Kapitel 2

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Das Leben einer Diebin ist nicht einfach, aber dafür bequem, erstrecht wenn man eine Elfin ist.
Den ganzen Tag von Baum zu Baum springen und manchmal ein zwei Sachen mitgehen lassen.
Aber das Beste ist es nach einem schweren Abend, wie heute, in einer Hängematte zu liegen.
Ich konnte mich trotzdem nicht ganz entspannen, die ganze Zeit dachte ich an den Mann mit der Narbe.
Seine Art zu kämpfen und sein Aussehen kommt mir so bekannt vor, aber ich wusste nicht von wo ich ihn kennen könnte.
Selbst wenn ich mal gegen ihn gekämpft hätte würde ich es bemerken.
Ich seufzte,
da ich es wahrscheinlich nie erfahren würde.
Ich schloss meine Augen und ruhte mich ein bisschen aus, doch nach einer Weile spürte ich ein leichtes Gewicht auf meinem Bauch.
Als ich meine Augen öffnete, sah ich einen kleinen wyvern auf meinen Bauch liegen.
Es ist normal manchmal einen wyvern oder ein Drachen zu sehen, aber das einer körperlichen Kontakt mit Elfen hat ist was Besonderes.
Der wyvern schlief schon längst.
Ich versuchte langsam meine Hand auf seinen Kopf zu legen, seine dunkel blauen schuppen waren angenehm warm.
Wahrscheinlich war ich immer noch bisschen zu schnell, was dafür sorgte das ich den Kleinen aufweckte.
Er schaute mich mit seinen Bernstein farbigen Augen an, streckte sich kurz und lächelte mich dann an.
"Gut geschlafen kleiner?" sagte ich mit einem Lächeln, ich hatte meine Hand immer noch auf seinen Kopf.
Er gab ein kleines grunzen von sich und dann hörte man ein leises knurren was nicht von seinem Mund kam.
"Willst du was essen?" sagte ich immer noch lächelnd.
Als er diese Worte hörte stand er sofort auf, was fast dafür sorgte das wir beide von der Hängematte fielen.
"las mich mal gucken."
Ich ging zur kleinen Küche meines Baumhauses und suchte im Schrank.
"hmm, ich glaube du magst Brot nicht so sehr."
Er grunzte wieder, was wohl eine Bestätigung war.
"ich muss dir wohl was jagen, magst du Hase?"
Er streckte seine Zunge raus, was sehr wahrscheinlich ja heißen soll.
"Dann warte hier und ich hole dir was."
Er knurrte kurz, doch setzte sich später auf den Boden.
Ich schnappte mir mein Bogen, ein Dolch und ging dann los.
Es war nicht schwer ein Hasen zu finden, sondern ihn zu töten, ohne die guten Teile des Fleisches zu zerstören.
Als ich ein Hasen fand zog ich mein Bogen stramm und zielte auf den Kopf, kurz bevor ich den Pfeil losschoss tauchte der kleine wyvern auf, worauf ich den Pfeil schnell umleiten musste, sonst würde ich ihn treffen. Der Hase bemerkte den Pfeil und floh.
"ich sagte doch du sollst warten." sagte ich sauer.
Er schaute mich so mit Mitleid und Trauer an das ich ihm nur verzeihen konnte.
"Ist schon gut, aber bleib hinter mir sonst könnte ich dich treffen."
Mit einem Lächeln flog er direkt hinter mir.
Ich entschied mich diesmal auf dem Boden zu jagen, so geht es wesentlich schneller und ich verschwendete nicht so viele Pfeile.
Ich schlich leise durch das Laub und suchte die Umgebung nach Beute ab, dennoch fand ich nichts.
Dann fing der wyvern an was zu riechen und zeigte mir wo es war.
Ich habe einen kleinen Hasen oder eine Maus erwartet aber hinter den Büschen war ein Reh, wie konnte ich das übersehen.
Da ich nie im Leben ein Reh mit einem Dolch töten könnte, nahm ich meinen Pfeil und Bogen.
Ich zog ihm stramm zielte diesmal aufs Herz und ließ los.
Das Herz war getroffen und das Reh fiel auf den Boden, da das zu viel zum Tragen ist Schnitt ich das Beste ab und hinterließ den Rest für die Raubtiere.
Wir gingen beide wieder zurück zum Baumhaus.
Als wir ankamen haben ich angefangen das Fleisch zu braten.
Ich gab alles dem wyvern, da er ja am meisten Hunger hatte.
Nach einer Weile hörte man meinen Magen knurren, wo er mich kurz anschaute und dann ein Stück Fleisch rüberschob.
"Nein danke iss du ruhig."
Er schob das Stück Fleisch noch ein Stückchen näher zu mir und schau mich so lange an bis ich es aß.
"Danke." sagte ich während ich ihm am Rücken streichelte.
Er gab ein knurren von sich was einer Katze ähnelte.
"ich habe gar keinen Namen für dich.
Hmm, gefällt dir Safir?"
Er sprang rum und wedelte mit seinem Schwanz.
"das heißt wohl ja. Wie wäre es, wenn wir schlafen gehen Safir?"
Er ging voraus zur Hängematte, doch ich hob ihn kurz auf und brachte ihn zu meinem echten Bett.
"Hier schlafe ich normalerweise, wenn du willst können wir auch zur Hängematte."
Er löste sich von meinem Griff und flog aufs Bett zu, er schaute erst kurz skeptisch doch kuschelte sich später in einer der decken ein.
Ich legte mich dazu und schlief fast sofort ein.

Die Namenlose DiebinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt