P.O.V. Sebastian
"Und? Ist alles sauber?"
Als Antwort deutete ich nur stumm auf die Wäscheleine, an der im warmen Herbstwind die Kleidungsstücke hingen. Simon nickte zufrieden.
"Okay Sebastian. Dann kannst du jetzt Schluss machen!"
Ein erleichterter Schnaufer entwich mehr und sofort ließ ich die klitschnasse Hose wieder in den Bottich fallen, wo sie in aller Seelenruhe vor sich hin dümpelte. Endlich man! Schnell war ich auf den Beinen und schaute verdutzt auf. Simon stand lächelnd vor mir.
"Ich bring dich noch zurück zur Hütte.. Oder wilst du dich lieber im Lager umschauen?"
Ich wurde hellhörig und starrte ihn an. Bitte was? Im Lager umschauen? Das klang äußerst interresant. Seit Tagen saß ich solange es hell war, hier an diesem Waschbotich und wusch die dreckige Wäsche dieser Leute. Es wurde Zeit für etwas Abwechslung.
Immernoch etwas zögernd nickte ich und antwortete leise: "Ich würde mich wirklich gerne mal umschauen.."
Nicht zuletzt um etwas über die Fluchtmöglichkeiten rauszufinden, fügte ich grinsend in Gedanken hinzu. Simons fragender Blick ließ mich kurz stutzen. Er ahnte aber nicht was ich vorhatte, oder doch? Doch nach einigen Herzschlägen nickte Simon nur zu und deutete mir ihm zu folgen. Ich wollte ihm gerade folgen, als mein Blick auf das Seil, dass neben ihm lag, fiel. Wollte er mich nicht fesseln? Vertraute er mir so sehr? Simon hatte wohl meinen Blick bemerkt, denn er lachte leise auf.
"Keine Sorge, diesmal brauchen wir keine Fesseln. Ich bin eh stärker als du und folge dir auf Schritt und Tritt!"
P.O.V. Felix
Entspannt atmete ich ein. Die angenehme Hitze des Feuers wärmte mein Gesicht, Sopses feinfühlige Hände fuhren mir durchs Haar. Mein Kopf lag auf ihrem Schoß, meine Arme hatte ich vor meiner Brust verschränkt.
"You, my love, you do me wrong, to cast me off discourteously..", began Sopse plötzlich leise zu singen und ich lächelte unwillkürlich. Das war das Lied was ich ihr geschrieben hatte. Damals, als ich jeden Abend unter ihrem Turmfenster stand, nur um sie zu sehen. Das schönste Mädchen weit und breit. Erinnerungen schwappten hoch und ich schmunzelte kurz.
"For I have loved you well and long, Delighting in your company", summte ich weiter und übersetzte parallel im Kopf. 'Und ich habe Euch schon so lange geliebt, Glücklich an Eurer Seite." Okay da hatte ich etwas geschummelt bei der Zeile.. Ich hatte mich zwar schon vor Ewigkeiten in Sopse verliebt gehabt, aber ich war nie an ihrer Seite.. Wegen ihrem Vater.. Doch ich hatte es mir gewünscht.. Und der Wunsch war in Erfüllung gegangen..
"Felix?" Das Knistern des Feuers war fast lauter, als Sopses Murmeln.
"Hm?", brachte ich nur hervor, sie hatte mich voll aus meinen Gedanken gerissen.
"Was beschäftigt dich? Ich merke, dass du über etwas nachdenkst!"
Ich schwieg und lächelte nur.
"Ich habe daran wie wir uns kennen gelernt haben.. Und als ich dir das Lied geschrieben habe.."
Ein zartes Lächeln schlich sich auf ihre roten Lippen.
"Das waren schon Zeiten, hmm?"
Ich wollte gerade darauf antworten, das diese Zeiten noch nicht vorbei waren, als mich plötzlich eine nur zu gut bekannte Stimme aufhorchen ließ. Sofort setzte ich mich auf, Sopse blickte mich fragend an. Sebastian. Wo war dieser Hund? Warum war er noch nicht in seiner Hütte? Die Sonne war schon lange untergegangen! Da entdeckte ich ihn. Sebastian stand gerade mit Simon an der Küche und unterhielt sich mit ihm. Verärgert stand ich auf, Sopse tat es mir gleich. Ihre sanften Hände legten sich auf meinen Arm und strichen beruhigend darüber.
"Simon wollte ihm sicher nur das Lager zeigen..", sagte sie mit einem so beruhigenden Unterton, dass ich mich etwas lockerte.
"Ja aber trotzdem hat er das mit mir zu besprechen! Wenn Sebastian etwas geschieht, dann.." Ich raufte mir gestresst die Haare. "Dann können wir alles vergessen! Das ist unsere letzte Chance verstehst du?"
Sopse nickte verständnissvoll und ich atmete erleichtert auf. Genau deshalb liebte ich diese Frau. Hat immer ein Ohr offen, ist das einfühlsamste Wesen dieser Welt und ist obendrein noch wunderhübsch.
"Ach Sopse..", murmelte ich und zog sich an mich. Still betete sie ihren Kopf auf meiner Brust und ich strich ihr zärtlich über den Hinterkopf. Niemals durfte ihr etwas geschehen. Das wäre mein Ende. Sie war mein ein und alles. Ohne sie konnte ich nicht leben. Alleine die Vorstellung trieb mir die Tränen in die Augen und ich atmete zitternd tief durch.Natürlich bemerkte Sopse es und lößte sich etwas von mir um mir direkt ins Gesicht schauen zu können. Sofort waren ihre blauen Augen gefüllt mit Besorgniss.
"Was ist los Felix?" Ihre Hand legte sich auf meine Wange, ich umschloss sie fest mit meinen kalten Fingern.
Meine Stimme bebte leicht, als ich flüsterte: "Was wenn du eines Tages nicht mehr da bist? Was soll ich dann machen? Ich.. Ich.. Ich kann das nicht ohne dich!"
"Hey.. Noch bin ich hier okay? Lass uns die Zeit solange genießen in Ordnung?", murmelte sie lächelnd. Doch ihre Stimme zitterte ebenfalls. "Und außerdem.." Nun klang sie wieder etwas fester, was auch mir Mut machte. "Hab ich doch dich als Beschützer! Was soll mir da denn schon passieren?"
Ich konnte nicht verhindern, dass sich ein leichtes Lächeln auf meine Lippen stahl. Liebevoll blickte ich sie an. Ihre Augen leuchteten nun wieder fröhlich und sie näherte sich meinem Gesicht, legte ihre Lippen sanft auf die meinen. Etwas zufriedener als zuvor seufzte ich auf. Sopse war da. Bei mir. Alles war gut.
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WUHU. Neues Kapitel, yeaaaa XD
Wie ist es? Gut? Schlecht? Total für die Tonne?
Meinung in die Kommiiis :DMan liest sich, haut rein, tschauuu
~Taluna~
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Outlawed / Rewilz
FanfictionWas passiert, wenn ein hochnäsiger, verwöhnten Königssohn von einer Räuberbande gefangen wird? Wie reagiert er? Wie denkt er? Was wird passieren? Nun, es gäbe verschiedene Möglichkeiten. Ich denke wir sind uns einig wenn ich sage, dass von Entkommen...