte und widerwillig aufstieg und sich mit den Händen nach hinten hin festhielt.
Ich drehte das Gas voll durch, dass der Auspuff qualmte und der Roller knatternd vom Hof fuhr. Der Staub wirbelte auf als die Reifen über den braunen Schotter des Weges zur Hauptstraße rollten und die Kieselsteine knirschten unter dem schweren Gewicht.

"Wie lange fahren wir etwa?", brüllte Changkyun gegen die Lautstärke durch den Helm in meine Ohren, weshalb ich meinen Kopf ein wenig nach hinten drehte um ihm zu antworten.
"Zehn Minuten", antwortete ich knapp, da wir uns der kleinen Siedlung des Dorfes nährten.
"Hier gibt es ja auch Zivilisation!", hörte ich den Jungen hinter mir rufen, der eher mit sich selbst du reden schien als mich anzusprechen. Neben uns wechselte die Landschaft von Feldern und Ackern zu großen Bauernhäusern mit Gärten, Einfamilienhäusern und kleinen Geschäften, die auf den Samstag stark besucht wurden, was man in diesem Dörfchen nun als stark bezeichnen dufte. Je weiter wir fuhren, umso näher kamen wir dem Markt, der jeden Monat einmal in den Straßen des Ortes stattfand.
"Tae Ri!", grüßte mich eine Gruppe von Jugendlichen als sie mich auf den Roller erkannten, in ihren Händen hielt jeder einen Spieß Fischkuchen, das schon halb aufgegessen war.

"Chaewon!", ich zog die Bremse an und hielt neben dem Mädchen an, dass mit mir in eine Klasse ging, genauso wie die beiden anderen neben ihr. Shin-Jae war vor kurzer Zeit erst hergezogen und deshalb ein wenig zurückhaltend gewesen. Seine Familie musste wegen seiner Gesundheit aufs Land ziehen. Jun Hwa hingegen lebte seit seiner Kindheit hier und war schon sein ganzes Leben mit der groß gewachsenen Brünette befreundet, die für diesen Ort viel zu hübsch war. Sie könnte mit ihrer Größe und dem femininen Gesicht modeln, würde sie nicht hier wohnen.
Jun Hwa sah neben ihr ein wenig aus wie ihr großer Bruder. Er hatte nicht viel an sich was man als gut aussehend bezeichnen konnte. Er war groß, schlacksig und eine Haare schienen nie zu wollen wie er es gerne hätte. Seine Brille hatte er letztes Jahr abgelegt und trug nun Kontaktlinsen, was seine ohnehin kleinen Augen wieder ein wenig Größer wirken ließ. Als Ich in die Grundschule kommen sollte war ich hergezogen und wurde von den beiden sofort herzlich aufgenommen, wodurch ich auch in der ersten Zeit hier nie alleine da stand.

Ich klappte die Schutzscheibe meines alten Helmes hoch und grinste breit als ich meine Freunde sah.
"Wohin des Weges?", fragte sie und lächelte verschmitzt als sie einen kurzen Blick auf Changkyun warf, der laut ausatmend in die andere Richtung blickte, wie ich durch die Rückspiegel beobachten konnte.
"Zum See, wir haben frei bekommen und Jin hat keine Zeit", schilderte ich und warf ihr einen vielsagenden Blick zu, den sie nickend zur Kenntnis nahm.
"Das ist übrigens Changkyun, von dem ich erzählt habe", stellte ich ihn endlich vor, nachdem ich die verwirrten Blicke der anderen beiden bemerkte.

«applepie» || im changkyunWo Geschichten leben. Entdecke jetzt