Russian Roulette

Kapitel 4

Chanyeols POV

''Die Ausstellung lief wunderbar! Ihr habt euch sehr gut verhalten und die Leute waren ganz angetan von euch und euren kleinen Freunden. Ab sofort werden hoffentlich wieder regelmäßig Kunden kommen, was bedeutet das wir den Laden weiterführen können,'' verkündete ich am Abend freudig während ich mich meines Umhangs entledigte. ''Da wäre ich mir nicht so sicher... Luhan musste wieder jemanden erschrecken und ich könnte mir gut vorstellen das er es schon jedem rum erzählt hat,'' sagte Kyungsoo und verschränkte seine Arme vor der Brust. Mit einer hochgezogenen Augenbraue drehte ich mich zu Luhan, der nur unschuldig grinste. ''Es war so verlockend, Daddy. Und außerdem ist er mir total nahe gekommen. Hätte es dir etwa besser gefallen wenn ich begrapscht worden wäre?'' ''Von wem reden wir hier überhaupt? Doch nicht von dem blonden Jungen der ganz aufgeregt den Ausgang gesucht hat?'' fragte ich und meine beiden Puppen nickten. Ich begann leicht zu grinsen und sofort war der ganze Ärger den ich eben noch auf Luhan verspürte, weg. ''Okay da gebe ich dir Recht Hannie, es war lustig zu sehen wie er in Panik verfällt... Und bei ihm würde ich mir keine Sorgen machen. Selbst wenn er es jedem erzählt, er sieht mir nicht so aus als würden die Leute ihm sofort Glauben schenken.''

Langsam schlenderte ich zu dem Schrank in dem sich der Saft befand und holte ihn heraus um beiden ein Glas einzuschenken. ''Bist du dir sicher? Ich will nicht das es doch jemand glaubt und wir.... und wir weg von dir müssen...'' Ängstlich sah Kyungsoo auf den Boden und zog seine Arme enger an seinen Körper heran. ''Das wird nicht passieren, keine Sorge. Ich würde niemals zulassen das ihr beiden mir abgenommen werdet, eher würde ich mir das Bein abschneiden.'' Ich reichte beiden jeweils ein Glas und sah dabei zu wie sie es sofort austranken.

''Müssen wir morgen auch wieder den ganzen Tag im Laden sitzen und von anderen angeglotzt werden oder können wir hinten im Lager bleiben?'' fragte Luhan und reichte mir sein leeres Glas. ''Wie ihr möchtet. Von mir aus könnt ihr auch den ganzen Tag im Lager bleiben, vorausgesetzt ihr seid still. Ich will nicht, das ab morgen wieder alle Kunden ausbleiben, denn sie ein zweites Mal davon zu überzeugen, dass ihr nicht lebendig seid, ist unmöglich. Die Menschen sind zwar dumm, aber nicht so dumm. Sie lassen sich nicht unendlich verarschen.'' ''Wieso ist es überhaupt so seltsam das wir lebendig sind? Du hast doch vorhin selbst gesagt das wir uns nicht so sehr von den Menschen unterscheiden, wieso reagieren sie dann so komisch?'' fragte Kyungsoo und gab mir ebenfalls sein leeres Glas. Ich krempelte die Ärmel hoch und begann die Gläser abzuspülen.

''Sie reagieren so komisch, weil es typisches Menschenverhalten ist. Alles was sie nicht kennen, ist für sie gleich das böse und deshalb meiden sie es oder wollen es auslöschen aus Angst, dass diese neue Sache sie sonst zuerst töten könnte. Zwar gibt es vereinzelt ein paar die anders reagieren und neuen Sachen erst einmal eine Chance geben bevor sie urteilen, aber das ist verdammt selten. In den meisten Fällen ist die erste Reaktion Angst und darauf folgt dann der Drang zu töten und wir wollen ja nicht das sie euch etwas antun, auch wenn das schwierig wird da man euch nicht einfach so töten kann.'' ''M-man kann uns töten? Ich dachte man kann uns nur außer Gefecht setzten...'' sagte Luhan und man konnte leicht die Angst in seiner Stimme heraus hören. ''Ja, das kann man. Allerdings muss man wissen wie und darauf kommt man nicht so leicht.'' Ich nahm mir ein Geschirrtuch um die beiden, nun wieder sauberen, Gläser abzutrocknen und drehte mich wieder zu ihnen. ''Macht euch aber keine Sorgen. Ich bin der einzige der weiß wie man euch tötet und ich würde das niemals machen. Ihr wisst doch wie sehr ich euch liebe. Ohne euch würde meine Welt zusammen fallen, ihr seid die einzigen die mich verstehen und das schätze ich so sehr an euch...''

Ich stellte die Gläser zurück in den Schrank und hielt meine Arme auf. ''Kommt her meine Engel.'' Ohne zu zögern umarmten sie mich beide, was mich breit grinsen ließ. ''Ich liebe euch über alles, vergesst das nie...'' ''Wir lieben dich auch Daddy,'' erwiderten sie wie im Chor und gaben mir jeweils einen Kuss auf die Lippen.