outing

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Kim Taehyung

Mein Vater schlug auf den Tisch. In dem Moment schauten wir ihn alle an, er hatte und erschrocken. Meine Mutter stand schnell auf um Papiertücher zu holen. Wegen dem Schlag auf den Tisch ist seine Tasse umgekippt und auf den Boden gefallen.

,,Jeon Jungkook ist ein Freund, dem ich momentan beim Lernen helfe, deshalb übernachte ich auch bei ihm."

,,Taehyung du solltest deinen Vater nicht anlügen, wurdest du etwas so erzogen?" provokativ schaut Hoseok mich an. ,,Yah!" mein Vater blickt mich an. Ich versuche seinen Blick auszuweichen, doch sehe ich vor mich, sehe ich nur meine Mutter die mich bemitleidet. Schau ich nach rechts sehe ich Hoseoks provokative Blicke und schaue ich links, blicke ich direkt in das nun schon wütende Gesicht meines Vaters. ,,Schäm dich nicht Taehyung, bei Jugendlichen kommt sowas oft vor. Das ist halt die Pubertät, was?"
Mein Vater schaut mich nun verwirrt an.

,,Taehyung, willst du mir sagen du bist schwul?"

,,Nicht nur das, Jungkook lernt nicht gut und bleibt wahrscheinlich sitzen, was kein Wunder ist, er ist ja auch so ein Problemkind. Er hat die ganzen Jahre kein einziges Wort gesagt, und es gehen Gerüchte rum, das er wohl depressiv ist. Jetzt wo Taehyung so viel Zeit mit ihm verbringt, überträgt sich das auch auf ihn. Taehyung, Jungkook ist kein guter Umgang für dich."

Und in diesem Moment wusste ich, das egal was ich jetzt sagen würde, mein Vater würde mir nicht glauben. Dafür hatte Hoseok sie zu fest in seiner Hand.

,,Ist das wahr Taehyung?"

,,Da-"

,,Du wirst diesen Jungen nie wieder sehen. Ihr werdet nicht reden und nicht zusammen in der Schule rum laufe, darauf wird Hoseok achten. Du wirst dich komplett von ihm isolieren bis du deine Hormone wieder unter Kontrolle hast. Hast du mich verstanden!"

Bei jedem seiner Wörter steigen mir mehr und mehr Tränen in die Augen. Man sieht meiner Mutter an, dass sie selber davon nicht überzeugt ist. Sie schaut mich wieder voller Mitleid an.

Und ich hasse es.

,,Auf dein Zimmer, ich möchte dich nicht sehen."

Ich spüre auch seinen Hass. Zutiefst. Kaum verwechselbar mit Überforderung. Und er ist nüchtern.

Schweigend stehe ich auf verbeuge mich leicht und laufe auf mein Zimmer. Kurz nachdem ich meine Tür schließe, schreibe ich Jungkook eine Nachricht das ich zu Hause bleibe und wir morgen in der Schule darüber reden würden. Eigentlich wollte ich nichts außer zu ihm und das jetzt sofort. Doch es schien unmöglich. Außerdem überfällt mich der Druck mich wieder zu verletzten, dieser Druck der immer kommt, nachdem alles zusammenbricht.

Es gibt Tage an denen fühlt man sich einfach kraftlos, man wacht auf und weiß schon, das wird nicht mein Tag. Es gibt aber auch solche Tage, an denen man aufwacht und es einfach durchzieht, dass was kommen will, kann kommen. Man sollte sich selber nicht im Weg stehen. Scheiße nur, wenn man dauerhaft kraftlos ist. Dieses Gefühl hatte ich oft, doch Jungkook half mir raus. Er gab mir die Kraft und Motivation die mir fehlte. Wenn mir dennoch alles zu viel wurde und ich auf dem Boden saß, kam er runter zu mir und hat mit mir gelitten. Er hatte nicht wie jeder anderer gesagt ,Das wird wieder' oder ,Du schaffst das schon, dass geht vorbei'. Er nahm meine Hand und war einfach da. Das hat mir mehr geholfen als alles andere. Er verstand mich einfach, ohne das wir über alles reden mussten. Das schätze ich an ihm. Ich weiß bis heute nicht welche Gerüchte Stimmen und welche nicht, wir redeten nicht über seine Vergangenheit, so wie wir nicht über meine Vergangenheit redeten.

Ich brauchte Jungkook.

Mit Tränen wache ich auf, da mein Handy vibriert. Es ist eine Stunde vergangen. Ich verpasste den Anruf, da ich mir die Augen rieb um etwas klarer sehen zu können. Verschwommen könnte ich nicht lesen, wer etwas von mir wollte. Es waren 10 verpasste Anrufe, alle von Jungkook. Doch sowohl ich ihn liebe und brauche, ich wollte jetzt nicht reden. Umso mehr ich nachdenke, umso mehr sammelt sich Hass gegen jegliche Personen an. Mit Kopfschmerzen gehe ich in die Küche um mir Tee zu holen, Hoseok scheint gegangen zu sein, da sich keiner mehr unten befindet.

,,Ich dachte du bist aus dem Fenster geklettert." ertönt die Stimme meines Vaters hinter mir. Ich ignoriere es und gieße mir meinen Tee ein. ,,Ich hoffe du bist nicht sauer auf mich wegen diesem Jungen aus deiner Klasse" Ich schnalze mit meiner Zunge und drehe mich zu ihm.

,,Was erwartest du? Dich hat es nie gekümmert, mit wem ich was mache, du hast mich nicht mal gefragt wie es in der Schule war. Du interessierst dich nicht für mich oder Mom. Weißt du eigentlich wie es ist, nach Hause zu kommen und zu hoffen das mein Vater nicht da ist? Weil ich Angst haben muss, ob wenn ich rein komme, ich wieder mit ansehen muss wie du Mom zusammenschlägst? Oder ich die Schmerzen aushalten muss, wenn ich mich vor Mom gestellt habe, damit ihr nichts passiert, nur damit sie mich später schlägt? Also was zur Hölle erwartest du, du weißt garnichts und anstatt mit mir alleine über Jungkook zu reden, hörst du nur darauf was Hoseok dir sagt. Aber auch wieso auf ein Problemkind hören, wenn man dem Liebling aus der Familie höchstpersönlich dafür hat. Wer sollte mir schon glauben, ich erreiche in deinen Augen nichts und werde es nie, du hast nicht mal Hoffnung in mich. Du hast Hoffnung auf deinen Neffen. Du siehst ihn mehr als deinen Sohn an als mich, oder? Oder siehst du den Alkohol als deine komplette Familie an und vergisst deshalb mich und Mom immer mehr? Wie kannst du wissen was Familie ist, wenn alles andere bei dir Vorrang hat."

Who are you  | kth.jjk | BTS FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt