Aufgewacht

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Ich konnte meine Augen noch nicht öffnen, aber ich war wach. Ich spürte, dass jemand meine Hand hielt und leise in meine Hand schluchzte. Ich wollte blinzeln, aber meine Augenlieder fühlten sich wie Steine an. Ich war schwach. Schwach und Hilflos. Derjenige der neben mir saß sprach:" Emma, bitte wach auf. Bitte wach auf. Bitte!"
Es hörte sich verzweifelt an. Er wurde mit jedem Wort immer leiser, seine Stimme kratzte immer mehr und immer mehr fing er an zu weinen. Ich kannte diese Stimme. "Emma, Bitte!" heulte er grauenvoll. Er tat mir schrecklich Leid. Ich versuchte mich zu räuspern, was auch leicht funktionierte aber noch etwas weh tat. "Emma, mein Liebling. Oh Emma!!!!!" heulte er und legte eine Hand auf meine Wange. Er fing an diese zu streicheln. Ein wohliges Gefühl durchzog meinen schwachen Körper. Ich versuchte leicht zu grinsen. "Baby wie geht es dir?" flüsterte er. "Ich... Mir... Schmerzen" brachte ich nur krächtzend von mir. Er beugte sich über ich und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Ich ahnte schon lange, dass es Sven war. Aber ich wollte mich vergewissern und fing an langsam zu blinzeln. Das krelle Licht leuchtete direkt in meine Augen. Es brannte. Ich kniff meine Aufen zusammen, hob vorsichtig meine Hand und rieb meine Augen. Anscheinend sah das niedlich aus, denn ich konnte Sven leise kichern hören. Ich versuchte erneut meine Augen zu öffnen. Ich hob nach und nach meine Lieder und sah im Raum herum. Es war alles in strahlendem weiß gehalten. Nur ein roter Querstreifen brachte Farbe in den Raum. Ich hörte ein piepen und schaute nach rechts und bemerkte, dass ich angeschlossen war. Ich überlegte,  was passiert war.
Ich hatte starke Schmerze. Plötzlich fiel es mir alles wieder ein und Tränen schossen mir ins Auge. Ich hatte alles wieder in Gedanken vor mir. Nach und nach liefen viele warme Tränem meiner eiskalten Wange herunter. Ich schaute nach links und da saß Sven. Er schaute mich mitleidig an und begann dann behutsam zu flüstern:"Prinzessin, alles ist gut. Es kann dir nichts mehr passieren. Es tut mir verdammt Leid. Ich hätte dich warnen sollen. Er wird nie wieder kommen! Ich beschütze dich!"
Er strich mir die Tränen von der Wange und gab mir einen Kuss auf die Stirn. "Wie... Wer... Warum... Was..?"
Sven wusste anscheinend was ich fragen wollte. Er schüttelte nur leicht den Kopf und behauptete :"Der Arzt sagt, du verträgst noch keine schlechten Nachrichten. Ich werde dir alles erzählen wenn du wieder bei mir bist."
"Wann werde ich hier raus dürfen?" Mit dem Satz kam ein Mann in weißem Kittel herein und lächelte mich an. "Sie sind wach. Das ist gut. Ihr Freund hat sich große Sorgen gemacht!! Er war auch ihr Schutzengel."
Was? Freund? Er war doch nicht mein Freund!! Hat er mich gerettet? Wieso? Mag er mich? Wieso sagte er, er wäre mein Freund?
Mir schossen viele Fragen in den Kopf. Doch der Arzt redete weiter. "Sie haben sich sicher schon gefragt, wann sie nach Hause dürfen. Das kann ich Ihnen gleich beantworten", sagte er, während er sein Klemmbrett heraus holte und darauf etwas suchte. "Am... Moment... Ah da!...Da sie jetzt wach sind kann ich es Ihnen ja sagen. Sie dürfen in 7 Tagen das Krankenhaus verlassen. Außer ihr Zustand verschlechtert sich."
Ich grinste und nickte dem Arzt zu. Auch Sven grinste und drückte meine Hand leicht. Der Arzt verließ das Zimmer und machte hinter sich die Tür zu. "Wie lange bin ich schon hier?"
"Im Krankenhaus? Du lagst jetzt 2 Monate im Koma."
Ich erschrak und starrte auf die Uhr die gegenüber auf mir angebracht war. 11:36. "Welcher Tag ist heute?" fragte ich aufgebracht.
"Dienstag, der 13. Juni, Prinzessin"
Ich konnte es nicht fassen. Mir wurde plötzlich ganz warm und ich strampelte die Decke von mir runter. Da bemerkte ich zwei Schläuche die aus meinem Bauch hingen. Ich sah mit aufgerissenen Augen da hin. Sven versuchte mich zu beruhigen:"Sie hatten Probleme, dir durch den Mund einen Schlauch zu führen, da haben sie dir den Schlauch durch den Bauch direkt in den Magen gelegt. Du mustest ja etwas zum 'Essen' bekommen. Der andere Schlauch ist dazu da, dass, wenn der Riss an deinem Magen blutet, das Blut durch den Schlauch ablaufen kann und nicht im Bauch verstreut wird.
Du siehst wunderschön aus,  Babe. Du hast wieder etwas zugenommen. Mir tut alles so unendlich  leid. Du siehst so viel schöner aus. Das Essen hier scheint gut für dich zu sein. Ich werde mich besser um dich kümmern.  Ich verspreche es  Es tut mir alles so schrecklich Leid. !!!!"
Ich nickte nur und begann neugierig zu fragen:"Was ist mit dem Riss? Wieso....?"
Sven sah zu Boden und versuchte die richtigen Worte zu finden :"Rafael, der Mann, hat dir nachdem... du gefallen bist... in den Bauch getreten. Ich habe ihn weg von dir. Mir tut es so Leid. Er dachte du wärst Jas."
"Was will er mit Jas?" fragte ich angsterfüllt.
"Er wollte sie nur sehen. Ihm ist eine Sklavin entlaufen und er dachte Jas wäre sie. Aber es war nicht so."
Ich hatte das Gefühl, dass er mich anlog. Aber ich freute mich als ich daran dachte in 7 Tagen wieder raus zu kommen. Es klopfte an der tür und ich bat denjenigen herein. Eine Krankenschwester kam mit einem Tablet, worauf Essen stand, herein und grinste mich an. "Guten Tag, Wie geht es Ihnen?"
Ich sagte freudig:"Überraschend gut."
Sie war darüber auch sehr erfreut und holte Luft um weiter zu reden. " Ich werde Ihnen den Schlauch entfernen. Sie brauchen ihn jetzt nicht mehr. Das könnte etwas pieksen."
Sven griff nach meiner Hand und automatisch verhakten sich unsere Hände. Die Schwester griff nach dem Schlauch und fragte:"Bereit? Ich zähle von drei herunter."
Sie zählte herunter und als die bei zwei ankam beugte sich Sven blitzschnell über mich und küsste mich. Ich erwiederte den Kuss. Unsere Lippen schienen zusammen zu kleben. Er hatte so tolle weiche Lippen. Ich war versunken in Träumen. Ich bemerkte gar nicht, dass der Schlauch bereits draußen war. Sven löste sich von mir und setzte sich wieder hin. Die Krankenschwester blickte zu uns und hatte ein breites Grinsen auf den Lippen. "Gut gemacht, ihr Freund  scheint sie echt stark zu lieben. Passen sie ja auf sie auf." sprach sie fordernd und ernst zu Sven. Er blickte zu mir und grinste :"Werde ich. Definitiv."
Glücklich verließ die Schwester den Raum und Sven schob das Essen zu mir. Ich fing an zu schmatzen, was Sven zum schmunzeln brachte. Ich sah ihn an und schmatzte aus Spaß lauter. Ein breites Grinsen zog sich durch sein Gesicht und ich erkannte das Funkeln in seinen Augen. "Was ist?" fragte ich. "Du bist wunderschön.. ich muss dir schon lange etwas sagen.. aber ich..." Ich ließ ihn nicht ausreden und forderte ihn auf mir alles zu sagen, was er sagen will. "Ich hatte bis jetzt nur Sklaven. Ich hasste es zu lieben. Ich hasste es geliebt zu werden. Frauen waren jahrelang nur meine Sklaven. Meine Huren. Sie waren nur dazu da um meinen Haushalt zu schmeißen. Sie mussten mir Sachen hinterher räumen. Ich erzog sie. Aber du bringst mich in eine neue Welt. Ich habe jahrelang niemanden an mich heran gelassen. Alles war mir egal. Doch du... du bist anders..
Ich... ich... Ach Man... Verdammt!! ICH habe mich in dich VERLIEBT  Emma... Ich wollte es nicht.. Es tut mir Leid." Er fing an zu schluchzen.
Ich sah ihn schockiert an und wollte etwas sagen, als...

EntführtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt