Wird sie es überleben?

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...mein Herz aufhörte zu schlagen. Ärzte stürmten ins Zimmer und umgaben mein Bett. Haufen an Ärzten. Ich sah nur noch weiße Kittel. Überall weiß. Dann wurde ich bewusstlos.

Sven

Mein Atem stockte. Ich wollte zu ihr. Ich hatte Angst, aber eine Schwester zog mich von ihr und riss meine Hand aus ihrer. Sie drängte mich nach draußen und sagte ich solle mich beruhigen, der Oberarzt kümmert sich um sie. Ich lief schluchzend den Gang hoch und runter. Immer wieder. Ich wollte meinen Kopf frei bekommen aber es wollte nicht funktionieren. Immer wieder erhaschte ich in Gedanken einen Blick auf meine Prinzessin. Wie sie da lag, ohne Herzschlag, wie sie die Augen schloss. Ich lehnte mich mit dem Rücken gegen die Wand und sank auf dem Boden zusammen. Ich konnte sie nicht verlieren. Ich liebte sie doch!!! Wieso passiert mir so etwas immer? Ich umklammerte meine Beine und legte meinen Kopf auf meine Knie. Dann hörte ich eine Tür. Die Schwester kam heraus und erzählte mir dass sich ihr Herz wieder etwas erholt hat, aber sie schlaf braucht. Traurig und niedergeschlagen trat ich den Weg zum Ausgang an. Draußen angekommen wehte mir ein frischer Wind in das Gesicht. Ich blieb stehen und atmete tief durch. Innerlich betete ich für Emma. Ich schlenderte ein paar Meter weiter als eine Krankenschwester raus stürmte und mir hinterher rief. Ich drehte mich um und sah sie schnell auf mich zu rennen. Sie hielt vor mir mit schnellem Atem an und begann zu reden:" Falls etwas sein sollte hätten wir gerne Ihre Nummer, dass wir sie anrufen können!". Ich willigte ein und gab ihr meine Handynummer. Sie bedankte sich höflich und ging wieder ins Gebäude. Ich stieg in mein Auto und fuhr heim. Ich überlegte hin und her wie ich ihr helfen könnte. Ich liebte sie doch! " Wie kann sie mir sowas antun. Nein! Nicht sie hat mir das angetan sondern ich ihr. Ich hätte sie warnen sollen. Wieso hast du sie nicht gewarnt du Arschloch" fluchte ich im Wagen während ich eine schöne Landstraße entlang fuhr. Es roch nach frisch gemähtem Rasen und nach Blumen. Da ich mein Fenster ein Stück auf hatte spürte ich die Wärme der Sonnenstrahlen auf meiner Haut. Dieses Naturspiel lenkte mich ein bisschen von meinen Gedanken ab. Die wenigen Wolken, die am hellblauen Himmel schwebten, brachen ab und an die Sonnenstrahlen. Es erinnerte mich an die Polarlichter, nur das dieses hier eine gewöhnliche Umgebung war. Ich fuhr immer schneller. Ich mochte das Gefühl, wenn mein Auto dröhnt und es unter mir anfängt zu vibrieren. Es war fantastisch. Mein Motor schnaubte ab und zu. Ich legte mich im Auto in die Kurven wie ein Motorradfahrer. Das machte einen heiden Spaß. Ich liebe es. Endlich war ich zuhause angekommen. Ich stieg gemütlich aus dem Auto aus und betrat mein Reich. "Scheiße" schrie ich als ich wieder an Emma dachte. Alles erinnerte mich an sie. Es war schlimm... alles roch nach ihr. Ich riss meine Augen auf als ich bemerkte was ich Jas jetzt damit angetan habe. Ich habe sie verkauft... An IHN! Emma hatte mir ja hoffentlich geglaubt als ich sagte er wolle sie nur anschauen... Verdammt. "Was bist du für ein blöder Wixxer" schrie ich mich selber an. Ich musste Jas befreien. Ihr und Emma zu Liebe.
Ich rief ihn an. "Rafael" flüsterte ich wütend. Ich suchte meine Kontakte ab und fand ihn schnell. Sofort rief ich ihn an.
S:"Rafael.. ich weiß, ich hab dir Jas zwar verkauft... aber ich möchte sie gerne wieder haben."
R:"Geht nicht. Unverkäuflich!" zischte er wütend durchs Telefon.
S:"Bitte ich fleh dich an. Ich muss sie wieder haben. Ich biete die das Doppelte. Ok?!"
R:"Nein!"
S:"Was willst du dann?"
R:" Entweder das 3-fache oder ein neues Mädchen. Dieses hier ist ausgespielt.
Blonde Haare, blaue Augen. Sollte bereits erzogen sein. Dieses Mädchen macht mich fertig! Diese Hure ist schlimm, hört nicht, schreit, weint, summt, macht kein Essen, kann sogar nicht kochen, kehrt nicht, will selber nichts essen, hat andauernd Angst, zittert, sieist lieber im Keller als bei mir... das geht mir auf den Sack. Entweder das dreifache oder ein neues Mädchen!!!"
S:"Ja du bekommst ein neues Mädchen. Nächste Woche Donnerstag ist wieder Sklavenmarkt, dann besorg ich dir ein Neues.."
Sofort legte er auf und ich grübelte. Ich muss ihm ein Mädchen geben.. ein bereits erzogenes... dieses würde er nie verletzten. Ich hatte Schuldgefühle wegen Emma und wegen Jas. Ich hatte Jas einfach in ihren sicheren Tod geschickt und Emma hatte ich belogen, betrogen und nahm ihr die einzige Person, die sie mochte und mit der sie über "Frauenprobleme" hätte reden können. Ich fühlte mich echt mies. Alles tat mir weh. Knochen, Muskeln, Haut, Augen, Mund, Zähne, Haare, Nägel, einfach alles. Unruhig ging ich am Abend zu Bett und fiel in einen unruhigen Schlaf. Ich wachte mehrmals die Nacht auf da ich Alpträume hatte. Irgendwann hat es mir gereicht. 5:13 stand ich entgültig auf weil ich die Schnauze voll hatte. Ich sah, nachdem ich lange geduscht hatte, genervt auf mein Handy als eine mir unbekannte Nummer anrufte. Genervt nam ich ab :" Sven hier."
Die Klinik meldete sich und erzählte dass Emma gerade in Op ist und ich bitte vorbei soll. Ich lies diese nicht ausreden, legte auf, stürmte zielstrebig aus dem Haus. Ich schloss meine Tür und sprang in mein Auto. Ohne mich anzuschnallen fuhr ich mit einem Affenzahn los und war ca. nach 6 Minuten im Krankenhaus. Mittlerweile ist es 6:09. Ich stelle meinen Wagen ab und renne ohne Rücksichtauf Verluste in das Krankenhaus. Darin empfing mich schon die Ärztin und erklärte mir, dass Emma am Bauch operiert wird, da sie einen Riss am Darm hat. Wahrscheinlich durch die Tritte von Rafael. Sie würde noch mindestens 2 Stunden operiert werden. Ich lief erneut den Flur hoch und runter. Wieder hoch und runter. Und wieder hoch und runter. Wie ein wildes Tier, was eingesperrt wurde. Ich war richtig nervös. Würde sie es schaffen? Was ist, wenn sie stir.... "NEIN, DARAN DENKE ICH GAR NICHT." dachte ich laut und schlug mir auf die Stirn. Es war jetzt schon 8 Uhr und noch keine Spur von Emma. Ich wartete noch 2 weitere Stunden. Ich schaute auf die Uhr, es war 10.05. Ich wurde immer nervöser und ging zur Information. "Wann ist sie endlich da?" fragte ich nervös herumzappelnd. "Sie ist bereits im Aufwachraum, gleich wird sie da sein" grinste sie. 10:45 kam sie dann endlich. Ich lief in ihr Zimmer und setzte mich neben sie, als ich anfing zu beten. Der Arzt tippte mir auf die Schulter, ich drehte mich um und schon sprach er:" Wenn sie sich erholt, darf sie in ein paar Tagen schon nach Hause."
Das freute mich natürlich mega, aber wie soll ich ihr sagen, dass ich ihre Freundin an Rafael verkauft habe und sie austauschen muss?
"Ist Ok, Doc"
Der Arzt verließ das Zimmer und ich blieb weiterhin bei Emma. Nach vielen Stunden wachte sie etwas benommen auf.

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