POV Undertaker
Nachdem ich die Badtür geschlossen hatte, beschloss ich mir erst einmal einen Tee zum Entspannen zu machen. Wenige Minuten später saß ich gemütlich auf meinem Sofa, trank das dampfende Getränk und las nebenbei einen zugegeben ziemlich spannenden Roman. Natürlich laß ich mich an der Geschichte so fest, dass eine halbe Stunde verging, ohne, dass ich es bemerkte. War Holly immer noch im Badezimmer? Ich lauschte, ob ich verräterische Geräusche aus dem Bad hören konnte, doch alles war still. Ich entschied mich dafür noch ein, zwei Kapitel zu lesen und dann nachschauen zu gehen, ob sie immer noch das, wahrscheinlich mittlerweile nicht mehr ganz so warme, Wasser genoss.
Aus zwei Kapiteln wurden jedoch fünf und Holly hatte mich nach wie vor noch nicht zu sich gerufen. Langsam wurde ich misstrauisch. War sie vielleicht im Wasser eingeschlafen oder hatte ich einfach nicht bemerkt, wie sie ins Bett gegangen war? Letzteres konnte ich nach einem kurzen Besuch ihres Zimmers jedoch ausschließen. Das Bett war noch leer. Das hieß, dass sie auf jeden Fall noch im Bad war, mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit schlafend.
Vor der Badezimmertür blieb ich stehen und lauschte noch einmal nach drinnen, doch ich konnte nicht das leiseste Geräusch hören. Ich klopfte an und wartete, ob ich irgendeine Antwort erhalten würde, allerdings blieb es weiterhin still.
"Holly?", doch auch jetzt regte sich nichts. Ich rief sie noch einmal und als auch darauf nicht geantwortet wurde, wurde ich langsam unruhig. Wie oft war schon jemand in der Badewanne ertrunken, weil er mit zu viel Alkohol intus darin eingeschlafen war?
Auch, wenn sie mich im Nachhinein dafür hassen würde, blieb mir keine andere Wahl, als die Tür zu öffnen und hinein zu treten.Mit meiner Vermutung lag ich, wie ich sofort feststellte, goldrichtig. Ihr Kopf war gerade dabei immer tiefer ins Wasser hinein zu rutschen. Ich reagierte schnell und zog sie an den Schultern wieder ein Stück nach oben. Von der ruckartigen Bewegung aufgeweckt, sah sie sich sichtlich verwirrt um. Als sie sich der Situation, in der wir uns befanden bewusst wurde, lief sie knallrot an, beruhigte sich jedoch wenigestens ein bisschen, als sie sah, dass sie beim Einlassen des Wassers offenbar viel zu viel Seife in die Wasse gefüllt hatte, sodass mir die Sicht von einer dicken Schaumdecke versperrt wurde.
POV Holly
Trotz des Schaumes verschränkte ich eilig meine Arme vor der Brust.
Wie war ich noch gleich in diese Situation gekommen? Bilderfetzen der vergangenen zwei Stunden zogen vor meinem inneren Auge vorbei. Dass ein schöner Abend bei mir gleich wieder in so einer Katastrophe enden musste, war mal wieder typisch.
"Ich glaube du kannst jetzt wieder gehen.", ich lächelte Untertaker einmal halbherzig zu und versuchte ihm damit klar zu machen, dass er jetzt gut und gerne wieder aus dem Badezimmer verschwinden konnte, allerdings schien er noch nicht gänzlich überzeugt.
"Ich glaube ich bin jetzt so weit bei Bewusstsein das ich mich alleine anziehen kann.", startete ich einen neuen Überzeugungsversuch, der jedoch noch Zweifel in seinen Augen zurück ließ. Ich spürte, wie sich langsam aber sicher Wut in mir ansammelte.
"Du kannst doch bestimmt nachvollziehen, dass ich den letzten Rest meine Würde gerne behalten würde, oder? Wenn ich damit Recht habe, dann verlass jetzt verdammt noch mal dieses Badezimmer!", fauchte ich ihn an. Jegliche Kompromissbereitschaft war nun aus meiner Stimme gewichen. Müdigkeit und Scham taten den Rest und ich brach, als wäre die vorherige Situation nicht schon genug, auch noch in Tränen aus.
"Meinst du es macht mir Spaß dir hinterher zu spähen, während du in der Badewanne bist? Glaubst du ich mache das um mich daran zu erfreuen? Hast du schon mal einen Gedanken daran verschwendet, dass du ohne mich gerade ertrunken wärst? Und anstatt mir zu Danken zeterst du mich voll ich soll dich ruhig wieder alleine lassen, damit du dich friedlich weiter ertränken kannst oder am besten noch ausrutscht und dir den Hinterkopf aufschlägst!", Nun schien ihm entgültig der Kragen geplatzt zu sein. Mit jedem Satz wurde er lauter, während ich mir wünschte unsichtbar zu sein. So wütend hatte ich ihn noch nie erlebt und ich hoffte, dass das auch nie wieder der Fall sein würde. Weitere Tränen tropften mir von den Wangen in das mittlerweile kalte Badewasser. Nachdem er geendet hatte sah er mich einen Augenblick lang mit vor Wut glühenden Augen an, doch dann schien diese einfach zu verpuffen und an ihre Stelle trat ein Ausdruck den ich nicht ganz deuten konnte.
"Ich mache mir doch nur Sorgen um dich, Holly.", kam es nun deutlich leiser von ihm. Darauf drehte er sich um und wollte den Raum verlassen. Plötzlich tat mir mein Ausbruch schrecklich leid und ich wusste, dass ich das wieder in Ordnung bringen musste. Am besten gleich. Hektisch stürzte ich aus der Badewanne, wickelte mein Handtuch um mich und eilte ihm hinterher. Ich erreichte ihn noch ihm Flur, schlang ohne ein Wort meine Arme um ihn und vergrub mein Gesicht an seinem Rücken. Wieder konnte ich ein paar Tränen nicht zurück halten und auch ein leises Schluchtzen verließ meinen Mund. "Dankeschön.", nuschelte ich, meine Worte gedämpft vom Stoff seiner Sachen. Er befreite sich aus meinem Klammergriff und drehte sich zu mir um. Vorsichtig sah ich zu ihm auf und fiel vor Erleichterung beinahe um, als ich keinen Vorwurf in seinem Gesicht ausmachen konnte, sondern einzig und allein Wärme. Er deutete ein Lächeln an und zog mich dann erneut an sich. "Ist schon gut.", nuschelte er in meine Haare, "Ich bin doch gerne dein Ritter in schimmernder Rüstung." Ich lächelte in mich hinein und zog ihn noch ein bisschen fester an mich.
Wie lange wir so aneinandergeschmiegt dastanden ließ sich nur schlecht sagen. Ich wusste nur, dass es viel zu kurz gewesen war, als Undertaker sich vorsichtig von mir löste. Meinetwegen hätten wir uns nie wieder trennen müssen. Kaum waren einige Zentimeter zwischen uns gebracht vermisste ich seinen angenehm warmen Körper an meinem. Ich sah erneut zu ihm nach oben. Einige Augenblicke lang sahen wir uns stumm in die Augen. Wie hypnostisiert unterbrachen wir den Blickkontakt keine Sekunde lang, auch nicht, als Undertaker mich durch seine Hand in meinem Rücken wieder näher an sich zog, sodas sich unsere Gesichter unmittelbar vor einander befanden. Wir waren uns so nah, dass ich seinen kitzelnden Atem auf meiner Haut spüren konnte. Die Stimmung zwischen uns hatte sich deutlich spürbar verändert. Man konnte die Luft zwischen uns fast flimmern sehen vor Spannung. Je näher sich unsere Gesichter aufeinander zu bewegten, desto greifbarere wurde diese Energie. Ich fühlte, wie sich Hitze in mir ausbreitete. Jetzt waren wir uns so nah, dass sich unsere Nasenspitzen fast berührten. Seine freie Hand hatte Undertaker in mein Haar geschoben. Ich hob meine Hand um sie Undertaker in den Nacken zu legen, hielt jedoch abrupt in der Bewegung inne. Was passierte hier gerade?! Mit weit aufgerissenen Augen sah ich meinen Gegenüber an. Die Spannung zwischen uns verpuffte augenblicklich, als ich meine Hand nicht in seinen Nacken, sondern auf seine Brust legte um ihn sanft von mir zu schieben. Meine Gedanken kreiselten wild umher. Undertakers Blick war immernoch leicht verschleiert, er stand völlig reglos da, wie eine Statur. Als hätte ich ihm den Stecker gezogen. Ich schüttelte den Kopf, das musste ich mir doch eingebildet haben. Als ob Undertaker, der große Shinigami, mir so nah kommen wollen würde, mich versuchen würde zu küssen. Das konnte doch nicht sein. Doch der leibhaftig vor mir stehende Undertaker sprach da für etwas anderes. Er schien sich langsam wieder unter Kontrolle zu haben und sah mich jetzt erschrocken an. Sah ich da etwa Schmerz in seinem Blick?
Es tut mir ja wirklich aufrichtig leid, aber ich muss die beiden leider noch ein wenig zappeln lassen >_< Ich hoffe euch hat das Kapitel trotzdem gefallen und wir überstehen alle das 13. Kapitel unbeschadet XD
Dankeschön noch schnell für alle Favos, Kommentare und natürlich Reads ;)
Bis zum nächsten Kapitel :)
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My Life with the Undertaker
Fiksi PenggemarWie würdest du Dich fühlen, wenn du Dir deine Eltern heute verkünden würden, dass Du verheiratet wirst? Dass Du keine Wahl hast, mit wem Du Dein restliches Leben verbringst? Der 22-jährigen Holly Smith geht es genau so. Doch sich verkriechen und sic...