Deal or no Deal?

6.8K 272 23
                                    

❛❛Every breath you take. With Every move you make. Every bond you break. Every stepp you take. I 'll be watchIng you.❜❜

[DEVON]

Schmerzen durchzucken meinen Körper, verbrennen ihn beinahe bis zur Unkenntlichkeit. Als würde ein seltenes Fieber in meinen Knochen stecken und sich immer weiter ausbreiten, wie ein Waldbrand der Hektar um Hektar verschlingt. Ich versuche mich aus dieser unendlichen Dunkelheit zu befreien, doch je mehr ich es versuche, je mehr ich mich dagegen wehre, desto mehr scheint mich das Feuer zu verbrennen. Ich sehe keinen Ausweg aus dieser dunklen Hölle, diesem Ort den ich nicht beschreiben kann. Ausser als ein riesig grosses schwarzes Loch, dass mich komplett verschlungen hat und nicht mehr ausspucken will. Keine Ahnung wie lange ich schon hier bin, doch es fühlt sich nach einer sehr, sehr langen Zeit an.

Ich sitze hier, mit Schmerzen die mich beinahe um den Verstand bringen und kann nichts ausser einem schwarzen Gefängnis erkennen. Ich könnte erst wenige Minuten, aber auch schon Stunden, wenn nicht sogar Tage hier sein. Die Frage wie ich hier her gekommen bin, habe ich mir in der letzten Zeit immer wieder gestellt. Doch ich bin zu keiner Antwort gekommen, denn es befindet sich nichts ausser Leere in meinem Kopf. Als hätte ich nie etwas abgespeichert, keine Erinnerung, keine Informationen, rein gar nichts. Ich kann mich nicht einmal daran erinnern was ich getan habe, um in einem solchen Loch gelandet zu sein.

„Devon", durchbricht plötzlich eine leise mir sehr bekannte Stimme. Ich versuche mich zu erinnern, doch ich kann keinen Namen zu dieser Stimme in Verbindung bringen. „Devon!" Die Stimme wird lauter, eindringlicher. Ich will ihr antworten, mich bemerkbar machen, doch ich schaffe es nicht. Im Gegenteil, je lauter die Stimme meinen Namen ruft, desto mehr scheint der Platz zu schrumpfen. Sodass ich am Schluss eingequetscht wie eine Sardine irgendwo kauere und mich vor Schmerzen krümme. Ich will schreien, bleibe aber stumm. Denn ich befinde mich in diesem Zustand den keiner zu nennen weiss, zwischen Leben und Tod. In einer Parallelwelt oder was auch immer. Schwebe zwischen Himmel und Erde und wenn sich eine Waagschale senkt, wird sich entscheiden, ob ich leben oder sterben werde. Doch wann das ist, weiss nur der liebe Gott im Himmel. Und auch dieser hat mich immer wieder im Stich gelassen.

Nebel umhüllt mich, ich schlage die Augen auf und befinde mich auf einer Wiese. Die Sonne blendet mich, also schirme ich meine Augen mit einer Hand ab und setze mich langsam auf. Ich sehe wie ein lachender Junge von drei Jahren wild kreischend herum rennt, hinter ihm folgt eine blonde, junge Frau. Sie sieht ganz anders aus als in meiner Erinnerung. So viel gesünder, nicht von Drogen und Alkohol zerfressen. Ich stehe auf, folge dem kleinen Jungen der mit seinen blauen Augen jeden verzaubert den er ansieht.

„Devon...nicht so schnell mein Kleiner", höre ich die Frau kichernd rufen. Ich runzle die Stirn, frage mich ob das ein Traum oder eine reale Erinnerung ist. Denn an so eine fröhliche Kindheit kann ich mich nicht erinnern. Wieso also sehe ich das? Und was hat das zu bedeuten? Bin ich jetzt tot? Fragen über Fragen, doch sie treten in den Hintergrund als ich einen Mann sehe, bei dem sich mir alle Nackenhaare aufstellen. Denn dieser Mann ist mein Vater, in einer jüngeren Version als ich ihn in Erinnerung hatte. Dieser Mann hat keine blutunterlaufenen, glasig dreinblickenden Augen. Sondern ein klares Blau, mit einer normalen Pupille, keine die durch irgendwelche Substanzen geweitet oder extrem verkleinert sind. Sondern ganz normale Augen, er trägt auch keine abgewetzten, oder ausgeleierten Klamotten, sondern saubere und fleckenfreie Kleidung.

Beide sehen völlig normal aus, als wären sie nicht Junkies die immer auf der Suche nach neuem Stoff sind. Der Mann der mein Vater darstellt, hebt den Jungen auf und wirbelt in ihn der Luft herum, sodass er quietschende Laute von sich gibt. Wieso sehe ich das? Was soll der ganze Scheiss? Wut keimt in mir auf, denn das war nicht meine Kindheit. Meine war dreckig, düster und nicht menschenwürdig. Der Nebel steigt wieder auf, umhüllt mich wie seidige Federn und als er sich lichtet, stehe ich in der kleinen verqualmten Wohnung in der ich gross geworden bin. Ich höre die Geräusche des Fernsehers, die monotone Stimme der Nachrichtentante die irgendwelche News runterrattert. Doch da sind doch andere Geräusche, solche die sich dumpfer und leiser anhören, und als ich mich nach rechts drehe, blicke ich in das Zimmer das ich fortan immer gehasst habe.

♛Chicago Kings♛ - Du gehörst mir ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt