P.O.V. Felix
Etwas ratlos stand ich vor der Holztür von Sebastians Hütte und kaute unsicher auf meiner Lippe herum. Eigentlich hatte ich ja vorgehabt, zu Sebastian zu gehen, um ihn in meinen Plan einzuweihen, doch nun wo ich vor seiner Tür stand, hatte ich ein flaues Gefühl im Magen. Vielleicht hatte Petrit ja recht? Vielleicht war es keine gute Idee, Sebastian einige Aufgaben im Lager anzuvertrauen. Aus dem inneren der Hütte drang nichts als Stille zu mir vor. Was er wohl gerade machte? Nach einigen Augenblicken, in denen ich einfach nur die Tür angestarrt hatte, lößte ich mich aus meiner Starre und kniff verwirrt die Augen zusammen. Was war nur los mit mir? Kurzerhand fasste ich mir ein Herz, klopfte an die Tür an und öffnete sie ohne auf eine Antwort zu warten.
"Hallo.", begrüßte ich ihn zugegebenermasen sehr knapp und trat in die Hütte ein. Sebastian, der auf dem Bett saß und mich überrascht ansah, erwiderte etwas redegewollter: "Ehm.. Hallo.. Was willst du hier? Ich kann nichts mehr für dich tun!"
Ich zog mir einen Stuhl heran und ließ mich auf ihm nieder. Sebastian ließ ich nicht aus meinem Blick, der ruhig auf ihm lag. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen und ich erhob meine Stimme: "Nun.. Du langweilst dich hier, nicht wahr?"
Sein zögerliches Nicken ignorierte ich.
"Ich habe dir einen Vorschlag zu unterbreiten. Anstatt hier untätig deine Zeit zu verschwenden, könntest du dich hier bei uns nützlich machen! Ich habe an Aufgaben wie Kochen, Wäsche waschen oder auch Holz holen gedacht. Als Gegenleistung kann ich dir anbieten, dass du nicht den ganzen Tag hier sitzt und dich langweilst.."
Abwartend verschränkte ich die Arme vor der Brust und schaute Sebastian an, der nun sehr in sich gekeht wirkte. Seine Augen waren geschlossen, sein Kopf gesenkt. Sein Mund war zu einem schmalen Strich verzogen. Geduldig erwartete ich seine Antwort, doch als er nach ein paar Minuten immer noch nichts gesagt hatte, atmete ich genervt aus. Ich war im Allgemeinen nicht so krass geduldig bei solchen Entscheidungen und die Stille erdrückte mich fast, doch Sebastian unterbrach diese, indem er auf einmal schwer seuzfte.
"Na gut."
Seine Stimme zitterte etwas, doch ich merkte, wie er versuchte es unter Kontrolle zu haben. Er hob den Kopf und schaute mich mich verhasstem Blick an. Innerlich zuckte ich zusammen, doch äußerlich blieb ich ruhig und erwiderte seinen Blick nur eben so hasserfüllt.
"Ich nehme dein Angebot an."
Unauffällig atmete ich erleichtert auf und ein leises Lachen kam mir über die Lippen.
"Sehr schön. Simon wird dich dann morgen abholen und dich den Tag über begleiten. Am besten du reizt ihn nicht zu sehr."
Während meiner Erläuterung war ich nebenbei aufgestanden und Richtung Tür gegangen. Gerade als ich diese aufziehen wollte, um zu gehen, kam es ungläubig von hinten: "Wie Simon wird mich begleiten?!"
Irritiert nahm ich meine Hand von der Türklinke. Wieso war er so überrascht? Er hatte doch wohl nicht erwartet, dass ich ihn alleine draussen rumlaufen lasse? So naiv.. Über seine Naivität schmunzelnd, machte ich auf dem Absatz kehrt und lachte laut auf. Meine Stimme klang fast gehässig.
"Du glaubst doch nicht wirklich, dass du als Gefangener da draussen rumlaufen darfst?! Gott du bist ja noch dümmer als ich eh schon von dir dachte!"
Immernoch laut lachend, wand ich mich von ihm ab und zog die Tür hinter mir zu. Vor lauter Lachen, tat mir leicht der Bauch weh und auch meine Augen begannen zu tränen. Was für ein Idiot!
P.O.V. Sebastian
"So ein verdammter Mist!", fluchte ich laut und trat vor lauter Wut gegen das hölzerne Bett.
Mein Puls schlug mir bis zum Hals. So hatte ich mir meinen Plan nicht vorgestellt. Kribbelnder Schmerz breitete sich schnell von den Zehenspitzen über den gesamten Fuß aus und ich schrie leise auf. Fluchend ließ ich ich mich auf meinem Bett nieder und hielt mir den Fuß, während ich am Grübeln wie ich meinen Plan umstellen konnte. Wieso musste auch dieser Simon mitkommen? Wäre er nicht gewesen, hätte ich es geschafft zu fliehen. So war zumindest der Plan. Einfach abhauen.
"Aber nein, da muss ja natürlich der achso grandiose Felix mir einen Strich durch die Rechnung machen..", murmelte ich sauer und schüttelte meinen Fuß aus, der mittlerweile aufgehört hatte zu pochen.
"Könnte ich vielleicht diesen Simon überwältigen?"
Energisch schüttelte ich jedoch den Kopf und verwarf die Idee schnell. So ein Mist!
"Ich weiß ja noch nicht mal wer er ist!", rief ich zutiefst verzweifelt und meine Stimme zitterte. Mir war es so egal, ob mich gerade jemand hörte, mein Plan war eh kaputt. Wegen diesem Felix.
Verzweiflung machte sich in mir breit und ich ließ mich auf die Knie sinken. Das Muster des Holzboden drückte sich in meine zarten Handflächen. Ein junger Mann, am Boden zerstört, der da so deprimiert am Boden kniete und einem Zusammenbruch nahe war. Niedergeschlagen kämpfte ich gegen die brennenden Tränen an, die versuchten ihren Weg zu finden. Ich zitterte. Mein ganzer Körper bebte förmlich und ich holte tief Luft, nur um sie stoßweise wieder zu entlassen. Ich durfte nicht schon wieder weinen.
Mit letzter Kraft riss ich mich zusammen und erhob mich wieder langsam. Mit wackeligen Schritten wankte ich auf mein Bett zu und ließ mich rücklings darauf sinken. Mein Atem ging immer noch stoßweise, doch ich hatte mich soweit beruhigt, dass ich sicher war, nicht noch einmal in Tränen auszubrechen. Plötzlich machte sich ein neues Gefühl bemerkbar.
Erschöpfung. Meine Glieder wurden träge und eine allgemeine Schlappheit befiel mein Denken und verlangsamte meine Gedankengänge. Alle anderen Bedürfnisse wurden davon überlagert, mir stand nur noch 'Schlafen' im Sinn geschrieben. Zuerst wehrte ich mich noch dagegen, doch mir wurde schnell klar, dass es keinen Sinn hatte. Aber vielleicht war das besser so. In meiner Traumwelt war sicher vor emotionalen Zusammenbrüchen. Dachte ich zumindest. Also ließ ich die kommende Dunkelheit, die sich auf mein Sichtfeld legte, zu und sank in einen unruhigen, verstörenden Traum.
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Hey Tach :D
Yes heute kam das Kapitel wieder pünktlich ^^
Hoffe es gefällt euch :D
Lasst doch einen Kommentar da wenn ihr es mögt :DWie findet ihr die Entwicklung zwischen Felix und Rewi? Habt ihr Wünsche was zwischen ihnen passiert?
Vorschläge, Kritik und Meinung in die Kommentare oder per PN an mich :D
Man liest sich, haut rein, tschauuu
~Taluna~
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Outlawed / Rewilz
FanfictionWas passiert, wenn ein hochnäsiger, verwöhnten Königssohn von einer Räuberbande gefangen wird? Wie reagiert er? Wie denkt er? Was wird passieren? Nun, es gäbe verschiedene Möglichkeiten. Ich denke wir sind uns einig wenn ich sage, dass von Entkommen...