Einige Zigeuner verließen das Lager und schauten sich nach der Lärmquelle um. Als sie mich auf den Rücken meines Freundes sahen, blieben sie genauso wie die Wächter stehen und schauten uns bewundernd entgegen. Die Kinder stellten sich hinter ihre Eltern und Verwandten und starrten mein Teufelspferd an. Lachend blickte ich auf ihn herab und freute mich, dass er gesund und munter war. Es schien ihm hier gut gegangen zu sein, obwohl er sicherlich für einige Verletzungen verantwortlich war.
Als sich die erste Aufregung gelegt hatte, lud mich das fahrende Volk zu sich ans Lagerfeuer ein. Mein Hengst blieb inzwischen freilaufend in der Nähe und machte von Zeit zu Zeit einen ausgelassenen Luftsprung. Inzwischen hatte sich auch die restliche Pferdeherde beruhigt und die vorherige Ruhe wieder eingestellt. Ich bekam Speis und Trank vorgesetzt und durfte den Tanzenden zusehen. Einige Zigeuner sprachen mich auch an, doch meistens verstand ich wegen der fremden Sprache kein Wort. Trotzdem hatte ich meinen Spaß und freute mich neue Freunde gefunden zu haben. Kurz überlegte ich mich, ob ich mich der Truppe anschließen sollte, doch war es für alle Anwesenden zu gefährlich, wenn ich länger bleiben würde.
Am nächsten Morgen verabschiedete ich mich schweren Herzens und zog mit einen ausreichend Proviant von dannen. Zu zweit zogen wir uns wieder in den Wald zurück und lebten von der Natur. Wie schon früher liefen wir über die Ebenen und wanderten durch die Wälder oder erklommen Berge. Doch vermisste ich das Gespräch mit anderen Menschen, ein fröhliches Lachen und sogar gelegentliche Streitereien. Ich wünschte mir nun mehr denn je, Teil einer Gesellschaft zu sein. Irgendwo dazuzugehören und nicht mehr als Einzelgänger durch das Land zu streifen. Mein neues Ziel war meine damalige Heimat, das vereinzelnd stehende Häuschen, der Wald mit der Lichtung und dem Wasserfall, welcher eine Höhle versteckte.
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Die Waldfee
FantasyEin Mädchen wird geboren, was die Dämonen der Nacht bekämpfen soll. Stattdessen wird es als Tochter der Finsternis bezeichnet und verdammt. Schafft sie es sich zu behaupten und ihre wahre Bestimmung anzutreten oder verliert sie sich in den wirren de...