[Lupa]
Nachdem Samu zu Ende gesprochen hat ist es ruhig an unserem Tisch. Sein Blick liegt auf dem Inhalt seiner Tasse und seine Finger spielen mit dem Ende einer Stoffserviette. Ich hingegen beobachte ihn und ich würde ihn so gerne etwas aufmuntern. Aber ich kann nicht. Ich bekomme einfach kein Wort raus.
Ich wusste zwar, dass es Samu in der gesamten Zeit, die ich ihn mittlerweile kenne, nicht gut ging, aber jetzt erst wird mir wirklich bewusst, wie schlecht es um seinen psychischen Gesundheitszustand steht.
"Oh, ich hatte auch eine Antwort auf ihre Nachricht geschrieben. Bin mir nur nicht sicher, ob ich die überhaupt abgeschickt hab. Glaube nicht. Ist wahrscheinich aber auch besser so. War eh nur so sentimentaler Samu-Kram."
Jetzt schaut er mich an und versucht die Stimmung durch ein schiefes Lächeln wieder aufzuheitern. Aber der Glanz in seinen Augen verrät ihn. Und ich will Samu nicht schon wieder weinen sehen - er weint sowieso viel zu viel. Ich will öfter sein hübsches Lächeln sehen. Aufmunternd lächle ich zurück und steh dann auf um Samu zu umarmen. Und sobald ich das mache, spüre ich, wie sich sein Körper etwas entspannt und er sich beruhigt.
Ich drücke ihn vorsichtig von mir weg und schaue ihn mit einem ziemlich ernsten Gesichtsausdruck an. "Dein sentimentaler Samu-Kram ist wunderschön, okay? Du hast nämlich ein ziemliches Talent dafür dich so auszudrücken, dass andere Menschen nachvollziehen können, was du aussagen willst. Sie können eure Musik durch deine Texte verstehen. Und das ist toll. Oder nicht?"
Samu weicht mir mit seinem Blick aus, sodass ich sein Gesicht in meine Hände nehme und zu mir drehe. Dadurch ist er also fast gezwungen mir in die Augen zu schauen. Ein weiterer forschender Blick von mir und endlich ist da wieder ein echtes Lächeln und ein zustimmendes "Ja okay".
Unsere Zweisamkeit wird durch einen Kellner unterbrochen, der uns jeweils eine Platte mit den verschiedensten Wurst- und Käsesorten und eine Auswahl an Obst und Gemüse hinstellt. Es folgt ein Korb mit noch warmen Brötchen und so machen wir uns erstmal über das Essen her.
Zwischendurch werfe ich meinem Gegenüber immer mal wieder einen Blick zu, aber er schaut ausnahmslos jedes einzelne Mal auf sein Essen. Und wieder fällt mir auf wie gebrochen der große Mann aussieht. Dabei hat er doch eigentlich die gesamte Welt auf einem Silbertablett präsentiert verdient.
Und dann kommt mir eine Idee.
Eine Idee, ihm ein Stückchen dieser wunderbaren Welt zu schenken.
Ihm sein Lächeln zurückzubringen.
Und zwar nicht nur in sein Gesicht, sondern auch zurück in sein Herz.
Er soll wieder fröhlich sein.
Ich möchte, dass er lacht und all die schlechten Dinge, die ihm zugestoßen sind, vergisst. Zumindest für den Moment. Und ich weiß, dass ich das schaffen kann.Ich weiß, dass wir das schaffen können. Zusammen.
Ein paar Minuten später entschuldige ich mich kurz auf die Toilette. Dort angekommen, lasse ich mich auf dem geschlossenen Deckel nieder und krame mein Handy aus der Hosentasche. In meinen Kontakten suche ich nach Rikus Nummer und schreibe ihm eine kurze Nachricht, die eigentlich nur beinhaltet, dass ich seine Hilfe brauche.
Zurück am Tisch treffe ich auf einen Samu, der mit einem der Kellner scherzt. Ich verstehe kein Wort, denn ich spreche absolut kein Finnisch, aber ich muss lächeln, als ich ihn so ausgelassen und offensichtlich gut gelaunt sehe. Und gerade als die zwei ihre Unterhaltung beendet haben, der Kellner wieder verschwunden ist und Samu sich mir zuwendet, klingelt mein Handy. Auf dem Display sehe ich Riku's Namen und entschuldige mich erneut, nur gehe ich diesmal vor die Tür und lehne mich dort mit dem Rücken gegen die Hauswand, bevor ich das Gespräch annehme.
Riku klingt besorgt und redet viel zu schnell. Doch als ich ihn darüber aufgeklärt habe, dass es nicht um mich, sondern um Samu geht, scheint er sich erwas zu beruhigen. Wir haben uns letztens ausführlich über den großen Blonden unterhalten, weshalb ich relativ schnell zum Punkt komme.
Disneyland.
Jep, ich will mit Samu nach Paris. Denn tief in sich drin ist er ein Kind und von Riku weiß ich, dass er Achterbahnen liebt. Außerdem ist Paris mal was ganz anderes. Und Samu kann einen Tapetenwechsel gebrauchen. Er mehr als jeder andere den ich kenne.
Aber ich kann das nicht alleine planen. Und genau deshalb verabrede ich mich mit Riku für den heutigen Abend. Ich werde einfach irgendwann gehen, wenn Samu schläft und wieder da sein bevor er merkt, dass ich überhaupt weg war. So muss er sich keine Sorgen machen.
___
I'm back!
Aber mehr als das habe ich heute auch nicht zu sagen, also wenn euch das gefallen hat, würde ich mich wie immer über Kommentare oder Feedback freuen :)
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Welcome to my dream | Samu Haber [ on hold ]
FanfictionEs ist dieser Moment, wenn du an der Seite stehst und auf deinen Einsatz in der Musik wartest um auf die Bühne zum Mikrofon zu rennen und loszusingen. Dann siehst du die Menschenmassen vor dir stehen, die dich alle mit so großen Augen anschauen und...