Ja, Nein, Vielleicht

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Wieso machte ich mir bloß auf einmal so viel aus den Rumtreibern?

Liz' P.o.V.

Seufzend ließ ich mich in meinen Sessel sinken. Heute war ein verdammt anstrengender Tag gewesen! Erst hatten wir Jay's Geburtstag inszenieren müssen, da er und Sam ja Zwillinge waren. Wir hatten einfach behauptet, dass Sam kurz vor Mitternacht und Jay kurz danach geboren wurde.

Ich seufzte erneut. Es war verdammt schwer gewesen, nett zu Jay zu sein! Obwohl...wenn ich so recht darüber nachdachte...so schwer war es eigentlich gar nicht gewesen...irgendwie...überkam mich in letzter Zeit so eine...Woge der...Zuneigung...für ihn...
Ich schüttelte mich. Vielleicht sollte ich mal zu Madame Pomfrey gehen. Wenn ich Gefallen an Jay fand, musste ich extrem krank sein!!!

Ich schlug mein Buch auf, so wie eigentlich immer, wenn ich nicht wusste, was ich tun sollte. Gerade fing ich an zu lesen, als ich plötzlich stutzte. Merkwürdig war nur gewesen, dass Sam nicht dabei gewesen war... Aber na ja, vielleicht schlief der auch nur einfach seinen Rausch von gestern Abend aus. Er hatte ja angeblich ein Date mit Violet Kingston, der Jahrgangsbesten Ravenclaw, gehabt. Aber danach hatte ich ihn nicht mehr gesehen. Wir hatten im Unterricht einfach behauptet, er sei krank. Hätte sich den Magen an der Torte verdorben.
Ob er mittlerweile wohl wieder da war? Vielleicht war er ja im Raum der Wünsche oder so eingeschlafen, nachdem er ein wenig zu viel Feuerwhisky intus gehabt hatte?

Ich beschloss, einfach mal nach ihm zu sehen. Entschlossen klappte ich das Buch wieder zu und stand auf.
Wieso machte ich mir bloß auf einmal so viel aus den Rumtreibern?
Das war doch früher nie so gewesen!
Richtig, Lily, aber es nicht mehr wie früher. Nichts ist mehr wie früher.
Ich runzelte die Stirn. War das etwa die allseits bekannte Stimme, die immer so gerne ihre Ratschläge erteilte? Korrekt. Ich schüttelte erneut den Kopf. Ihh. Ich hatte keine Lust eines dieser typischen Mädchen zu sein, die...so eine Stimme hatten.

Unbeirrt stapfte ich weiter die Treppe zu den Jungenschlafsälen hoch. In meinem Kopf war gerade einfach kein Platz mehr für eine Stimme. Nicht bei all den Prüfungen, die wir im Moment absolvieren mussten.
Mit entschlossener Miene hob ich meine Hand zum Klopfen, doch einen Millimeter bevor mein Knochen das leicht morsche Holz berührte hielt ich inne. Ein merkwürdiges Geräusch tönte hinter der Tür.
War das...ein Schluchzen?
"Jetzt beruhig dich erstmal. Es gibt doch noch tausende andere Frauen.", klang es dumpf durch die Tür, doch das Schluchzen ging weiter. Gehörte diese Stimme Jay? Ich war mir nicht ganz sicher. "Aber ich will keine andere! Willst du etwa eine andere als Liz?", schluchzte jemand.
Ich stutzte.

Sirius???

Vorsichtig stieß ich die Tür einen Spalt breit auf und erhaschte einen Blick auf Jay, der einen heulenden Sam im Arm hielt. Ich hatte Sam noch nie weinen sehen. Es musste etwas Furchtbares geschehen sein, wenn er weinte. Jedoch blieb mir schleierhaft was das sein könnte...
Gespannt behielt ich die beiden im Auge. Es gefiel mir irgendwie wie Jay sich um Sam sorgte. Er war immer für seine Freunde da, egal was passierte. Das...gefiel mir...irgendwie...

"Du, Jay...ich muss dich mal was fragen...", begann Sam und setzte sich auf. "Ja?" "Ich weiß...du schwärmst schon sehr lange für Liz, aber...wäre es vielleicht möglich, dass...dass sich das mit der Zeit gelegt hat und du...nun ja...nichts mehr für sie empfindest?" "Wie kommst du darauf?", entgegnete Jay entgeistert und ich presste mich näher an den schmalen Spalt.
Aus einem mir unerklärlichen Grund interessierte mich die Antwort...

"Das spielt doch jetzt keine Rolle. Antworte einfach mit Ja, Nein oder Vielleicht: Liebst du Lily? Aufrichtig?"

Ich hielt die Luft an. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass diese Antwort die Macht hatte alles zu verändern. Warum wusste ich selbst nicht.
Ich beobachtete Jay durch den Türspalt, der sich unwillkürlich verkrampft hatte. Er biss sich auf die Lippe und stand auf, mir den Rücken zugewandt. Sam folgte seinem Beispiel und blickte ihn erwartungsvoll an, genau wie ich es hier hinter der Tür tat, während die Luft unerträglich in meinen Lungen um Auslass bat.

"Antworte mir einfach, James! Liebst du Lily? Ja, Nein oder Vielleicht?"

Eine Gänsehaut legte sich auf meine Arme. Der Druck in meinen Lungen wurde nahezu unerträglich, als Jay endlich zu einer Antwort ansetzte:

"Ja, verdammt!!!"

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Hey, Leute!

Nach "langer" Zeit melde ich mich zurück. Ich war (vielleicht habt ihr es schon geahnt) im Urlaub und hatte dort nur mittelmäßiges WLAN. Jedenfalls: Hier ist das neue Kapitel! Ich hoffe, dass es euch gefällt und versuche jetzt, wo ich frei habe, häufiger zu updaten.
Sweet dreams and a good night,

Eure NothingandAll ♡ ♡ ♡

Mein süß-bescheuerter Idiot und sein katastrophal-einfallsreicher Plan B (Jily)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt