Auf ein Handzeichen von ihm, wurde Ich brutal von zwei Männern an den Schultern gepackt, nach oben gerissen. Ich schaute mich gehetzt um. Meine Augen waren weit aufgerissen. Was wollten die alle?! Überall standen fremde Leute mit pechschwarzen Kapuzenumhängen. Ihre Blicke waren voller Hass. Mir wurde kalt. Wo waren meine Wachen?!
Da entdeckte ich sie. Sie lagen tot auf dem Boden und ihr dickflüssiges Blut färbte die Erde unter ihnen dunkelrot. Wieder wurde mir schlecht und ich drehte angewiedert meinen Kopf zur Seite. Wie konnte das so leicht passieren? Meine Wachen waren doch so gut ausgebildet. Wie zur Hölle konnten diese Amateure die starken Männer nur so leicht überrumpeln?
Plötzlich packte mich eine eiskalte Hand am Kinn, zwang mich damit nach vorne zu schauen und holte mich wieder in die Realität zurück. Der junge Mann mit den braunen Haaren hatte mich am Kinn gepackt und musterte nun abwertend mein Gesicht. Sein Blick glitt von meiner Stirn, über meine Nase, zu meinen Lippen. Ich erschauderte, Gänsehaut bedeckte jeden Teil meiner Haut, in meinem Nacken stellten sich die feinen Haare auf. Noch nie hatte ich so viel Abscheu in menschlichen Augen gesehen.
Dieses Verhalten traff einen verwundbaren Nerv bei mir. Was sollte das?! Wieso wurde so mit mir umgegangen?! Ich war der Königssohn, mit mir wurde nicht einfach so gehändelt! Ich war doch kein Tier oder Ding, dass man so abwertend abstempeln konnte. Wut kochte in mir hoch, Adrenalin wurde wieder in meine Blutbahnen ausgeschüttet. Na warte.
Empört und wütend sammelte ich etwas Spucke in meinem Mund und rotzte diese frech auf sein Oberteil. Einige von den umstehenden zogen scharf die Luft ein, andere starrten mich mit offenem Mund erstaunt an. Sofort ließ der braunhaarige von mir ab und fluchte laut. Ich grinste frech. Das geschah ihm recht.
Dann richtete er seinen Blick wieder auf mich und meine Knie begannen unwillkürlich zu zittern. Das so siegessichere Lächeln verschwand augenblicklich. Seine braunen Augen loderten vor Zorn und sein Gesicht war zu einer furcherregenden Fratze verzogen.
"Was fällt dir ein?"
Seine Stimme hatte einen bedrohlichen Ton angenommen, der mir ganz und gar nicht gefiel. Langsam kam er wieder auf mich zu. Mit jedem Schritt den er mir näher kam, schlug mein Herz schneller, bis es schließlich wie ein Hammer von ihnen gegen meinen Brustkorb schlug. Voller Ruhe zog er sein scharfes Schwert und drückte es mir gefährlich stark an die bebende Kehle. Begleitet von einem unangenehmen Ziehen, spürte ich wie die ersten Bluttropfen aus dem Schnitt entwichen und über seine Schwertklinge liefen. Ich wagte es nicht zu schlucken. Reglos standen wir da. Er starrte mich hasserfüllt an und ich zitterte wie Espenlaub.
Ich hatte ehrlich gesagt innerlich schon mit diesem Kapitel abgeschlossen, bis sich plötzlich eine zarte Hand auf seine Schulter legte und ihn sanft von mir weg zog. Zuerst wehrte er sich leicht, doch ließ es dann widerwillig geschehen.
"Lass ihn Felix. Wir werden ihn noch brauchen..", sagte eine weibliche, zarte Stimme beruhigend und der Mann, anscheinend hieß er Felix, bedachte mich noch mit einem letzten vernichtenden Blick, bevor er von mir vollständig abließ und ich tief nach Luft schnappte.
Hinter Felix erschien eine junge Frau und er meinte grimmig an mich gewandt: "Wenn Sopse nicht wäre, wärst du jetzt tot! Also sei ihr dankbar!"
Ich wurde hellhörig. Soso.. Diese Frau schien ihm wichtig zu sein.. Jetzt, wo ich einen Schwachpunkt an diesem Felix entdeckt hatte, kehrte langsam mein Selbstbewusstsein zurück und ich richtete mich etwas auf. In meinen Kopf reifte ein winziger Plan heran und in diesem Moment war es mir egal, was für Folgen mein Handeln hatte. Ich wurde von meiner Überheblickkeit geblendet und Ich wollte meine Würde zurück! Die Frau namens Sopse lächelte mich an und ich lachte leise höhnisch auf.
"Mit so einer gibst du dich ab? Die ist ja gerade mal gut genug für einen Küchenjob. Oder als Zofe. Oder als Gehilfin am Hof. Oder doch vielleicht zum Put-"
Meine Spottrede wurde von einem schmerzhaften Klatschen unterbrochen und mein Kopf wurde nach rechts geschleudert. Mit schmerzender und unangenehm stark kribbelnder Wange richtete ich meinen Blick benommen wieder nach vorne. Dieser Felix hatte mir eine gescheuert. Seine Augen spühten Funken.
"Wag es nicht noch einmal Sopse so anzureden!", zischte er bedrohlich und wandte sich Sopse zu, die mich nur mit einem undefinierbaren Blick bedachte.
Ich wollte gerade etwas gehessiges erwidern, als plötzlich jemand etwas weiter weg schrie: "ICH HAB SIE! ICH HAB DIE KRONE!"
Mein Blick schnellte zu dem schlanken Mann, der gerade geschickt aus der umgekippten Kutsche kletterte und zu uns rannte. In seiner Hand hielt er eine Krone. MEINE Krone! Ich wurde bleich wie eine Wand, als ich Felix Grinsen sah während er die Krone lachend entgegen nahm.
"Ist das deine?", fragte er scheinheilig und schaute mich an.Seine Stimme triefte nur so vor Schadenfreude. Er wusste ganz genau das es meine war. Er wollte mich nur demütigen.
In diesem Moment, began ich Felix zu hassen. Anstatt zu antworten schwieg ich verbissen und starrte auf die Krone. Eine Zacke war abgebrochen. Einer der Männer die mich festhielten gaben mir einen kräftigen Schlag gegen den Hinterkopf und ich keuchte auf. Mein Kopf dröhnte. vor Schmerzen.
"Ist das deine hat er gefragt!", donnerte es von hinten und ich nickte langsam. Ich konnte förmlich das Grinsen aus Felix Stimme heraushören: "Die ist sicher wertvoll.. Wie wäre es.. Wenn wir sie kaputt machen und das Gold dann den Armen geben?"
Zustimmendes, wildes Gegrölle ertönte um mich herum und ich stand da, hilflos, wie ein kleines armes Häufchen Elend und war meiner gesamten Würde entblößt. Dumpf schlug die Krone auf dem Boden auf. Dieses Knirschen, als sie unter Felix Schwert in Stücke brach, ging mir durch Mark und Bein und ich würde es nie wieder vergssen. Die Juwelen brachen aus den Fassungen heraus und kullerten über den Boden. Die goldenen Bruchstücke lagen auf dem Boden herum und wurden dreckig.
Dieser Anblick brannte sich in mein Gedächtnis und ich spürte wie sich mein Herz schmerzvoll zusammen zog. Und mir entkam eine kleine, salzige Träne die auf dem dreckigen Erdboden aufkam und sofort versickerte. In diesem Moment schwor ich mir, dass das die einzige Träne war, die diese Bastarde je von mir sehen würden.
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Hi :3
Wer hat damit gerechnet, dass Sopse hier vorkommt? :D
Und wie wollt ihr das die Geschichte weiter geht? Die Kapitel sind zwar vorproduziert, aber das heißt ja nichts :p
Vorschläge, Meinung und Kritik in die Kommentare oder per PN an mich :D
Man liest sich, haut rein, tschauuu
~Taluna~
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Outlawed / Rewilz
FanfictionWas passiert, wenn ein hochnäsiger, verwöhnten Königssohn von einer Räuberbande gefangen wird? Wie reagiert er? Wie denkt er? Was wird passieren? Nun, es gäbe verschiedene Möglichkeiten. Ich denke wir sind uns einig wenn ich sage, dass von Entkommen...