Zweistimmigkeit

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Zweistimmigkeit

,,Ich habe meine Meinung geändert. Ich helfe euch nicht.", knurrt Uriah. ,,A...Aber wieso?", fragt Prim verwirrt und ihre Augen weiten sich. ,,Du hast nicht gesagt, dass ER auch mitgeht!", zischt er und schaut mich wütend an. Ich erwidere seinen Blick. ,,Ihr kennt euch?", fragt Prim wieder. ,,Nicht richtig-" ,,Er hat meinen Bruder umgebracht!", fällt Uriah mir wütend ins Wort. Prim schaut traurig zu Boden. ,,Oh... Aber... Ohne dich werden wir es nicht schaffen!", wimmert sie. ,,Tu es für Katniss!" Uriah schaut Prim nachdenklich an. Bitte sag nein, bitte sag nein! ,,Okay. Aber unter einer Bedingung- Cato lässt mich in Ruhe und nervt nicht." Ich schnaube verächtlich und will gerade etwas erwidern, doch Prim schaut mich bittend, geradezu flehend, an. ,,Ja okay.", sage ich schließlich widerstrebend.

,,Wie lange dauert es noch?", keucht Prim. Schon seit geschätzten 3 Stunden gehen wir durch Distrikt 11, zum Bahnhof. ,,Nicht mehr lange.", versichert Uriah uns. Ich schaue in den Himmel. Es wird bereits dunkel und Prim kann sich noch kaum auf den Beinen halten. Ich hätte nie gedacht, dass Distrikt 11 so riesig ist. ,,Wir machen eine Pause. Morgen um diese Uhrzeit werdet ihr schon auf dem Weg ins Kapitol sein!", erklärt er uns fröhlich. ,,Kommst du nicht mit uns?", fragt Prim traurig. ,,Ich weiß noch nicht...", murmelt er mit einem Seitenblick auf mich. Ich seufze genervt. Uriah führt uns zu einer kleinen verlassenen Hütte am Straßenrand. ,,Hier können wir die Nacht verbringen.", sagt er und geht hinein. Prim folgt ihm doch ich zögere. ,,Kommst du jetzt?", fragt Uriah ungeduldig und schaut mich böse an. Ich nicke nur und folge ihnen ins Innere der Hütte. So wie es ausschaut ist sie schon lange verlassen. Spinnweben hängen von der Decke und durch das morsche Holz pfeift der Wind hinein. Immerhin besser als unter freiem Himmel wie in den letzten Tagen.

Wir legen uns hin und Prim ist bald darauf eingeschlafen. Nach einigen Minuten werden auch Uriahs Atemzüge immer gleichmäßiger. Ich drehe mich auf dem harten Boden auf den Rücken und verschränke die Arme hinter dem Kopf. Ich schaue durch ein Lock im Dach der Hütte in den sternenklaren Himmel und denke nach. Werden wir Katniss bald finden und wenn ja- ist sie noch am Leben? Und, was wird aus Clove und Peeta? Ich versuche die Fragen aus meinem Kopf zu verbannen. Morgen wird ein anstrengender Tag und da brauche ich meine Kräfte. Was, wenn uns die Friedenswächter vom Bahnhof erwischen? Werden sie uns zu Katniss stecken? Verärgert drehe ich mich auf die Seite. Ich muss mit der ganzen Fragerei aufhören, denn eine Antwort werde ich sowieso nicht bekommen.

Irgendwann muss ich dann doch noch eingeschlafen sein. Denn als ich die Augen aufschlage, beginnt bereits der nächste Tag. Aber selbst wenn ich geschlafen habe, ich fühle mich als hätte ich die ganze Nacht lang nicht geschlafen. ,,Auch schon wach?", fragt Uriah verächtlich. Wortlos rapple ich mich auf-ich bin zu müde um mit dem Idioten zu streiten. ,,Guten Morgen, Cato!", sagt Prim aufgeregt. „Morgen Prim", antworte ich und habe Mühe, meine Augen offen zu halten. Prim sieht mich an und grinst. „Warum bist du so müde?", fragt sie. Ich lächle, gebe jedoch keine Antwort. Da schaltet sich Uriah wieder ein. „Ich störe ja nur ungern, aber wir sollten langsam gehen!" Ich verdrehe die Augen, nicke jedoch. Er grinst, und ich würde ihm am liebsten den Kopf abreißen, doch ich belasse es bei einem wütenden Blick.

Wir gehen weiter, und Prim ist schon weniger optimistisch. Müde setzt sie einen Fuß vor den anderen. „Sind wir bald da?", fragt sie unentwegt. Und jedes Mal gibt Uriah dieselbe Antwort: „Bald Prim. Es ist nicht mehr weit." Als es langsam Mittag wird, geht auch mir endgültig die Kraft aus. Prim schlurft noch langsamer als zuvor, lange hält sie nicht mehr durch. „Können wir endlich eine Pause machen?", fragt sie leise. Uriah seufzt. Geht ihm denn nie die Kraft aus? „Ich trage dich Prim, okay?" Prim lächelt und er hebt sie hoch.

Nach einem mir endlos lang vorkommenden Fußmarsch, erkennen wir endlich das Bahnhofsgebäude in der Ferne. „Wir sind da.", sagt Uriah und beschleunigt seine Schritte, sodass ich Mühe habe mitzuhalten. Doch ich lasse mir nichts anmerken, und gehe ebenfalls schneller.

-Cloves Sicht-

,,Was hältst du davon?", fragt Peeta. Doch ich habe nicht zugehört. Seit einer gefühlten Ewigkeit sitzen wir am Lagerfeuer, welches Peeta angezündet hat. Er redet, ich höre nicht zu. So geht das schon eine ganze Weile. Ich kann nur an Cato denken. Cato. Mein bester Freund seit ich denken kann. Er liebt Katniss. Jedenfalls sieht es so aus und sie liebt ihn. Mein eigentlicher Plan war es gewesen, Cato mit Peeta neidisch zu machen. Und jetzt ist er weg. Wahrscheinlich sucht er Katniss und ich werde ihn nie wieder sehen. Bei dem Gedanken daran schnürt sich mir die Kehle zu. „Clove?", fragt Peeta. Ich seufze. „Ich muss die ganze Zeit an Cato denken...", murmle ich. Peeta seufzt. „Warum kannst du ihn nicht einfach vergessen?", fragt er, „Er ist weg. Und außerdem liebt er Katniss..." Ich sehe ihn an. „Ach, und das stört dich gar nicht?", frage ich schnippisch. Ich weiß nicht, wieso ich so gemein zu Peeta bin, denn er hat mir nichts getan. „Du musst deine Wut nicht an mir auslassen!", faucht er wütend und steht auf. „Tu ich nicht!", gebe ich zurück. Er sieht mich nachdenklich an. „Man merkt es dir wirklich an...", murmelt er. Ich bin verwirrt. Was redet er da? „Was merkt man mir an?", frage ich zurück. Er lehnt sich an einen Baumstamm. „Dass du in Cato verliebt bist.", erwidert er leichthin. Da raste ich völlig aus. „Hör doch endlich auf mit diesem Schwachsinn! Er ist, wie du schon richtig bemerkt hast weg, und hasst mich. Und ich liebe ihn NICHT!" Peeta bleibt ganz ruhig als er sich nach hinten von mir entfernt. Er geht rückwärts von mir weg, in den Wald hinein. „Bleib hier!", schreie ich hinter ihm her. Doch er ist schon weg. Warum? Warum musste ich mich so bescheuert benehmen?

Frustriert lehne ich mich zurück. Ich bin alleine hier, ich kenne mich kein bisschen aus, und ich habe keine Waffen. Vor Wut rinnen mir heiße Tränen über die Wangen. In mir toben Gefühle. Wut. Hass. Trauer. Und... Eifersucht.

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Wir wissen, es hat lange gedauert.... Sorry ;) Auf jeden Fall, viel Spaß mit dem neuem Kapitel

LG

Nach den 74. HungerspielenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt