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"Abschied sei für die Seele dasselbe wie Fieber für den Körper: Es ist zwar vorübergehend unangenehm, doch es reinigt und befreit

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"Abschied sei für die Seele dasselbe wie Fieber für den Körper: Es ist zwar vorübergehend unangenehm, doch es reinigt und befreit."

So fühlt es sich also an, endlich frei zu sein. Nach zwölf Jahren Schule habe ich so lange auf diesen Moment gewartet und nun ist er endlich da. Ich, Elena Rose habe es tatsächlich geschafft. Jetzt bin ich erstmal an nichts mehr gebunden und das Schönste an allem, keine Verpflichtungen mehr. Ich denke, ich war noch nie glücklicher in meinem Leben als jetzt gerade. Ich weiß nicht, ob ihr dieses Gefühl kennt, wenn etwas, worauf ihr solange gewartet habt, endlich da ist. Neben meinem Bett sah ich mein Abiturzeugnis liegen und direkt daneben stand mein Koffer. In fünf Stunden geht mein Flieger und ich habe noch nicht mal angefangen zu Packen, manchmal wünsche ich mir, dass es Koffer gibt, die sich von alleine Packen. Jetzt fragt ihr euch bestimmt wohin ich will. Ich will nach Schweden zu meiner Tante. Viele aus meiner Klasse fliegen nach Amerika oder England und machen ein Auslandsjahr aber dieser Mensch war ich nicht, ich war eher der Familien Mensch. Und meine Tante gehörte dazu. Deswegen habe ich beschlossen ein Jahr von allem Abstand zu nehmen, in dem ich meine Tante besuche und einfach nur Urlaub mache und alles einmal vergessen kann. Das die Vergangenheit mich wieder einholt, wusste ich da noch nicht.

"Elena du musst Aufstehen, wir müssen gleich los", schrie meine Mutter von unten. Ich konnte nicht anders, als die Augen zu verdrehen. Ja, dass war typisch für sie. Sie war mehr aufgeregt als ich und dazu ist sie noch die Pünktlichkeit in Person. Ihr Standartspruch war immer, ich seh lieber den Zug von vorne, als von hinten. Recht hatte sie ja.

Also stand ich auf, ging duschen, putze meine Zähne und zog mir eine entspannte Jogginghose mit einem Hoodie an. Ich werden schon nicht Justin Bieber oder Harry Styles
im Flugzeug treffen dachte ich mir. Danach band ich meine Haare zu einem strengen Zopf zusammen und schminkte mich dezent. Als ich letztendlich vor meinem Kleiderschrank stand, brauchte ich insgesamt eine Stunde bis ich fertig war. Wie ich Koffer packen hasse. Ich drehte mich noch ein letztes Mal zu meinem Zimmer um. Ich glaube am aller meisten werde ich mein Bett vermissen, ich liebte es einfach. Anschließend  ging ich runter zu meiner Mutter. "Ich bin fertig Mum." "Wird ja auch Zeit.", ich schaute hoch und blickte in die blauen Augen meines Besten Freundes. "Tom", rief ich glücklich und sprang in seine Arme. "Was machst du hier?" Das fragte ich nur,
denn eigentlich hatten wir uns bereits Gestern voneinander verabschiedet. "Glaubst du ich lass meine Prinzessin einfach so fliegen, ohne sie vorher nochmal zu sehen?" Dafür liebte ich ihn. 

Jetzt saß ich hier, im Auto mit meiner Mutter und meinem Besten Freund Tom und schaute aus dem Fenster. Tom und ich kennen uns seit dem Kindergarten. Seit dem er mir seine Schaufel gegen den Kopf geschlagen hat und sich anschließend entschuldigen musste, sind wir unzertrennlich. Wie ich die beiden Vermissen werden. Die Fahrt ging schneller um, als gedacht und schon sah ich aus dem Fenster den Hamburger Flughafen. Zusammen gingen wir rein und gaben meine Koffer ab. Nun kam der schlimmste Teil. Ich hasse Abschiede. "Pass gut auf dich auf, melde dich und vor allem lass die Finger von den Schweden." Tom zwinkerte mir zu und ich umarmte ihn mit Tränen in den Augen. Nach einer Weile löste ich mich von ihm und sah meine Mum an. "Ärger deine Tante nicht zu doll, und pass auf dich auf." Genauso wie ich, weinte meine Mutter auch. Ja, wir waren eine Familie, die sehr nah am Wasser gebaut ist. Um es nicht noch schwerer zu machen, gab ich den beiden einen Luftkuss und ging durch die Sicherheitskontrolle.  Ein letztes Mal drehe ich mich um und winke ihnen. Schneller als gedacht sitze ich im Flugzeug nach Stockholm. Hoffentlich kann ich jetzt neu Anfangen ...

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Ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr mir eure Meinung da lassen könntet.
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