So kalt wie Eis

669 41 19
                                    

So kalt wie Eis

-Katniss Sicht-

Ich wache auf, zusammengekrümmt in einer Ecke. Ich stöhne vor Schmerz und richte mich ein wenig auf. Der Boden auf dem ich kauere, ist hart und glatt. Ich fahre mir mit der Hand über meinen dröhnenden Schädel. Als ich sie wieder zurück ziehe ist sie feucht und rot. Blut. Vorsichtig versuche ich aufzustehen, doch der pochende Schmerz in meiner Stirn hindert mich daran. Ich beiße die Zähne zusammen, um nicht zu schreien. Ein Stöhnen verlässt meine Lippen. „Bringt mich doch endlich um!", denke ich. Doch offenbar haben sie nicht vor, mich zu erlösen. Erst jetzt sehe ich mich um. Der Raum in dem ich liege, ist steril und weiß. Ich bin allein. Ein leises, monotones Piepen lenkt meine Aufmerksamkeit auf sich. Verwirrt drehe ich den Kopf in die Richtung, aus der das Geräusch kommt. Durch die Bewegung wird mir schwindelig und ich presse die Hände auf meine pochenden Schläfen. „Nur nicht ohnmächtig werden!", denke ich und schließe halb die Augen. Ich blinzle ein paar mal, und öffne sie wieder. Jetzt erkenne ich auch den Verursacher des Piepens. Eine Überwachungskamera. Stöhnend lege ich mich wieder hin, der Schmerz raubt mir fast den Atem. Plötzlich höre ich ein schrilles Quietschen. Das ist zu viel für mich. Mein Kopf dröhnt, und ich werde wieder ohnmächtig. Kurz bevor meine Sinne versagen, nehme ich einen abscheulichen Gestank war. Eine Mischung aus Rosen und Blut.

-nächster Tag-

Ein entsetzliches Krachen weckt mich. Oder bin ich schon tot? Ich weiß es nicht. Aber es kann doch nicht so schmerzhaft sein, wenn man tot ist. Oder? Von diesen Gedanken wird mir schwindelig, und ich schließe kurz die Augen. Als ich sie wieder öffne, sehe ich einen kleinen weißhaarigen Mann. Er steht vor mir und sieht... Nachdenklich aus. „Wie ich sehe, hast du dich erholt.", stellt er fest. Wie als Antwort darauf, beginnt die Wunde an meinem Kopf wieder zu bluten. Mir wird schlecht, als sich der metallische Geruch von Blut in meine Gedanken einbrennt. ,,Ja. Mir geht es blendend.", krächze ich verächtlich. Mein Hals brennt als stünde er in Flammen. ,,Na dann.", antwortet Präsident Snow und lächelt kalt. Der Mann versteht auch keinen Sarkasmus....

,,Willst du mir immer noch nicht sagen, wo sich mein Sohn befindet?", fragt er. ,,Ich habe es dir schon gesagt. Ich weiß es nicht!", wimmere ich. Der Schmerz ist zu viel. Wenn nicht bald ein Wunder geschieht werde ich verbluten. Dann werde ich sterben und von den Schmerzen befreit. Bei dem Gedanken daran lächle ich. ,,Also Miss Everdeen, ich habe darüber nachgedacht. Wir werden dich nicht mehr foltern..." Verwirrt schaue ich ihn an. Er hat dieses gefährliche Blitzen in seinen kalten Schlangenaugen, dass ich nur allzu gut kenne. ,,Aber dafür werden wir deine Familie grausam töten! Und deine kleinen Freunde... wie heißen die noch einmal? Peeta, Gale, Cato und Clove? Ach egal. Auf jeden Fall werden wir sie umbringen." Ich starre ihn ungläubig an. Das kann er doch nicht ernst meinen! ,,Nein!", schreie ich so gut es geht, ,,Das kannst du nicht machen!" Snow lacht. „Ach nein?", fragt er und seine Augen funkeln belustigt. Ich schlucke. Doch. Er kann es. Ein Wink mit seiner Hand und das Leben eines Menschen kann beendet sein.

„Außer du sagst es.", fährt er nun fort. Was soll ich jetzt tun? Cato verraten oder sterben? Ich weiß es nicht.

-Peetas Sicht-

Ich schaue zu Gale. Er liegt tot am Boden. Ich habe ihn nie besonders gemocht, aber ich hätte ihm nie gewünscht so früh zu sterben. Wenn Katniss das erfährt...

Ich zucke zusammen als ich an Katniss denke und mein Herz fühlt sich schwer an. ,,Wir müssen Katniss retten!", schnieft Prim und eine Träne kullert ihre Wange herab. ,,Ja natürlich.", versucht Cato Prim zu beruhigen. ,,Wir werden morgen loszi-„ ,,Wieso nicht heute? Jetzt?", fällt Prim ihm schluchzend ins Wort. Ich kann sie verstehen. ,,Ja wieso eigentlich nicht? Hier passiert sowieso nichts.", sagt Clove und ihre Augen funkeln abenteuerlustig. Wie kann sie jetzt nur an Spaß und Abenteuer denken? „Also gehen wir jetzt gleich?", fragt Prim hoffnungsvoll. Ich lächelte sie an. „Ja. Jetzt gleich.", murmele ich. Der Gedanke an Katniss versetzt mir einen Stich ins Herz. Cato und Clove sehen sich verständnislos an. Ihnen lag ja auch nichts an Katniss. Für Prim war sie eine Schwester, die immer für sie da gewesen war. Für mich ist sie Alles. Und das schon seit wir kleine Kinder waren. ,,Äh, wie stellst du dir das vor? Wir wissen ja noch nicht mal wo wir sind!", sagt Clove ruhig. ,,ICH werde nicht hier bleiben und darauf warten, dass Katniss zurück kommt! Vielleicht ist es ja schon zu spät...", rufe ich mit zittriger Stimme. ,,Ich gehe jetzt ins Kapitol und werde sie retten!" Cato prustet los. Was findet der Typ daran so lustig? ,,Du willst...ins Kapitol...GEHEN?", prustet nun auch Clove los und die beiden Karrieros bekommen vor Lachen kaum noch Luft. Meinetwegen ersticken sie eben. ,,Wir können ja einen Zug nehmen!", ruft Prim und ihre Augen beginnen zu leuchten. ,,Ja okay. Orientierungslos durch den Wald zu irren ist auf jeden Fall besser wie hier rum zu hocken.", murmelt Clove und grinst.

Wir packen unsere Sachen zusammen und gehen los. Cato geht natürlich voran. Mit MEINEM Speer! Ich hasse ihn so sehr...

Cato und Clove gehen schnell und ich muss laufen um sie einzuholen. Prim und ich rennen schließlich nicht jeden Tag durch den Wald.

Nach einigen, mir sehr lang vorgekommenen, Stunden höre ich Clove plötzlich jubeln. ,,Wir haben es geschafft!" Schwer atmend komme ich bei ihnen an. Wir haben es wirklich geschafft und sind aus dem Wald draußen! Ich schaue auf und es verschlägt mir den Atem. Das, was einmal meine geliebte Heimat war, existiert nicht mehr.

Die Häuser bestehen aus Schutt und Asche und nirgends gibt es Anzeichen auf Leben. Neben mir höre ich ein Schluchzen. Prim. ,,Wo...Was...Wieso?", schluchzt sie und ihr zierlicher Körper zittert. Eine plötzliche Wut überkommt mich. In den Tagen an denen wir weg waren, hätte sich das Kapitol die Mühe machen können und wenigstens einen Teil von District 12 wieder aufzubauen!

,,Und jetzt?", fragt Prim und schaut fassungslos auf ein paar halb verweste Leichen herab. ,,Weitergehen.", befehle ich knapp und ernte dadurch einen giftigen Blick von Cato. Ich schaue ihm in die kalten blauen Augen und ein Schauer läuft mir den Rücken hinab. „Lass uns zum Zug gehen!",sagt Clove und zieht Prim weg. Es war wirklich schlimm hier. Und Prim war noch so jung...

_________________________

Dieses Kapitel wird LoveEragon gewidmet. Sie hat sooooo liebe Kommentare dagelassen, und sie ist wirklich nett! Danke! Danke, dass du so ein Fan von diesem Buch bist, Danke, dass du kommentiert hast! Und danke, dass du abgestimmt hast! Ich habe mich soooooooooooo gefreut!!! <33333333333333333333333333333

Danke auch an alle, die dieses Buch gelesen haben, eventuell etwas dazu kommentiert oder abgestimmt haben!

DANKE!

Lg Emmy ;*****

Nach den 74. HungerspielenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt