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rumor

Kim Taehyung

Nur noch 10min. Dann würde es zur Pause klingeln.
Ich schaue zu Jungkook, unsere Blicke treffen sich.
Ich breche den Blickkontakt ohne zu zögern wieder ab.
Ich will den Schlüssel zu seinem Schloss finden.
Will ich das überhaupt eigentlich noch?

,,Wieso hast du mir heute keine Guten Morgen gewünscht?", fragt Jungkook mit seiner rauen und leisen Stimme.
Ich schau ihn ruhig an.
,,Machst doch eh keine Anstalt zu antworten."
Wir beide sehen uns an. Sein Gesichtsausdruck ist undefinierbar.
Kurz lächelt er.
,,Vielleicht hätte ich heute geantwortet."
,,Vielleicht. Vielleicht auch nicht.
Vielleicht wollte ich auch einfach mal die Rollen tauschen."
Leise lacht Jungkook. Ich blicke von ihm ab.
,,Na dann. Guten Morgen Taehyung~", raunte er leise.
Ich reagiere nicht.
,,Autsch. Wusste gar nicht wie sehr das weh tun kann.",sagt Jungkook diesmal mit normaler Stimme.
,,Sag mal, was hast du eigentlich mit deinem Gesicht gemacht? Hat Hoseok dich verprügelt?"
,,Was bist du heute so gesprächig? Warst du doch seit Jahren nicht mehr, huh? Tu nicht so als ob du dich für mein Gesicht interessieren würdest. Tu nicht so, als ob du dich überhaupt für irgendjemanden hier interessieren würdest!", fauche ich ihn an. Er sieht mich verdutzt an. Überfordert wuschel ich mir durch die Haare.
,,Ich kann das alles nicht mehr.", flüstere ich.
,,Hey~ alles wird gut..", versucht Jungkook mir Mut zu zusprechen ubd lässt seinen Blick an meinem Ärmel hängen.
Ich ziehe den Ärmel meines Pullis weiter runter.

Da Jungkook weiterhin darauf guckt, frage ich was sein Problem ist.
Er schüttelt nur seinen Kopf und schaut auf meinen Arm.
Misstrauisch schau ich ihn an und ziehe meinen Arm weg.
,,Na dann."
Es klingelte zur Pause und alle stehen auf.
,,Wieso verhältst du dich so?",fragt Jimin bedrückt.
Ich mache keine Anstalt ihm zu antworten, dennoch zucke ich mit meinem Schiltern und bleibe weiterhin mit gesenkten Blick an meinen Tisch sitzen.
Seufzend geht der Ältere mit Kris nach draußen.
Nur noch ich und Jungkook sind in dem Klassenraum.
,,Wieso ignorierst du ihn, Hyung?"
,,Hyung?" Skeptisch schau ich ihn an.
Jungkook läuft etwas rot an, lässt es sich aber nicht anmerken und wiederholt seine Frage.
,,Wieso redest du mit mir?",frage ich und sehe ihn an.
,,Ich weiß es nicht. Ich glaube, weil du der einzige bist, der mich nicht vergessen hat...", wieder einmal lächelt er leicht, dennoch hörte man sein traurigen Unterton.
,,Lass uns was zusammen essen.",schlägt der Jüngere vor.
,,Ich will niemanden sehen.",meint ich knapp und stehe auf.
,,Auch mich nicht?" Jungkook steht jetzt ebenfalls auf und wir schauen uns an.
Ich konnte nicht anders und musste lächeln, dennoch machte es mich etwas stutzig das er genau jetzt anfängt mit mir zu reden. Liegt es vielleicht an meinen Geschicht? Hat er Mitleid?

,,Lass uns auf's Schuldach gehen wenn du niemanden sehen willst. Da geht nie jemand hoch-."
,,Außer du.. du bist ständig da oben und liest..",nuschel ich leicht vor mich hin.
,,Ja, das stimmt."
Ich sehe aus dem Augenwinkel, wie Jungkook wieder lächelt.
Er sollte öfter lächeln, ihm steht es mehr als sein 24h, emotionsloser Blick. Ich lächel auch leicht.
,,Du bist aber keiner dieser Stalker, oder?"
Ich fange an zu lachen und Jungkook steigt mit ein.
Zusammen gehen wir die letzten Stufen zum Schuldach hoch.
Als wir oben sind, gehen wir in die Sonne und setzen uns nebeneinander hin.
,,Erzähl."
,,Was?"
,,Dein Gesicht."
Jungkook schließt seine Augen und genießt die warmen Sonnenstrahlen auf seiner blassen Haut.
,,Es ist nichts."
So gut ich es auch versuchte, ich kann meinen Blick nicht von seinem allzu perfektem Gesicht lassen.
,,So sieht es aber nicht aus."
Seufzend dreht sich Jungkook im Schneidersitz zu mir um.
,,Kim Taehyung."
Ich schaue ihn fragend an.
,,Jeon Jungkook?"
Wieder mal lächeln wir.
,,Ich wollte dir nur danke sagen, das du mir jeden einzelnen Tag einen Guten Morgen gewünscht hast. An manchen Tagen, warst du wirklich der einzige der mit mir geredet hat. Ich bin dir ziemlich dankbar dafür, das du mir den letzten Funken Hoffnung jeden Morgen vor mein Gesicht gehalten hast, und ich somit nicht das komplette Gefühl hatte, vergessen worden zu sein."
Sein Blick gleitet zu Boden und ich sehe das es ihn getroffen hat, dass was passiert war.
Ich weiß nicht, ob ich es falsch einschätze, aber ich glaube er hat ziemlich darunter gelitten, das niemand mit ihm sprach.

,,Wieso hast du denn nicht einfach angefangen wieder zu reden?",frage ich vorsichtig nach.

,,Ich hatte einfach Angst. In der Zeit wo ich ruhiger wurde, wurden viele Gerüchte in die Welt gesetzt. Die Gerüchte wurden geglaubt und somit hatte ich Angst auf die Gerüchte angesprochen zu werden. Ob sie wahr sind oder nicht interessiert die anderen nämlich nicht, sie glauben nur das was sie selbst Überzeugend finden. Lügen werden oft dramatischer und krasser erzählt, weshalb sie mehr glauben finden, als die Standart Wahrheit mit dem Standart Geschehen. So tickt die Gesellschaft eben."