Ein halbes Jahr nach unserem letzten Treffen wurde der König gefangen genommen. Es war inmitten eine Unwetters und an meinen 21. Geburtstag. Die Leibwache wurde niedergemetzelt und der König wurde verschleppt. Die Entführer wollten ein Mitglied der Königsfamilie für die Freiheit des Königs. Doch die Königin war tot und die Tochter immer noch verschollen. Das Land wurde in kurze in die Brüche gehen, wenn es keinen Halt mehr fand und der Herrscher weiterhin gefangen war. Die Soldaten desertieren oder hörten auf zu kämpfen. Die letzten Äcker wurden nicht mehr bestellt und die Kinder wurden zu Dieben ausgebildet. Die Bevölkerung fand keinen Halt mehr und verlor ihren Lebensmut.
Diese Wende konnte ich nicht zulassen. Ich war zwar wütend, über das Verhalten der Soldaten gegenüber den Tieren und der Umwelt, doch wusste ich mittlerweile, dass ein Übergriff von feindlicher Seite, noch mehr Zerstörung mit sich bringen würde. Nur der König konnte das Land wieder zu seiner alten Blüte zurückführen. Unter seiner Herrschaft würde sich die Natur wieder erholen und die Tierbestände sich wieder erneuern. Doch zuvor musste man ihn aus seiner Gefangenschaft befreien.
In eine Nacht-und-Nebel-Aktion brach ich das Schloss ein und stahl einige Kleider der verschollenen Königstochter. Sie passten mir wie angegossen. Einige Schmuckstücke vervollständigen meine Verkleidung. Lange übte ich im Damensitz zu reiten, obwohl ich immer noch keine Sattel hatte. Als ich diesen Sitz bewältigt, lies ich verlautbaren, dass ich die verschollene Enkelin des Königs war. Meine Mutter verstarb als glückliche Frau einige Jahre nach meiner Geburt. Sie lebte mit meinem Vater zusammen, doch starb dieser noch bevor die beiden heiraten konnten. Deswegen traute sie sich nicht in ihr Elternhaus zurück. Schon bald darauf glaubte jeder meine Geschichte und ich wurde von Soldaten zu den Feinden gebracht, um den König zu befreien.
Als ich den alten Mann sah, begann mein Herz zu rasen. Irgendwie schien er mir bekannt zu sein, doch ich war mich sicher, dass ich ihn noch nie zuvor gesehen hatte. Mit einen Kopfschütteln brachte ich mich in die Realität zurück. Ich hatte eine Mission zu erfüllen. Meine Freiheit für die Freiheit des Königs und das Überleben von Land, Tieren und der Umwelt. Müde schaute mich der Herrscher an ohne mich wirklich zu beachten. Als er hörte, dass ich mich für seine Enkelin ausgab, betrachtete er mich genauer. Kurz flackerten seine Augen auf als würde ich ihn an jemanden erinnern, dann stieg er in die wartende Kutsche ein und fuhr nach Hause.
Nun war ich die Gefangene der feindlichen Armee und einige lüsterne Blicke und hinterlistige Grinser wurden mir entgegen geschleudert. Dabei lief es mir kalt den Rücken hinunter, doch ich hatte meinen Plan in die Tat umgesetzt. Das Land war gerettet, was nun mit mir passieren würde, sollte sich noch zeigen.
Vorerst wurde ich von meinem Pferd getrennt. Der Schwarze wurde aus dem Lager gejagt und durch Schüsse vertrieben. Ich hoffte, dass er dabei nicht getroffen wurde und er sich in Sicherheit bringen konnte. Im Anschluss wurde ich in ein Verlies geworfen. Der gestohlene Schmuck wanderte in die Kriegskasse der feindlichen Armee und ich wurde zu Brot und Wasser verurteilt. Die Zelle war tief unter der Erde in einer alten Burg. Ratten tummelten sich am Boden und Spinnweben säumten die Wände. Einige Hand- und Fußschellen rosteten an den Mauern und am Boden lag eine dichte Staubschichte. Die Deckenbalken waren morsch und schienen bald ihren Geist aufzugeben. Ich hoffte, dass ich vorher hier rauskam oder starb. Ich wollte nicht lebendig unter der herabstürzenden Decke begraben werden. Das Wasser war verschmutzt, doch trinkbar. Das Brot jedoch war alt und verschimmelt. Ich warf es zu den Ratten in die Ecke. Die Messer an meinen Knöcheln wurden mir abgenommen, doch den Dolch an meiner Hüfte blieb unentdeckt. Das Schwert und die Pistolen hatte ich im Schloss zurückgelassen.
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Die Waldfee
FantasyEin Mädchen wird geboren, was die Dämonen der Nacht bekämpfen soll. Stattdessen wird es als Tochter der Finsternis bezeichnet und verdammt. Schafft sie es sich zu behaupten und ihre wahre Bestimmung anzutreten oder verliert sie sich in den wirren de...