Rainy day

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Laut wurde ich am nächsten Morgen von meinem besten Freund dem Wecker geweckt... merkt ihr die Ironie?

Genervt schaltete ich ihn aus und drehte mich noch einmal um. Ich hatte so gar keine Lust auf Schule heute. Lieber wollte ich den letzten Tag nochmal ganz mit den Jungs verbringen, aber dank der Schule, konnte ich nur noch wenige Stunden bei ihnen sein. Beim Gedanken daran wurde ich schon wieder ganz traurig. Das wäre es dann also... Würde ich Martinus wiedersehen? Würde dann alles wieder so wie jetzt sein? Vielleicht würde ich heute eine Antwort darauf bekommen.

Müde stand ich jetzt doch mal auf, weil meine Mutter schon von unten nach mir rief.

Verschlafen schlurfte ich die steile Treppe nach unten und ließ mich in der Küche deprimiert auf einen Stuhl fallen. ,,Morgen", seufzte ich. ,,Guten Morgen", meine Mutter begrüßte mich fröhlich lachend und stellte mir einen Teller mit Toast vor die Nase. ,,Danke", lächelte ich leicht und fing langsam an, zu essen.

Nachdem ich aufgegessen hatte, machte ich mich wieder auf den Weg in mein Zimmer und sah aus dem Fenster. Na toll, das Wetter war genau so gut, wie meine Stimmung. Der graue Himmel war wolkenverhangen und es regnete in Strömen.

Irgendwie hatte ich heute so gar keine Energie, um irgendwas zu tun. Allein beim Gedanken daran, dass Martinus ging, fühlte ich mich ganz leer und erschöpft.

Stundenlang, so kam es mir zumindest vor, stand ich vor meinem Kleiderschrank und überlegte, was ich anziehen sollte. Der letzte Tag mit Marcus und Martinus...

Letztendlich entschied ich mich wieder für meine schwarze Hose mit den Löchern an den Knien und ein T-Shirt in Tarnfarben, mit dem typischen Muster darauf. Meine Haare flocht ich zu einem französischen Zopf.

Immer noch müde und lustlos lief ich die Treppe wieder nach unten. Rasch schlüpfte ich in meine Vans und zog mir noch eine dünne Jacke über.

,,Mama? Wir sind nachher noch bei Marcus und Martinus, könnte etwas später werden, ich schreib dir dann", rief ich noch ins Haus. ,,Okay, dann viel Spaß", erwiderte sie aus der Küche. Julia und ich hatten unseren Eltern schon in etwa die ganze Situation geschildert, sodass sie zum Glück einverstanden waren, dass wir die ganze Zeit bei den Jungs waren.

Julia war schon früher los und hatte wahrscheinlich auch den früheren Bus genommen. Naja, ich musste dann halt etwas schneller zur Schule gehen.

Schon aus der Haustür raus, bereute ich es, auch nur aufgestanden zu sein. Es regnete so stark und bis ich in der Schule war, wäre ich garantiert komplett durchnässt. Naja, zum Glück hatte ich nicht das weiße T-Shirt von gestern an, das wäre etwas unpraktisch gewesen, wäre ich komplett nass.

Schnell zog ich mir die Kapuze meiner dunkelroten Jacke über und rannte los. Die Bushaltestelle war zwar nur um die 5 Minuten entfernt, aber das reichte, um komplett nass zu werden.

Endlich unterm Dach des kleinen Häuschens der Bushaltestelle, atmete ich einmal tief durch. Der Tag startete schon schrecklich. Mir war eiskalt durch die Nässe.

Schnell zog ich mein Handy aus der Tasche, um auf die Uhr zu gucken. Es war 7.25 Uhr. Ich würde es noch pünktlich schaffen.

Da fiel mir auf, dass ich eine Nachricht von Martinus hatte. Sofort musste ich lächeln, auch wenn ich wegen der Kälte zitterte.

Na, gut geschlafen? 😉😊

Sofort antwortete ich, was
mit meinen klammen Fingern etwas mehr Zeit brauchte.

Ja... Und du? :)

Ich lehnte mich lächelnd, aber gleichzeitig total deprimiert, gegen die dünne Glasscheibe des Häuschens und atmete nochmal durch. Ich verstand mich so gut mit Martinus und wünschte mir einfach nur, dass diese Zeit nie enden würde. Seit ich Marcus und Martinus kannte, war alles schön. Wir hatten so viel Spaß zusammen gehabt...

One more second with you- Marcus & MartinusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt