P.O.V. Sebastian
"Sebastian.."
Mama?
"Sebastian Schatz.. Mach doch deine hübschen Augen auf.."
Mama.. Das war eindeutig die sanfte, warme Stimme meiner Mutter. Irgendwas, tief in mir drin sagte mir das. Wieder kam die Aufforderung die Augen zu öffnen und ich folgte ihr zögernd. Doch was ich sah, erschrack mich fürchterlich. Atemlos stand ich da und starrte meine Mutter an. An ihrem abgemagerteten Körper schlackerte ein dünnes weißes Hemd, dessen man seine frühere Weiße allerdings nicht mehr ansehen konnte. Zu sehr war das Stück Stoff von Dreck überlagert.Ihre langen, normalerweise glatten, braunen Haare lagen ihr verfilzt auf den Schultern. Was ist das hier??
Mein Blick wanderte weiter zu ihrem Gesicht und ich zuckte, vor Furcht zusammen.
Ihr engelsgleiches Gesicht wurde von schwarzen Flecken bedeckt und aus ihren Augen bahnten sich einzelne Tränen aus rotem, dickem Blut ihren Weg.
Mir ekelte, ich spürte wie mein Magen danach schrie, sich auszuleeren. Das war nicht meine Mutter. Ich konnte und wollte das nicht akzeptieren. Dieses Bild nagte an meinen schönen Erinnerungen, zumindest an denen die ich mir einbildete."Sebastian Schatz.. Du kuckst so entsetzt"
Sie verzog ihre Mundwinkel zu einem schaurigen Grinsen und entblößte einen von Zahnlücken entstellten Mund.
"Erkennst du denn deine liebe Mutter nicht?"
Ich wollte mit aller Kraft zurück weichen, doch ich spürte meine Beine nicht mehr. Die Frau setzte sich in Bewegung und schlurfte auf mich zu.
"Basti.."
Ich erkannte Gier in ihrem Blick. Ich wollte schreien, doch ich konnte nicht. Kalter Wind striff mich und ließ mich nach Luft schnappen. Ihr Wort hallte in meinem Kopf nach. Basti..
"So hat mich lange niemand mehr genannt..", flüsterte ich atemlos mit großen Augen. Etwas regte sich in mir, Erinnerungen wurden wach.
"Ja ich weiß Basti. Ich war die letzte Person die dich so genannt hat.."
Unfähig mich zu bewegen, starrte ich sie an und suchte in ihrem Gesicht nach Anzeichen meiner mir bekannten Mutter. Die Frau die tausendfach auf Gemälden im Schloss vertreten war. Die mein Vater geliebt hatte. Die mich geboren hatte, die mir das Leben geschenkt hatte. Und gegen meinen Willen musste ich doch zugeben, dass man nach näherer Betrachtung durchaus noch meine Mutter darin erkannte. Meine Augen begannen zu brennen, widerwillig verkniff ich mir die Tränen.
"Mein Basti, du bist so groß geworden.. So ein großer Junge bist du schon.. Ich hätte dich gerne aufwachsen sehen."
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Outlawed / Rewilz
Hayran KurguWas passiert, wenn ein hochnäsiger, verwöhnten Königssohn von einer Räuberbande gefangen wird? Wie reagiert er? Wie denkt er? Was wird passieren? Nun, es gäbe verschiedene Möglichkeiten. Ich denke wir sind uns einig wenn ich sage, dass von Entkommen...