♛Chicago Kings♛ - Du gehörst mir ✔️

Diffuse

❛❛ The darkest place I've ever seen was inside me, and nothing ever scared me more. ❜❜

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[DEVON]

Ihr Kopf ruht an meiner Schulter, genau dort wo mich Andrees Klinge getroffen hat.

Bei jedem Schritt pulsiert ein stechender Schmerz durch meinen Körper, doch ich lasse mir nichts anmerken, während ich sie zu meinem Auto, das auf der gegenüberliegenden Seite steht, trage.

Ihr Haar riecht trotz der vorherigen Kotzeinlage frisch und so atme ich ihren sinnlichen Geruch, der wie die verschieden jungen Blüten an einem warmen Frühlingstag riechen, ein. Immer und immer wieder. Inhaliere ihn bis tief in meine Lunge, um sie noch näher bei mir zu haben. So nahe wie es nur geht.

Bei meinem Wagen angekommen, öffne ich die Tür, was mit ihr auf den Armen gar nicht so einfach ist, und setze sie sanft hinein. Ava scheint bereits tief und fest zu schlafen, denn sie hat die Augen geschlossen und sieht auch in diesem ramponiertem Zustand unglaublich hübsch aus. Ihr Haar fällt ihr in grossen, wilden Locken ins Gesicht und hebt ihren hellen Tain hervor.

Ich betrachte sie eine Weile, streichle sogar ihre Wange, spüre wie zart ihre Haut ist und schliesse gequält die Augen. Egal wie sehr ich ihr auch wehtue; Ava kommt wieder und wieder zu mir zurück, als würde bloss sie etwas in mir sehen, was sonst keiner sieht. Als wäre etwas an mir für Ava unwiderstehlich. Als sei sie mir verfallen. Mit Leib und Seele.

"Du solltest dich nicht in mich verlieben, Blümchen. Das endet für keinen von uns beiden gut", flüstere ich düster und schnalle sie vorsichtig an. Danach schliesse ich die Tür und umkreise den Wagen, um selbst einzusteigen. Als ich den Motor starte und das Licht anmache, drehe ich noch einmal den Kopf in ihre Richtung, um sicher zu gehen, dass es ihr gut geht. Avas Augen sind geschlossen, flattern aber leicht, als ich Gas gebe und mich in den nächtlichen Verkehr einfädle. Scheinen dann aber doch denn Kampf gegen die Müdigkeit verloren zu haben, und so bleiben sie weiter geschlossen.

Ich schalte nicht wie sonst meine Anlage ein, sondern geniesse die Stille die in meinem Wagen herrscht. Ihr Parfüm, vielleicht kommt ihr blumiger Geruch aber auch von ihr ganz alleine, erfüllt meinen alten Mustang und lässt mich für einen Moment meine Schmerzen vergessen. Vielleicht lässt aber auch Ava meine Schmerzen vergessen ...

Nachdem Andrees Leute mich gestern zusammengeschlagen und liegen gelassen haben, bin ich irgendwann, nach einigen Stunden zu mir gekommen. Niemand kam mir zur Hilfe, jeder ging mit schnellen Schritten an mir vorbei. Ungeachtet der kleinen Blutlache die sich unter mir gebildet hat. Jeder wollte nur noch schnell nach Hause, seinen eigenen Arsch retten und ja nicht in krumme Sachen verwickelt werden. Deswegen rief auch keiner die Polizei, oder den Krankenwagen. Sie liessen mich alle einfach liegen, bis die Kälte der hereinbrechenden Nacht mich wieder zu Sinnen kommen liess.

Ich war völlig auf mich alleine gestellt. Was mir nichts ausmacht, mein Leben war schon immer von Selbständigkeit geprägt. Vielleicht sollte man es eher Einsamkeit betiteln.

Mein Vater war selbst Mitglied einer Gang, war schon früh in krumme Machenschaften verwickelt, wurde jedoch von all den anderen respektiert und geschätzt, ... doch ich habe ihn gehasst. Jeden Tag meiner Kindheit. Es verging keine Sekunde an dem ich ihn nicht gehasst hatte. Denn mein Vater war sich immer selbst am nächsten. Er war ein Schauspieler wie Death, nur das seine Maske irgendwann viel und ihn in den Abgrund riss. Oder viel mehr war es jemand der ihn von der Klippe geschubst hat. Ihm das Messer in den Rücken gerammt und zugesehen hat, wie er in den Tod stürzt.

Ich sah das die Klinge entfernt wurde, also drückte ich mein Shirt auf die Wunde und schleppte mich zu Valerie. Ihre Wohnung liegt ganz in der Nähe des Hafens, ich musste mich also nur bis zu ihrer Wohnung schleppen, denn ich wusste, dass sie mir helfen wird. Uns verbindet etwas das man wohl Freundschaft nennt. Eine sehr enge und befriedigende Freundschaft.