P.O.V. Sebastian
"Herr, wo wollt ihr hingehen?", fragte ein Diener mit strenger Miene, ich glaube er hieß Lorentz, besorgt und stellte sich vor mich.
"Ich will mir nur ein wenig die Beine vertreten und jetzt aus dem Weg!", herschte ich ihn genervt an und kleinlaut machte er mir Platz.
Na geht doch. Warum nicht gleich? Ich betrat den Hof und hielt mir geblendet die Hand vor die Augen. Die Sonne schien unbarmherzig über den großen Platz, auf dem sich allerlei Volk tümmelte. An sich war der Hof nicht sehr groß, doch die Tatsache, das er auch noch ein gutes Stück über die Stadttore hinaus ging, verschaffte unserer Burg eine Menge Handelsvorteile. Von hohen Rittern bis armen Bettlern über ausgebüchste Hühner war hier auf dem Markt alles dabei. Nachdenklich ließ ich meinen Bick über den Platz schweifen, manchmal blieb er an vereinzelten Menschen hängen die gehetzt irgendwo hin rannten.
Doch ich wusste wo ich hin wollte. Zu den Ausgesetzten. Den Leuten, mit denen nie jemand etwas zu tun haben wollte, weshalb sie auch außerhalb der schützenden Mauern lebten. Mit schnellen Schritten machte ich mich auf den Weg zu dem Reiterstall um mein Pferd zu holen. Ich mochte es nicht wenn ich auf einer Ebene mit den Leuten war. Das gab mir das Gefühl mit ihnen gleichgestellt zu sein. Und das war ich nicht! Ganz und gar nicht! Ich war der Königssohn!
Bereits aus der Ferne konnte ich meinen prachtvollen Rappen erkennen. Er hieß Icarus. Wie der junge Mann aus der griechischen Mythologie, der zu nah an die Sonne flog. Der Name sollte mich daran errinern, dass ich nicht zu hoch fliegen sollte. Als der Hengst mich erblickte schnaubte er auf und trabte zu mir. Beruhigend strich ich ihm über die Schnauze und tätschelte leicht seinen Hals.
"Was meinst du.. Sollen wir zu den Ausgesetzten? Ein letztes Mal?"
Leise wieherte er und ich lächelte. Dieses Pferd verstand mich ohne Worte. Und dafür liebte ich es. Nur leider durfte er nicht mit in den Orient. Der Gedanke trübte meine Stimmung und ich schüttelte den Kopf. Nicht daran denken. Ich sollte lieber an Prinzessin Jodie denken. In meinem Kopf erschien ein Bild, wie ich gerade Jodie das Ja-Wort vor ihrem Vater geben würde. Gedankenverloren seufzte ich auf. Ein Schubser gegen meine Brust weckte mich aus meinen Tagträumen. Ungeduldig stupste Icarus mich immer wieder an und ich lächelte.
"Ja ist gut.. Wir gehen ja schon los!"
Ohne jegliche Probleme schwang ich mich auf den Sattel und griff nach den Zügeln.
"Herr! Wartet!", rief plötzlich jemand und ich blickte genervt nach hinten.
Wer oder Was störte mich denn jetzt?! Der Hufschmied kam auf mich zu und blieb atemlos neben mir stehen. Auf seiner hohen Stirn mit den wenigen Haaren bildeten sich große Schweißtropfen und seine robuste Schürze war an einigen Stellen verkokelt.
"Sie können jetzt nicht ausreiten! Da draussen sind doch die Geächteten! Nehmen sie sich doch wenigstens einige Ritter mit!"
Seine Stimme zitterte ein wenig und er schaute mich aus großen Augen an. Ich bezweifelte, dass er sich wirklich um mein Leben sorgte, es ging ihm wahrscheinlich eher darum keinen Ärger mit meinem Vater zu kriegen. Aber das Argument mit den Geächteten war nicht dumm. Diese Leute waren sehr gefährlich. Banditen, ehemalige Untertanen des Königreiches, die es auf allen und jeden abgesehen haben, der es auch nur wagt das Wort König in den Mund zu nehmen. Ich meine okay, mein Vater ist vielleicht nicht unbedingt der fairste König und gnädig ist er auch nicht, aber er ist konsequent! Jeder der gegen ihn ist, wird ins Gefängnis geworfen. Konsequenz ist doch wichtig.. Der nervige Klang des Hufschmiedes drang wieder zu mir durch und holte mich aus meinen Gedanken. Entnervt wandte ich mich wieder an ihn.
"Also Herr.. Soll ich noch einige Wachen holen?"
Nein. Lieber nicht. Die Ritter waren nicht stärker als ich. Im Trainingskampf hatte ich jeden einzelnen von ihnen besiegt, also was würden sie mir nützen? Ich würde nur noch mehr auffallen.
Entschlossen antwortete ich dem Hufschmied: "Nein. Lass die Ritter hier. Alleine bin ich unauffälliger!"
Und ohne auf eine Antwort zu warten gab ich Icarus, der brav gewartet hatte, die Sporen und er galoppierte wiehernd los. Hinter mir hörte ich noch die immer leise werdenden Fluche des Mannes und ich grinste.
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Hey Tach :D
Na wie war das Kapitel? :3
Bischen langweilig oder?
Schreibt doch mal eure Meinung und eure Vorschläge in die Kommentare :D
DankeeeeeMeinung, Kritik und Vorschläge gerne in die Kommis!
Man liest sich, haut rein, tschauuu
~Taluna~
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Outlawed / Rewilz
FanfictionWas passiert, wenn ein hochnäsiger, verwöhnten Königssohn von einer Räuberbande gefangen wird? Wie reagiert er? Wie denkt er? Was wird passieren? Nun, es gäbe verschiedene Möglichkeiten. Ich denke wir sind uns einig wenn ich sage, dass von Entkommen...