Luna
Ein Handschlag, ein dunkler Blitz und dann stand ich wieder vor dem Eingangsbogen des Dorfes, in dem ich kurze Zeit gewohnt hatte. Es war lebendiger geworden, seit ich das letzte Mal hier gewesen war. Die älteren Dunkelelfen huschten eilig durch die engen Gassen und auf dem Versammlungsplatz konnte ich einige der ehemaligen Schüler erkennen, die sich einen Trainingskampf leisteten. Auch sie hatten sich verändert; sie waren um einiges kräftiger geworden und ihre Kampfzüge hatten sich deutlich weiterentwickelt und waren hinterlistiger und komplexer geworden. Sie trugen jetzt ebenfalls Umhänge wie die Erwachsenen und kämpften mit inetwa der gleichen Stärke; die Narben, die einige von ihnen mittlerweile trugen, ließen darauf schließen, dass sie sich das hart erarbeitet hatten. Ich musste lächeln, als ich Aaron und Iona zwischen ihnen erkannte; vor allem sie war seit unserem Kampf deutlich gewachsen und jetzt hätte ich mit meinem Geisterfluch wahrscheinlich kaum mehr eine Chance gegen sie, weshalb ich ihr wohl besser nicht begegnen sollte. Hätte ich hier weitertrainiert, hätte ich die gleichen Kampftricks gelernt und könnte sie vielleicht besser abwehren, aber nun musste ich es eben so hinkriegen. Es würde schwierig werden, sie zu besiegen, denn die Vorbereitungen für das große Show-Down waren hier bereits in vollem Gange. Einen Moment lang blieb ich stehen und versuchte, mir ihre Kampfzüge einzuprägen, dann zog ich mir die Kapuze meines Umhangs tiefer ins Gesicht und trat vorsichtig durch den steinernen Torbogen. Als mich keiner beachtete, eilte ich weiter und tat so, als wäre ich eine der sich vorbereitenden Schülerinnen. Ich kam gut durch die Menge der geschäftig hin und her huschenden Kämpfer und erreichte sicher den Anfang einer Seitenstraße am anderen Ende des breiten Hauptweges. Dort prüfte ich kurz, ob die Luft rein war, dann marschierte ich mit schnellen Schritten vorwärts den großteils ebenen Weg entlang. An einem der Häuser waren Fahndungsplakate angepinnt. Kurz zuckte ich zurück, als ich mein Gesicht auf einem davon erkannte, wandte mich dann aber ohne eine weitere Reaktion den anderen zu und betrachtete sie. Ich hatte schon erwartet, dass ich hier nicht ganz willkommen sein würde, also hatte ich mir meine schwarze Trainingskleidung wieder angezogen und mir zusätzlich einen Umhang aus Ethans Kleiderschrank "geliehen". Und ich hatte in einer Abstellkammer eine relativ echt aussehende Perücke mit langen, hellbraunen Haaren gefunden und sie ebenfalls mitgenommen, auch wenn ich mir damit etwas komisch vorkam. Wenigstens würde mich so niemand erkennen, und ich konnte mich um die Angelegenheit kümmern, wegen der ich eigentlich hier war. Jetzt hatte ich die Steckbriefe genug studiert und ging zügig weiter. Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, hätte ich wahrscheinlich grinsen müssen, denn die Dunkelelfen nahmen mir quasi die halbe Suche ab. Neben Ethan und mir gab es noch ein paar weitere Aussteiger, von denen sich drei angeblich noch im Dorf befinden sollten. Die musste ich finden und davon überzeugen, mit uns zu kämpfen. Leise murmelnd streckte ich die Finger, erzeugte ein Irrlicht und wiederholte dabei in Gedanken immer wieder die Namen der Gesuchten. Es war das erste Mal, dass ich diese Art von Magie ausführte, doch es schien zu funktionieren, denn das Irrlicht blieb kurz in der Luft stehen und sauste dann davon und geradeaus die Straße entlang. Ich folgte ihm mit übernatürlicher Geschwindigkeit um einige Straßenecken herum und stand dann vor einer kleinen Felshütte. Darin mussten sie sein, denn das Irrlicht gab einen leisen Piepton von sich und verblasste. Ich schloss die Augen, holte tief Luft und klopfte vorsichtig an die Tür. "Herein?" kam gleich darauf die alarmierte Antwort. Mit so viel Selbstvertrauen, wie ich in diesem Moment nur irgendwie aufbringen konnte, stieß ich die Tür auf und betrat den kleinen, kalten Raum. In den Ecken waren kleine, glühende Lichter angebracht worden, die das Zimmer wohl aufheizen sollten, doch der dicke Steinboden machte das mehr als schwierig. Trotzdem standen Betten an den Wänden, wie sie damals auch in meiner Unterkunft gestanden hatten. Der Unterschied war, dass diese Betten großteils aus verschiedenen kleinen Holzstücken bestanden, die jemand notdürftig zusammengezimmert hatte - wahrscheinlich hatten die Bewohner sie selbstgemacht. Die Schüler, die hier schliefen, schienen nicht besonders beliebt zu sein, aber genau solche brauchte ich auch. Ich wandte den Blick wieder geradeaus und entdeckte sogleich zwei Mädchen und einen Jungen, die sich um eine weitere Lampe drängten und miteinander flüsterten. Als sie mich sahen, wurden ihre Blicke ernst und das ältere Mädchen stand auf. "Wer bist du?" , fragte sie mit bedrohlicher Stimme und ich sah, dass sie sich möglichst unauffällig in Kampfstellung brachte. "Ich bin - egal, jedenfalls hier um euch zu helfen. Ihr werdet hier nicht besonders gut behandelt, nicht wahr?" Die Jüngste fuhr herum und blickte mich mit großen, hoffnungsvollen Augen an. Ihr vielleicht elfjähriger Mitbewohner stieß ihr kräftig in die Seite und sie senkte schnell wieder den Kopf. "Was geht dich das an?" , knurrte mich jetzt wieder das ältere Mädchen an und beobachtete mich misstrauisch. Es würde schwierig werden, sie zu überzeugen, aber sie war mit Sicherheit eine starke Kämpferin, also musste ich es versuchen. Ich dachte kurz darüber nach, wie man mit solchen Leuten am besten umging, und streckte dann einfach die Hände zur Seite, sodass ich sie nicht angreifen konnte. Das Mädchen war offensichtlich überrascht von dieser Geste und trat einen Schritt zurück. "Ich möchte nur mit euch reden. Ich kann euch helfen, aber dazu müsst ihr mir erst zuhören. Werdet ihr das tun?" , ergriff ich behutsam das Wort. Der Ältesten hatte es offensichtlich die Sprache verschlagen, doch ihr, wie es schien, jüngerer Bruder antwortete mir mit einem knappen Kopfnicken und ich ließ mich so gelassen wie möglich vor dem Lichtkegel nieder. Ich achtete darauf, keine plötzlichen oder unerwarteten Bewegungen zu machen, da ich ihr Misstrauen nicht wieder von neuem erwecken wollte. Die große Schwester hatte sich mittlerweile wieder gefangen und setzte sich jetzt auch wieder hin, auch wenn sie sich jetzt deutlich zurückhaltender verhielt und mich aus dem Augenwinkel verstohlen musterte. "Also hört mal zu - Ihr seid doch die drei gesuchten Schüler, oder?" Das ältere Mädchen nickte steif. "Wir haben uns geweigert, einander im Kampf zu töten, deshalb haben die anderen die Erlaubnis, mit uns zu machen was immer sie wollen. Wenn wir uns wehren, werden wir aus dem Dorf verbannt, also müssen wir uns hier verstecken." "Okay, also hört mir jetzt mal alle genau zu: Die dürfen das nicht. Keiner hat das Recht, euch so zu behandeln, und ihr müsst euch das auch nicht gefallen lassen. Da wo ich herkomme, kämpfen wir alle zusammen für unsere Seite. Ihr könnt das auch tun, und wenn ihr wollt, kann ich euch dorthin bringen. Würdet ihr das wollen?" Ich gab mich ruhig und sachlich, doch insgeheim hielt ich vor Spannung die Luft an. Der Junge lachte ungläubig. Dann antwortete er in sarkastischem Tonfall: " Aber klar kommen wir mit! Wir warten schon seit Jahren auf eine Irre, die uns von einem besseren Ort erzählt und uns dann einfach so irgendwo hinbringt, damit sie noch mehr Leute in ihrer Kampftruppe hat. Glaubst du wirklich wir sind so naiv? Warum sollten wir dir vertrauen?" Beim letzten Satz bleckte er die Zähne und zischte bedrohlich. Offensichtlich war er nicht besonders angetan von meinem Angebot. Da mischte sich das Mädchen wieder ein und wies ihren Bruder in strengem Ton zurecht: "Hör auf damit, Leo, das bringt uns nicht weiter. Außerdem hat sie uns doch nichts getan. Wir werden sie erst sagen lassen, was sie zu sagen hat, bevor wir entscheiden." Ich war beeindruckt von ihrer erwachsenen Haltung, doch da wandte sie sich auch schon an mich und meinte: " Aber er hat Recht. Warum sollten wir dir vertrauen? Das ist bei fremden Dunkelelfen nicht unbedingt immer das Ratsamste." Da hatte sie wahrscheinlich recht. Ich musste ihnen zeigen, dass sie mir vertrauen konnten. Aber wie? Es gab nur einen Weg, der mir gerade einfiel, und ich musste ihn ausprobieren, auch wenn ich mich bei dem Gedanken nicht ganz wohl fühlte . Es war riskant, doch es musste sein, denn wir brauchten die drei dringend. "Also gut." Ich machte eine kurze Pause und blickte sie alle eindringlich an, um mich davon zu überzeugen, dass sie das Ganze auch ernst nahmen. "Ich werde euch meinen Namen verraten, und das ist alles, was ihr braucht, um mich an Dakarius auszuliefern. Tut das, wenn ihr es für richtig haltet; ich bitte euch jedoch, es nicht zu tun." Nun hatte ich ihre volle Aufmerksamkeit. Ich zog mir die Kapuze herunter und nahm die Perücke ab, sodass meine hellblonden Haare frei um meine Schultern fielen. "Ich bin Luna, und ich bin hier genauso eine Gesuchte wie ihr. Ich bin eine ehemalige Schülerin, die geflohen ist, weil sie - beziehungsweise ich - es für richtig hielt. Jetzt ist es eure Entscheidung, ob ihr mir folgt oder mich verratet. Ich werde euch nichts tun." Es war fast spürbar, dass sie alle genau nachdachten. Die Kleine blickte als Erste auf. Ich war überrascht, wie viel Mut und Klugheit sie trotz ihrer sieben Jahre schon besaß, als sie aufstand und sich neben mich stellte. Sie sah ihre große Schwester ermutigend an, und ich konnte spüren, dass sich diese noch unsicher war. Helfend bot ich ihr meine Hand an, und schließlich ergriff sie sie, während sie mir respektvoll zunickte. Ich zog sie auf die Füße und blickte dann erwartungsvoll zu dem Jungen, der mich immer noch misstrauisch ansah. Plötzlich verstand ich, was mit ihm los war. Etwas hier hielt ihn zurück - irgendetwas hinderte ihn daran, einfach so zu gehen, doch er wollte es nicht preisgeben. Ich betrachtete ihn nachdenklich und versuchte seine Aura zu identifizieren. Treue... und Freundschaft. Nur zu wem? Den Dunkelelfen? Aber wie konnte er den Dunkelelfen treu sein, wenn sie ihn doch quälten und misshandelten? "Wer ist es?" , fragte ich ihn schließlich, denn ich musste es jetzt wissen; mir blieb nicht mehr viel Zeit. "Wer hält dich hier zurück?" Ich konnte sehen, wie er mit sich kämpfte, dann fragte er: " Was ist mit Iona?" "Iona?" , wiederholte ich verwirrt, doch da hörte ich plötzlich Schritte draußen vor der Tür. Mist, das war zu früh. Niemand durfte mitbekommen, dass ich hier war, sonst würde ich einen Teil unseres Plans preisgeben. Eilig blickte ich mich nach einem geeigneten Versteck um. Der Schrank war nicht die beste, aber die einzige Alternative, also schlüpfte ich hinein und versuchte meinen Atem zu unterdrücken, denn Dunkelelfen hatten ein ziemlich gutes Gehör. Das ältere Mädchen beobachtete das skeptisch, doch ich ließ mich davon nicht beeindrucken. Ich musste mich hier zum Affen machen, um meine Freunde zu retten, vielleicht sogar vor ihr. Das würde ich jetzt gleich herausfinden - entweder sie verrieten mich und ich musste kämpfen oder sie hielten dicht. Wenn ich es mir recht überlegte, passte das sogar ganz gut - so würde ich gleich sehen, wie gut sie Geheimnisse bewahren konnten. Jetzt konnte ich hören, wie jemand mit polternden Schritten hereingestürmt kam. Kurz vor meinem Versteck blieb die Person stehen und schien sich umzusehen. Ich spürte ihr Misstrauen und duckte mich noch tiefer in den Schatten, in der Hoffnung, das würde irgendetwas bringen. Glücklicherweise schien sie mich jedoch nicht bemerkt zu haben, denn sie ging an dem Schrank vorbei und begann mit den Kindern zu reden. Irgendwie kam mir ihre Stimme bekannt vor, doch ich konnte sie gerade nicht zuordnen. Es war auf jeden Fall ein Mädchen, und ihrer Ausstrahlung nach zu urteilen war sie noch keine vollwertige Dunkelelfin. "Was macht ihr hier? Warum seid ihr nicht da, wo man euch braucht? Ihr wisst, wie Dakarius reagiert, wenn die Arbeit nicht gemacht wird. Wenn ich schon nett genug bin, euch zu warnen, könntet ihr das wenigstens mal ernst nehmen. Euer Leben steht auf dem Spiel, begreift das doch endlich! " Ich konnte hören, wie das Mädchen aufgebracht hin und her lief, dann vor dem Schrank stehen blieb und ungeduldig mit den Fingern dagegentrommelte. Auch ich krallte mich nervös mit den Fingernägeln an den Umhang und betete zu Gott, dass sie mich nicht bemerken würde. Im Raum trat Stille ein, und alle schienen kurz Luft zu holen und zu überlegen, was sie als nächstes tun sollten. Der Schrei eines Uhus drang von draußen herein und machte mir wieder bewusst, wie spät es schon war. Ich hatte eigentlich nicht vorgehabt, bis in die Nacht hier zu bleiben, denn sich im Dunkeln im Dorf der Feinde aufzuhalten schien mir keine gute Idee zu sein. Wenn ich nicht spätestens in fünf Minuten hier wegkam, würde ich es vor Sonnenuntergang nicht mehr schaffen. Das würde knapp werden, also musste ich sofort handeln. Ich wollte gerade die Tür aufstoßen und die Schülerin angreifen, als mein Gedankengang von einer hohen Stimme unterbrochen wurde und ich inne hielt, um zu lauschen. Es war die Kleine, die sich jetzt vom Boden erhob und sich vor der fremden Gestalt vor meinem Schrank aufbaute. "Ich werde nicht für Dakarius arbeiten. Wenn er was zu essen haben will, kann er es sich selber holen!" Ich konnte förmlich spüren, wie die kleine die große Dunkelelfin mit finsterem Blick anstarrte und diese unwillkürlich zurückzuckte. Bei dem Gedanken musste ich fast ein bisschen grinsen. Da kannte man alle Kampftricks des gesamten Dunkelelfenheers und kam doch nicht gegen so einen kleinen Trotzkopf an. Die Kleine machte das richtig gut, und ich fing an, sie gern zu haben. Blieb nur zu hoffen, dass sie auch mitkommen würde, sonst wäre ihr Leben in großer Gefahr. Die Ältere stellte sich nun schützend hinter ihre kleine Schwester und legte ihr die Hand auf die Schulter. "Ist ja gut, Marie. Beruhige dich. Trotzdem, es stimmt was sie sagt!" , sagte sie mit entschlossener Stimme und wandte sich dem anderen Mädchen zu, sodass sie jetzt Kopf an Kopf stehen mussten. "Wir sind Dunkelelfen, keine Waschlappen. Wir können kämpfen und auf uns aufpassen, so wie ihr anderen und du auch. Wenn es sein muss, verschwinden wir von hier, aber wir werden uns nicht weiter wie Feiglinge im Schatten verkriechen." Wow. Ganz schön mutig, das Mädchen. Dann wurde es mal Zeit, sie aus dem Schatten ins Licht zu bringen. Mit einem kräftigen Stoß trat ich gegen die Tür und befreite ich mich aus meinem Versteck. Noch bevor die Dunkelelfin die Situation richtig erfasst hatte, hatte ich sie bereits mit einigen Lichtblitzen gegen die Wand geschmettert und dort festgenagelt. Ihr überraschter Blick traf meinen und einen Moment lang starrte ich ebenfalls überrascht zurück. Die Dunkelelfin, die ich gerade besiegt hatte, war keine andere als Iona, das junge Mädchen vom Kampftraining. Jetzt verstand ich, was Leo vorhin gemeint hatte; vermutlich hatte sie Mitleid mit ihnen und kümmerte sich um sie, weshalb die Kinder sie nicht verraten wollten. Wenn ich es also schaffte, sie zu überzeugen, dann würden die anderen vermutlich auch mitkommen. "Darkina..." , knurrte meine Gegnerin warnend, nachdem sie mich ebenfalls erkannt hatte. "Okay, ganz ruhig jetzt. Du kannst das. Mach sie bloß nicht wütend." , sagte ich mir in Gedanken und nahm die Hände etwas herunter, wodurch die Lichtblitze ein wenig schwächer wurden. "Luna." , korrigierte ich sie in ernstem Ton und blickte ihr direkt in die Augen. "Hör zu: Ich bleibe nicht lange hier. Wenn du mich lässt, dann sind wir in ein paar Minuten hier weg und niemand muss deswegen zu Schaden kommen." "Was hast du vor? Wer ist "Wir" ?" , fragte sie mich in misstrauischem Ton und sah mich herausfordernd an. Ich hielt ihrem Blick weiterhin stand, während ich ihr antwortete: " Wir, dass sind Marie und ihre beiden Geschwister. Oder?" Nach einem zustimmenden Nicken der drei fuhr ich fort: "Dieses Wir ist stärker als du denkst und es kann dich mit einschließen, wenn du willst. Du musst nicht ewig eine von Dakarius' Schülerinnen bleiben, weißt du? Es gibt noch einen anderen Weg, und dieser Weg ist sicher besser als der, den dir dieses Höllendorf hier zu bieten hat. Sieh mich an! Ich habe diesen Weg genommen und es geht mir gut damit!" "Bist du dir da sicher? Für mich sieht es nämlich nicht so aus, Geistermädchen!" Mein Blick wanderte hinunter zu der grauen Strähne in meinem Haar, die Stunde um Stunde immer breiter wurde. Daran hatte ich nicht gedacht, und genau genommen hatte sie damit recht. "Das war ganz allein meine eigene Dummheit und Naivität. Dafür können meine Freunde nichts. Aber das soll meine Sorge sein; hier geht es um dich und die anderen drei. Überleg es dir, aber mach schnell, denn viel Zeit haben wir nicht." , erwiderte ich. Dann trat ich einen Schritt zurück und gab ihr Zeit, sich zu bedenken. Die Geschwister hinter mir hoben währenddessen ihre wichtigsten Gegenstände vom Boden auf und steckten sie in eine zerlumpte Stofftasche, die in einer Ecke herumlag. Dann sahen sie sich noch einmal in ihrem ehemaligen Zuhause um und ließen die Lichtkugeln verschwinden, die sie zur Beleuchtung des Zimmers aufgestellt hatten. Dadurch war es jetzt noch dunkler geworden und man bemerkte den Nachtanbruch deutlich, trotz meiner Lichtblitze, die Iona noch immer an der Wand festhielten. Mein Aufenthalt hier musste zu Ende gehen, also ging ich auf meine ehemalige Trainingspartnerin zu und streckte ihr auffordernd die Hand hin. Sie sah immer noch misstrauisch aus, doch sie griff zu und ich löste sie von der Wand. Ich hielt ihre Hand weiterhin fest, während ich mich nach den anderen umsah. Sie waren inzwischen fertig mit dem Zusammenpacken und der Raum sah jetzt noch unbewohnbarer aus als zuvor. Entschlossen nahm ich die kleine Marie an die andere Hand und bedeutete den anderen, eine Kette zu bilden. Ich schickte die Energie los, mit der ich uns zurückbringen wollte, und als Iona und das andere Mädchen den Kreis schlossen, erschien der Blitz. Erleichtert atmete ich aus, als ich die Dunkelelfenwelt zum dritten Mal verließ. Das hier war vielleicht das ursprüngliche Zuhause meiner Art, aber ganz sicher nicht meines. Nein, mein Zuhause war bei Ethan, Jane, Grace und Lewis, und dahin konnte ich nun endlich zurückkehren, denn ich hatte meinen Auftrag erfüllt.Weiter geht's bei CrazyCat179 💕🌙
Help is on the way 😉🌙
DU LIEST GERADE
Projekt J
FantasyDas ist ein Projekt von @CrazyCat179 @Honigtatze und mir. Lest selbst!