Kapitel 14

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Wir ritten morgens los.
Da wir kaum Proviant hatten mussten wir in einem kleinen Dorf anhalten,
Alexandra ging Lebensmittel einkaufen und mich zwang sie vernünftige Verbände und Bandagen für meine Wunden zu besorgen.
Sie hatte mich vorhin schon gefragt wieso ich mich nicht selbst heilen würde und die Antwort das ich es einfach nicht konnte, reichte ihr nicht, dennoch fragte sie nicht weiter.
Es war ein sehr kleines Dorf, doch es hatte trotz dessen einen Markt mit verschiedensten Waren.
Wir hatten vom König einiges an Gold erhalten, weshalb ich mir auch keine Sorgen um die Kosten machen musste.
Doch das Gefühl sorgenlos einkaufen zu gehen war für mich komisch.
Ich ging in einen der Läden und fand bereits was ich suchte.
Man sah vieles, Heilkräuter, Verbände, schmerzlindernde Pasten und Alkohol, natürlich auch für die Schmerzlinderung.

Ich ging an die Theke und wurde von einem älteren Mann begrüßt.
Er hatte schwarze Haare und rote Augen, eine außergewöhnliche Augenfarbe.
"Wie kann ich ihnen helfen?" sagte er mit einem Lächeln.
Ich zählte vieles auf und kaufte eigentlich etwas von allem, auch ein bisschen Alkohol, schadet ja nie.
"Das wäre alles." sagte ich abschließend und bezahlte.
Ich gab dem Mann auch etwas extra Gold, da ich ein paar Sachen von seinem Laden sogar leer kaufte.
Das wars auch, ich ging aus dem Laden und machte mich auf den Weg zu Alexandra.
Alexandra war mit vollen Taschen und wartete bereits.
Da unsere Pferde außerhalb des kleinen Dorfes waren, mussten wir noch zu ihnen gehen.
Sie reichte mir eine Tasche, doch flüsterte mir gleichzeitig noch was zu.
"Wir werden beobachtet."
"Wieso bist du dir so sicher?" erwiderte Ich.
"Ich erkenne Sowas, ich wurde dafür trainiert."
Dagegen kann man wohl nichts sagen, doch wir müssten sie entweder herauslocken
oder abschütteln.
"Was machen wir denn?" fragte ich leise.
Ohne noch etwas zu sagen steuerte sie auf eine Gasse zu, ich folgte ihr, natürlich.
Die Gasse roch, wie man es erwarten würde, abscheulich.
Es gab mehrere Wege und Abbiegungen, anstatt eine von denen zu nehmen zog sie mich in eine dunkle Ecke.
Vorsichtshalber hatte ich einen meiner Dolche bereit.
Ich wusste wir müssten warten, doch wie lange.
Es dauerte, aber man erkannte wie eine Gruppe an Männer in die Gasse kam.
Sie durchsuchten die Gegend und sie hatten auch Waffen bei sich.
Ich schaute mir alle genau an, um auch vielleicht Schwächen zu finden, doch dann sah ich diese roten Augen wieder.
Ich erkenne diesen Blick immer.
Ich hätte bereits bei dem alten Mann erkennen müssen, dass etwas falsch sein würde.
Ich war kurz davor ihn umzuwerfen und den Dolch durch seinen Hals zu rammen, doch Alexandra hielt mich zurück.
Unglücklicherweise hatte ich Währenddessen eine Dose umgeworfen.
"Was war das?" hörte ich jemand sagen.
"wahrscheinlich eine Ratte, nicht war Zeron? " antworte irgendwer.
"Nein, das war keine Ratte." meinte er.
Endlich kannte ich seinen Namen, nach all diesen Jahren. Zeron, ein neuer Name für meine alte Liste und natürlich erkannte er das etwas nicht stimmt. Man kannte mich und meine Taktiken in der Rubinroten Legion.
Ich wartete bis einer von ihnen näher herankam und schlug zu.
Ich sah wie Alexandra leicht verunsichert zurückblieb, doch kurz daraufhin stürmte sie auch raus.
Mit einem Dolch Schnitt ich den Hals von einem offen und mit dem anderen den Magen.
Es waren um die fünf weitere Gegner übrig.
Alexandra kämpfte mit einen von ihnen in einem Schwertkampf und alle anderen konzentrierten sich auf mich, kein Wunder.
Zwei gingen gleichzeitig auf mich ein, Zeron war weiter hinten und schaute erstmal nur zu.
Ich parierte eine der Klingen und wich der anderen knapp aus.
Mit meinem Fuß trat ich das Schwert von einem aus der Hand.
Währenddessen warf ich einen meiner Dolche auf den nächsten.
Der letzte Gegner schwang sein Schwert in meine Richtung, doch ich schaffte es mein Schwert zu ziehen und parierte den Schlag.
Ich warf sein Schwert aus seiner Hand, doch bevor ich ihn überhaupt verletzen konnte attackierte mich Zeron.
Bevor er mich treffen konnte, nahm ich seinen Partner und benutzte ihn als menschlichen Schild.
Ich ließ den Toten fallen und griff nach meinem Dolch.
Bevor ich eine Chance bekam um zu attackieren musste ich ihn mehrfach ausweichen.
Ich machte kurzen Prozess und stach meinen Dolch in seinen Arm, aus Schmerz ließ er seine Waffe fallen.
Ich schaute noch kurz zu Alexandra und sah das sie schon längst gewonnen hatte.
Er wollte noch kämpfen und schlug mit seien Fäusten nach mir, doch ich ergriff ihm am Hals und drückte ihn gegen eine Wand.
"wo sind denn deine Kräfte hin? Bist nicht mehr so stark ohne sie, was?" sagte ich verspottend
Er spuckte Blut in meine Richtung, doch verfehlte.
"Es ist alles deine Schuld. Er hatte sie mir weggenommen, nur weil du entkommen bist."
Seinem Ohr fehlt immer noch etwas.
"Soll ich Mitleid haben?"
"Hätte ich dich gefangen, hätte mich Baron auch wieder aufgenommen."
Alexandra war hinter mir und versuchte erstmal die Situation zu verstehen.
"Und anscheinend hast du ein neues Herrchen, du Schoßhund."
"Ich habe Pläne und für diese braucht man Geld, außerdem hatte ich nie und werde nie jemanden dienen."
"Außer deinem alten Meister Fimrin." sagte er mit einem Grinsen.
Als ich diesen Namen hörte bohrte sich meine Nägel tief in seine Haut und sein grinsen verschwand.
"Bevor ich dich töte habe ich noch eine simple Frage.
Was. Ist. Mit. Jack. passiert."
Mein Griff war eng um seinen Hals.
"Das wissen wir selber nicht, Weib."
"Was heißt das?" fragte ich auffordernd.
"er war verschwunden, mit einen unseren Mitglieder. Wir hatten eine Ratte unter uns."
"Was? verschwunden?" redete Ich leise vor mir her.
Ich schaute kurz zu Alexandra und sah wie jemand hinter ihr war.
Ich wollte sie warnen, doch war zu spät.
Trotz allem ließ ich meinen Griff nicht locker.
Einer seiner Helfer stach ihr von hinten in die Seite. Sie unterdrückte den Schrei.
Der Dolch war von vorne sogar zu sehen.
Man erkannte wie sie gegen den Schmerz kämpfte und schlug zurück auf den Gegner ein.
Er fiel sofort.
Mein Blick wanderte langsam wieder zu ihm rüber.
Sein Gesicht war nun mit Angst gefüllt, da er weiß das er keine Chance mehr hat.
"Noch irgendwelche letzten Worte?" sagte ich kühl.
"Baron wird dich finden und seinen Plan vollenden, das verspreche ich d-"
Bevor er noch zu Ende reden konnte stach ich bereits den Dolch in seinen Kopf.
mir reichte das alles.
Ich sammelte meine Waffen, nahm die Taschen und half Alexandra aufzustehen.
"Ich kriege dich schon heile." sagte ich als Beruhigung.
"hoffen wir es mal." erwiderte sie schwer atmend.
Sie lehnte sich an meiner Schulter an.
Es war schwer sie zu stützen, doch ich versuchte mein bestes.
Ich würde es nicht hinkriegen sie zu den Pferden zu bringen, weshalb ich in einen anliegende und versteckte Gasse ging.
Sie setzte sich auf den Boden.
"ich muss den Dolch rausziehen."
Sie sagte nichts.
Ich schaute mir nochmal ihre Wunde von hinten an.
Es sah wahrscheinlich schlimmer aus als es war, dennoch könnte eine so große offene Wunde gefährlich werden.
Vorsichtig ergriff ich den Griff des Dolches und zog ihn vorsichtig heraus.
Zum Glück war es eine simple Klinge.
Man erkannte das sie versuchte jegliche Geräusche zu unterdrücken.
Die Klinge war raus, doch dadurch wurde die Blutung nur noch schlimmer.
"kannst du deine Rüstung ausziehen? " fragte ich vorsichtig.
"Mit so einer offenen Wunde muss man sehr vorsichtig umgehen."
Sie zog viele Schichten an Klamotten aus, doch bei diesem Wetter war es verständlich.
Ich selbst hätte mich auch dicker anziehen können, ich erfriere beinahe.
Als Alexandra sich langsam auszog hatte ein Schalter in meinem Kopf *klick* gemacht.
Alexandra hat einen sehr breiten Körperbau und sie hat einen bestimmten Unterton in ihrer Stimme, doch wie fiel es mir nicht früher ein.

Die Namenlose DiebinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt