Kapitel 9

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Als die Leute zu wildern begannen und halbe Kadaver zurück liesen, setzte ich mir das Ziel, diesem Treiben Einhalt zu gebieten. Ich schlug wieder nachts zu und ängstige die Dorfbewohner genauso wie die Abtrünnigen in den Wäldern. Schon bald war ich wieder ein Dämon der Nacht, eine Tochter der Finsternis. Doch mein Einschreiten brachte die Bevölkerung wieder zu Verstand. Sie bemerkten ihr Fehlverhalten und kehrten zu ihren vorherigen Verhalten zurück.

Dem Krieg konnte ich dennoch nichts entgegen setzen und traf wieder auf „Le Diablo" zu meinen Bedauern an meinen zwanzigsten Geburtstag. Er schien in einen Hinterhalt gelockt worden zu sein und kämpfe um sein Überleben. Blitz wurde mit Schlingen zu Boden gezogen und schrie verängstig auf. Bei ihrem Wiehern spürte ich wie sich mein Hengst unter mir anspannt und angreifen wollte. Auch ich wollte den beiden helfen, denn ich konnte sowohl den Mann als auch seine Stute nicht vergessen. Obwohl ich mich vor ihm versteckte, konnte ich ihn nicht seinem Schicksal überlassen. In den letzten Jahren hatte ich noch zusätzliche Waffen gefunden. Einige Pistolen vervollständigen meine Waffensammlung und ich hatte gelernt mit den Schusswaffen umzugehen. Vom Rücken meines Hengstes beförderte ich vier Soldaten ins Jenseits während mein Hengst über den Boden schoss. Kurz vor der Stute hielt er an und ich sprang von seinem Rücken. Panisch schauten sich die Angreifer um und wurden von meinen Schwarzen vertrieben während ich die Stute von ihren Fesseln befreite. Inzwischen flogen zwei Kugeln an meinen Kopf vorbei und Blitz schlug aufgebracht mit ihren Hufen in der Gegen herum. Als die letzte Schlinge aufgeschnitten war, sprang ich auf den Rücken meines Hengstes, um der aufspringenden Stute zu entkommen. Diese lief buckelnd in der Gegend herum und schreckte die Soldaten noch weiter auf. Mit blank gezogenem Schwert setzte ich ihnen auf meinen Hengsten nach. Einige fielen bei meinen Streichen tot zu Boden während der Rest floh. In meinen Rücken spürte ich zum Schluss nur noch den stechenden Blick von „Le Diablo" der mich, wenn es möglich wäre, umgebracht hätte. Als er seine Stute verfolgte, trieb ich meinen Schwarzen weg. Noch bevor er Blitz erreicht hatte, waren wir verschwunden.

Nun traf ich ihn öfter und half ihm vom Hintergrund, meistens auf einem Baum sitzend. Ich war mir sicher, dass er wusste, wer die Schüsse abfeuerte, doch war ich immer weg, bevor er nur in meine Nähe kommen konnte. Die Flüsse, in denen wir flüchteten, hinterließen keine Spur von mir und meinem Pferd. Was „Le Diablo" zusätzlich zu meinen damaligen Verrat verärgerte. Mittlerweile wehte mir mein Haar wieder den Rücken hinunter und ich wollte mich nicht mehr verstellen. Ich war eine Kriegerin und über die Landesgrenzen bekannt. Auch mein Hengst war eine Berühmtheit, mit der man im Kampf rechnen musste. Dennoch blieben wir Einzelgänger und schlossen uns keiner Gruppe an oder liesen uns an einem Platz nieder. Die erste Variante war zu gefährlich für unsere Mitreisenden, die andere gefährdete uns.

Die WaldfeeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt