Kapitel 12

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Der Sternenhimmel war klar und es war schon tief in der Nacht.
Meine Nase vernahm den angenehmen Geruch von Feuer und Gras.
Plötzlich lief einer der Pferde weg, dennoch sah ich nicht welches.
Alexandra die am Feuer saß stand sofort auf und legte ihre Hände auf ihren Schwertgriff.
"es war nur eins unserer Pferde, vielleicht haben sie sich erschrocken."
Erwähnte ich, während ich vom Boden aufstand.
"Irgendwer muss hinter dem Pferd  herlaufen. Ich mach dass." sagte Alexandra.
"Ist schon gut, pass auf das Feuer auf. Im Wald kann es schlimme Monster geben und euer König verliert lieber mich als dich."
Sie schaute mich beleidigt an, dennoch setzte sich wieder hin.
Ich ging zu dem Pferd das noch da war und als ich näher kam erkannte ich, dass das Kali war.
Sie schien beunruhigt.
Ich schaute mir den Baum an, an welchem die Pferde befestigt waren.
Beide waren durchgerissen, aber warum lief Kali nicht.
Das sie nicht weglief war meine kleinere Sorge, Alexandras Pferd war immer noch weg.
Man erkannte Pferdespüren und das wirklich viele. Doch da waren noch andere Spuren, sie sahen menschlich aus doch sicher war ich mir nicht.
Mit der Hand an dem Dolch folgte ich den Spuren, die Spuren führten tief in den Wald und umso tiefer ich ging desto dunkler wurde es.
Vom weitem sah ich das Mondlicht wieder.
Der Mond schien auf einem stillen See, welcher den Mond wunderschön spiegelte.
Man hörte gar nichts, alles schien harmonisch.
Mir kam ein übles Gefühl das etwas nicht stimmte.
Langsam und mit leisen Schritten ging ich zum See.
Es war ein leises schnaufen zu hören, war dass das Pferd?
Behutsam durchsuchte ich die Umgebung.
Er lag am Boden und atmete schwer.
Ich streifte ihm über die Mähne und sagte leise zu ihm: "alles wird gut."
Tatsächlich beruhigte er sich.
Ich suchte nach Wunden oder ähnliches, plötzlich hörte ich das Wasser sich bewegen.
Meine Hand umgreifte den Griff des Schwertes, dennoch blickte ich immer noch auf das Pferd.
Es war nichts zu hören, doch ich spürte- nein, ich wusste das jemand hinter mir war.
Blitzschnell drehte ich mich um und war mit meiner Klinge an seiner Kehle.
Es war eine Sirene. Natürlich, schlimmer geht es nicht...
"Wenn du es auch nur wagst mich anzufassen schneide ich dir die Kehle auf." sagte ich hastig.
Ich wich zurück um jeden möglichen Körperkontakt zu vermeiden.
Hm... Eine männliche Sirene, die sind doch extrems selten, vielleicht sollte ich dann vermeiden sie sofort zu töten.
Er hatte die Form einen Menschen genommen. Mit goldig-blonden Haaren.
" Ich mach schon nichts." sagte er, während er seine Hände in die Luft hielt.
"Aber dürfte ich fragen was so eine schöne Dame, so tief im Wald sucht?" schmeichelte er mir.
"Nein." sagte ich knapp.
Ich darf nicht geschmeichelt sein. Ich muss  wiederstehen es waren alles nur Tricks um mich am Ende vielleicht umzubringen.
Ich warf einen kurzen Blick auf das Pferd um zu sehen ob es ihm noch gut geht.
"Wissen Sie, ich sah wie das Pferd hier her kam, es hat sich verletzt und ist gefallen."
Mein Blick blieb star auf dem Pferd.
"Das Pferd ist ein verlorener Fall, er wird sterben." fügte er noch hinzu
Er stellte sich zwischen dem Pferd und mir, so daß ich Augenkontakt nicht vermeiden konnte.
Seine strahlend orangenen Augen strahlten Freundlichkeit aus, vielleicht will er wirklich nur helfen.
Doch ich könnte dem Pferd vielleicht helfen, vielleicht funktionieren meine Kräfte auch an Tieren.
Ich reißte mich zusammen und nahm meinen Dolch.
Vorsichtig schob ich ihn mit der Klinge zur Seite.
"Lass mich in Ruhe."
Ich schaute mir vorsichtig die Beine des Pferdes an, die Vorderbeine schienen nicht verwundet zu sein.
Als ich mir die Hinterbeine anschaute sah ich eine Wunde, dennoch war sie nicht normal.
Die Wunde war nicht sehr tief, dennoch waren sie sehr lang, wie von Krallen.
Dazu war die Wunde mit einer durchsichtigen Schicht bedeckt.
Die Schicht schimmerte im Mondlicht.
Vorsichtig kratzte ich etwas von der Schicht, mit meinem Dolch, ab.
Es war eher ein schleim und roch furchtbar, man konnte es nicht beschreiben.
Von wo kamen diese Wunden...
Ich schaute vom Pferd hoch und sah wie die Sirene, an einem Baum angelehnt, mich anschaute.
Sein Blick... Er hatte all seine Freundlichkeit verloren, dennoch strahlte sie was anders aus...
"Du hast nichts besseres zu tun, oder?"
"Ich kann so eine Schönheit, wie sie, nicht ignorieren."
Was versucht er denn bitte mit diesen schlechten Sprüchen.
Streng dein Hirn an was hätte das Pferd verletzt...

"Ihre Haut setz ein Sekret frei"

So stand es im Buch, es kann nur...
"Was hattes du mit dem Pferd vor." sagte ich so neutral wie möglich.
"Was? Ich würde ni-, wie kommen sie darauf?"
"Du hältst mich wohl für dumm. Du, du allein bist in diesem ganzen Wald nur zu finden und was für ein Zufall, dass das Pferd sich hier verletzt.
Du bist eine Sirene, ein Monster wie viele anderen und du bist nicht der einzige der jagt."
Ich nahm mein Schwert und hielt es Zentimeter von seinem Hals.
Sein freundliches Gesicht wurde zu einem fiesem Grinzen.
" Du würdest das nicht machen." sagte er mit Spott.
" Ach ja? Wie bist du dir denn so sicher?"
" Weil du, meine Liebe, es nicht übers Herz bringen würdest."
"Wir werden sehen."
Ich gebe nie leicht auf, dennoch fühlte ich mich komisch...
Ich stach, mit all meiner Kraft, in seinen Arm.
Scheiße, ich hatte kein gift auf der Waffe.
"Das wird ja endlich spannend."
Sein hässliches Grinzen verschwand nie.
Er ergriff meinem Arm mühelos und warf mein Schwert weg.
"obwohl ich glaube das dies auch schnell vorbeigeht."
Ich ignorierte seine Worte und griff nach meinem Dolch.
Blitzschnell bewegte ich meinen Dolch in seine Richtung, doch ich traf ins Leere.
Wie geht das, ich- ich bin doch die beste Diebin Aylons.
Er greift diesmal meine Hand.
" Nicht so schnell, wir wollen doch niemanden verletzen, oder?"
Er bemühte sich nicht mal, doch was dagegen machen, konnte ich nicht.
Langsam  verschleierte sich meine Sicht und mein Körper fühlte sich kraftlos an.
Ich kann nicht mehr, doch ich konnte nicht einfach aufgeben.
Ich ließ also meinen Dolch los und schlug ihm in die Hüfte, währenddessen verlor ich mein Gleichgewicht.
Die Sirene fing mich im letzten Moment auf und hielt mich in ihren Armen.
"Sehen sie was für ein Gentleman ich bin und sie erwidern es mit einem Schwert im Arm."
Mühevoll löste Ich mich von seinem Griff und viel zu Boden.
Er ergriff mein Gesicht und zog mich wieder hoch.
"Wir werden noch viel Spaß haben."
Sein Gesicht kam mir näher und ich wollte mich währen doch meine Kraft reichte nicht mehr.
"Schmerzvollen Spaß." sagte er während er mit einer Kralle mir die Wange aufkratzte. Danach ließ er mich auf den harten und kalten Boden fallen, als wäre ich irgendein Gegenstand.
Daraufhin wurde meine Sicht langsam Schwarz.

Das wird wahrscheinlich das Ende für mich sein.

Die Namenlose DiebinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt