Bitte nicht

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Ich starre in diese Haselnnussbraunen Augen, nach denen ich mich so lange gesehnt habe.

"j...jason" flüstere ich kaum hörbar und Tränen sammeln sich in meine Augen.

"schön dass du wenigstens noch meine Namen weißt" zischt er allerdings nur eiskalt.

Jason hatte sich so verändert. Seine Haare sind oben nun ganz lang und an den seiten kurz. Dazu kommt die Blonde Färbung. Er hatte deutlich an Muskel zu gelegt, so wie an Tattoos. Sein Gesicht ist härter geworden.

"was meinst du?" stammle ich. Sein Anblick bringt mich einfach so sehr aus der Bahn.

"Du hast nicht bezahlt, schon vergessen." mein Herz setzte einen Schlag lang aus, während Jason an mir vorbei tritt und ins Kinderbett schaut.

"Du bist wirklich einer..." völlig perplex drehe ich mich zu ihm herum.

"einer von Kobras. Ach Violette. Ich bin nicht nur irgendeiner von den Kobras. Ich bin ihr Anführer" er grinst mich dreckig an, wobei seine Augen nichts von seinen Emotionen zeigen.

Jasons Hand wandert in das Bett.

Ohne sie zu realisieren starre ich weiter auf sein kantiges Gesicht.

"und du weißt von dem Erpresserbrief?"

"klar. Ich hab ihn doch geschrieben, vio" wieder grinst er.

"und warum bist du jetzt hier?" völlig überfordert starre ich ihn einfach weiter an.

"weil du, nicht bezahlt hast." mit diesen Worten packt er mich und drückt mich in eine Ecke.

Blitzschnell, ohne mir auch nur die Möglichkeit zu geben, mich zu befreien. Hat er mich an die Heizung gekettet.

"und du weißt, was wir tun, wenn du nicht bezahlst." stellt er fest und in seine Augen ist, dass Funkeln was er sonst immer hatte, wenn er mich geküsst hatte.

"nein" schreie ich und die Tränen bahnen sich einen Weg über meine Wangen.

Viel zu schnell, schmecke ich die salzige Flüssigkeit auf meine Lippen.

Jede Träne brennt, wie Feuer auf meiner Haut.

"doch, du hast meine Regeln missachtet" langsam hebt er Mirko hoch, der sich verschlafen in seine Armen rekelt.

"warum Jason? Warum tust du mir das an" mir war es nun voll kommen egal, ob Mirko irgendwas mit bekam. Er würde noch viel zu viel erleben. Dass war mir jetzt schon klar.

"Warum? DAS FRAGST DU NOCH?" schreit er plötzlich.

Die Adern an seine Hals kommen zu vorscheinen.

"Ja, was habe ich getan" wimmere ich und versuche seine so unerbittlichen Augen stand zu halten.

Ein leises weinen er füllt die für kurze Zeit einkehrende Stille.

"Na was wohl. Du hast gesagt, du wirst auf mich warten. Egal wie lange es dauert. Aber du bist eine Schlampe. Eine Hure, warum habe ich dir je geglaubt. Du bist eine Schlampe, die lügen immer" flucht er und greift mit einer Hand in seine Hosentasche.

Zu meiner Schreck zieht er ein Springmesser hervor.

Mein Atem stock. "ich hab das Versprechen doch eingehalten. Lass einfach Mirko daraus, du kannst mit mir machen was du willst. Aber lass Mirko bitte." die Verzweiflung in meiner Stimme ist kaum zu überhören.

"hast du nicht. Und das weißt du. Halt einfach deine scheiß klappe bitch" schreit nun wieder Jason und setzt das Messer an Mirkos Kehle an.

Automatisch fällt mir das Atmen schwerer. Warum tut er dass? Warum will er mich so leiden sehen?

Die tränen durchnässen mein Shirt. Meine Handgelenke Schmerzen von den Handschellen, mit denen ich an die Heizung gebunden bin.

Mirko weint auch. Man sieht ihn an, dass er total überfordert ist mit der Situation.

Langsam beschleicht mich das Gefühl, dass jemand langsam aber sicher mein Herz rausreist. Und dieser jemand war Jason, für den ich alles tun würde. Auf den ich fast Sechs Jahre gewartet habe.

"komm schon hör auf zu heulen. Und schau dir an wie dein Sohn zu Grunde geht." lacht er bitter und tritt mir in den Magen.

Mit schmerzverzerrtem Gesicht hebe ich den Blick: "das kannst du nicht tun Jason... du kannst es nicht tun"

Verwirrt schaut Jason mich an. "warum sollte ich es nicht tun können. Was meinst du wie viele Menschen ich schon ohne mit der Wimper zu zucken umgelegt habe."

"das vielleicht" ein sigessichers Lächeln bildet sich auf meine Lippen, "aber du kannst es trotzdem nicht tun. Bei allen anderen vielleicht, aber nicht bei Mirko"

"bitch halt einfach deine Klappe. Du willst mich nur verwirren" brüllt Jason jetzt los und baut wieder mehr druck auf das Messer in seine Händen auf.

"du kannst es nicht, nicht wenn ich dir sagen, wer er ist" grinse ich mit den Blick in seine eisigen Braunen Augen gerichtet. So unglaublich kalt und gefühllos.

"wo von redest du." schreit er weiter.

"ich rede davon, dass ich nie etwas mit jemand anderen hatte. Nie. Ich habe sie immer alle abgeblockt, weil ich auf meine Jason gewartet habe. Ich rede davon, dass ich dir jeden Tag einen Brief geschrieben habe, in den ich dir erzähle was passiert ist und wie es mir geht. Ich rede davon, dass du gerade deinen Sohn in den Armen hälst und ihn mit einen Messer bedrohst. Ich rede davon, dass der große Jason McCann Vater ist, von einen kleine 5 jährigen Jungen. Schau ihn dir doch mal an. Wie dir aus dem Gesicht geschnitten. Weißt du wie scheiße hart es war. Ihn groß zu ziehen und jedes mal, das Gefühl zu haben in deine Augen zu schauen. Weißt du wie schwer es war, mit 16 zu erfahren, dass man schwanger ist. Weißt du wie schwer es ist, wenn man seinem Sohn alles geben möchte, aber das wichtigste, sein Vater im Knast sitzt und es nicht nötigt hat sich nach seinen ausbruch zu melden. Weißt du wie Schwer es ist, wenn man sein Kind vor allem beschützen willen und deshalb gibt. Sogar sein Hotel aufgibt nur um ihn zu schützen? Nein weißt du nicht. Aber lass dir eins gesagt sein. Das Kind in deinen Armen, kannst du nicht umbringen, denn du könntest nie dein eigenes Kind umlegen." grinse ich mit eine ungenauen Funkeln in den Augen.

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