♛Chicago Kings♛ - Du gehörst mir ✔️

Soul

❛❛ Ein Blick in meine Seele und du wirst nichts sehen. ❜❜

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[DEVON]

Während ich durch die Strassen von Chicago fahre, wandern meine Gedanken wieder zu Ava. Wie eigentlich immer in letzter Zeit, als hätte sie schon einen fest zugeschrieben Platz in meinem Kopf.

Oder eher zu dem Menschen, der  sie in Wirklichkeit ist.

Es gibt so viele ungeklärte Fragen und langsam habe ich das Gefühl, dass täglich neue hinzu kommen. Warum macht sie jedem Menschen, selbst denen, die sie als ihre Freunde sieht vor, das sie jemand ganz anderes ist? Und warum scheint sie dabei nicht mal den Müh eines schlechten Gewissens zu haben? Vor allem ist ihre schauspielerische Leistung in diesem Spiel, welches sie begonnen hat, auch wirklich Oscarreif. Hätte ich nicht begonnen etwas über sie in Erfahrung zu bringen, hätte ich ihre Täuschung nicht bemerkt. Vielleicht auch, weil man sie einfach nicht erwartet, bei einem Menschen wie ihr ... Doch je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr Fragen schwirren in meinem Kopf herum. Fragen, auf die ich so schnell wohl keine Antworten erhalten werde, außer ich beginne auch mit ihr zu spielen. Dennoch es ist frustrierend, schreckt mich sogar in gewisser Weise ab. Denn es zeugt auch von Skrupel, welche ich ihr nie zugetraut hätte.

Was macht diese Frau nur mit mir?

Ich komme am Kings an und versuche wieder etwas klarer im Kopf zu werden, denn im diesem Haifischbecken kann ein Fehler, mag er noch so klein sein, deinen Untergang bedeuten. 

Nachdem ich meine Maschine, eine Kawasaki Ninja, geparkt habe, betrete ich den Klub und höre schon von Weitem laute Musik und tiefes, vorwiegend männliches Gelächter. Vor lauter Ava und ihren Geheimnissen, habe ich unseren monatlichen Black Friday  vollkommen vergessen.

Immer am letzten Freitag im Monat, belohnt Death seine Gefolgsleute mit jeder Menge Alkohol, Drogen und Frauen. Es ist für ihn so etwas wie der einfachste Weg, seine Leute bei Laune zu halten und damit unter Kontrolle. Es ist simple Psychologie, aber das muss ich ihm lassen, auch wenn er sonst ein Idiot ist. Leute manipulieren und zu täuschen, war schon immer eine Stärke von ihm und deshalb sollte man sich hüten ihn zu unterschätzen.

Für die anderen ist der Black Friday daher der Grund wieso sie jeden Morgen aufstehen, für mich ist er ein netter Nachmittag mit jeder Menge Zerstreuung. "Da ist er ja endlich, unser bester Mann!", grölt Skin bereits und klopft breit grinsend auf den freien Stuhl neben sich, bevor er sein Gesicht wieder in die Silikonbrüste der Nutte auf seinem Schoß drückt. Ich lasse mich daher nur elegant auf dem Stuhl neben ihm nieder,  schnappe mir seinen Drink um ihn in einem Zug auszutrinken. Purer Wodka, genau was ich gebraucht habe.

"So macht man das richtig und jetzt her mit den Karten, damit ich euch unter den Tisch spielen kann", brumme ich und sehe wie alle beginnen zu lachen, nur einer verzieht keine Miene. Death. Es passt ihm nicht, dass ich in den Raum komme und die Männer zu mir aufsehen.

"Scheint so, als wärst du mit dem falschen Fuss aufgestanden, was Death?", witzle ich und höre wie die meisten noch lauter lachen, doch das ist mir egal. Wie so oft will ich Death einfach nur zeigen, dass er nicht derjenige ist der hier die Fäden in der Hand hält, sondern ich und das so gut wie alle auf mein Kommando hören und sie ihm nur den Arsch ablecken, weil sie Angst vor ihm haben. Weil sie wissen, wie er wirklich sein kann. Vor mir jedoch haben sie Respekt und den habe ich mir auch verdient.

Dennoch machen mich Momente wie diese auch tief in meiner abgefuckten Seele traurig. Denn wir waren mal so etwas wie Brüder, Verbündete. Bis ihm die Macht zu Kopf gestiegen ist und das hier aus ihm werden lassen hat. Einen falschen Bastard, der mit Sicherheit auch nur auf einen bestimmten Moment wartet, um mir den Lauf zwischen die Augen zu halten und abzudrücken. Aber jetzt braucht er mich, und das weiß er und ich weiß, das dass nicht von Dauer sein wird. Aber wenn ich sterbe, dann nicht durch seine Hand.