Luna
" Dunkelelfin!" Ich spuckte das Wort aus, als hätte es mir schon lange auf der Zunge gelegen. Das war ich also, eine Dunkelelfin - aber was bedeutete das eigentlich? Gab es noch mehr davon, oder war ich die einzige? Ich hatte keine Ahnung, doch ich wollte es unbedingt herausfinden. Deshalb schnappte ich mir meinen Laptop, der neben mir auf dem Bett lag, und öffnete das Google-Suchfenster. Unter dem Begriff Dunkelelfen wurde ich bei Wikipedia auch gleich fündig:
Dunkelelfen (Legende, keine Fakten)
Es gibt eine alte Legende aus der Vorzeit, die von den Dunkelelfen erzählt. Das sind Menschen, die von Geburt an anders sind. Manche wissen von ihrer Art, andere erfahren es erst im Laufe des Lebens. Diese Menschen haben besondere Kräfte; dazu gehören scharfe Sinne, Visionen in die Zukunft oder die Fähigkeit, mit Geistern zu kommunizieren. Manche Dunkelelfen können angeblich auch ein wenig mit Licht und Schatten umgehen. Je nachdem, welchem Volk der Dunkelelfen jemand angehört, kann er eine oder auch mehrere dieser Fähigkeiten besitzen.
Dunkelelfen sind allgemein sehr friedliche Wesen. Sie haben nur einen Todfeind, den Vampir. Begegnen sie einem, ist hinterher mindestens einer von beiden tot. Ansonsten weiß man fast nichts über diese Art.So war das also. Na klasse, jetzt war Jane nicht nur meine verhasste, ehemalige Freundin sondern auch noch meine Todfeindin. Im Kopf ging ich noch einmal alle Fähigkeiten durch, von denen ich gelesen hatte. Von scharfen Sinnen oder Visionen hatte ich noch nichts bemerkt. Auch die Kontrolle über Licht und Schatten traf bei mir anscheinend zumindest bis jetzt nicht zu, und einen Geist hatte ich auch noch nicht gesehen. Obwohl - war das heute Morgen vielleicht ein Geist gewesen? Ich meinte, neben mir einen schwachen, weißen Schimmer gesehen zu haben, als ich die Kraftwelle ausgesendet hatte. Aber wahrscheinlich bildete ich mir das nur ein. Wieso sollte ausgerechnet ich eine Dunkelelfin sein? Doch in Wahrheit wusste ich schon längst, dass es stimmte. Was ich nicht wusste war, wie ich jetzt weitermachen sollte. Konnte ich unter den Menschen bleiben? Oder sollte ich doch nach meinen Artgenossen suchen? Ach was, Jane hatte schließlich jahrelang unter Menschen gelebt, und ich tat es auch schon seit meiner Geburt. Erschöpft schloss ich die Augen. Warum musste alles immer so kompliziert sein? Als ich die Augen wieder öffnete, fand ich mich zu meinem Erstaunen in meiner Traumwelt wieder. Dieses Mal war es jedoch keine Winterlandschaft, sondern eine weite Wiese. Als ich näher hinsah, entdeckte ich zwei kleine Mädchen, die am Rand der Wiese im Gras spielten. Überrascht stellte ich fest, dass ich zum ersten Mal nicht allein war. Das war neu, und so schlich ich langsam näher heran, um die beiden nicht zu stören. Eines der Mädchen sagte gerade etwas zu dem anderen. Sie hatte hellblondes Haar und ihre hellblauen Augen leuchteten glücklich im Sonnenschein. Das andere Mädchen hatte dunkelbraune Haare, die ihr bis zu den Ellenbogen reichten. Jetzt lachte sie und zog ihre Freundin auf die Füße. Die beiden kleinen Mädchen sprangen fröhlich auf der Wiese herum und mich überkam ein seltsames Gefühl von Traurigkeit. Als ich das Gesicht des dunkelhaarigen Mädchens sah, wusste ich, wieso. Die Kleine hatte rote Augen: Jane. Plötzlich wurde mir klar, was ich da sah, und mir stiegen Tränen in die Augen. Es war eine Erinnerung an mich und meine beste Freundin, als wir noch ein Team waren. Das war schon so lange her, und trotzdem konnte ich es nicht loslassen. Ich drehte mich um und rannte weg. Egal wohin, Hauptsache weg von diesem Ort, der mir so weh tat. Ich rannte und rannte. Irgendwann bemerkte ich, dass ich doch nur auf meinem Bett lag und wild um mich schlug. Kurz war ich wie erstarrt und versuchte zu begreifen, was passiert war. Dann vergrub ich das Gesicht in meinem Kopfkissen und begann zu weinen.
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