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Die Hütte, in die ich gebracht wurde, war grässlich. Die einzigen Möbel die hier waren, waren ein schmalles Bett, das alles andere als gemütlich aussah, ein kleiner Holzschrank und ein Stuhl mit Tisch. Das wars. Kein Badezimmer, kein Ankleidezimmer, NICHTS! Schwer seufzend ließ ich mich auf das Bett nieder und stützte meinen Kopf auf die Hände, die gnädigerweise entfesselt worden waren. Wo war ich hier nur hinein geraten? Hoffentlich würde mein Vater Hilfe schicken und das bevor ich hier jämmerlich zu Grunde ginge. Was hatten diese Leute mit mir vor? Und wie brutal waren sie? Tausende von Fragen wuchsen in meinem Kopf heran, drehten eine Runde und wurden dann alle von mir frustriert in die Gehirnschublade 'Keine Antwort darauf' geschoben. Unzufrieden ließ ich mich auf den Rücken fallen und verzog augenblicklich schmerzvoll das Gesicht. Wie ich vermutet hatte, war das Bett steinhart. Mein armer Rücken.

"Und? Hast du dich hier gut eingelebt?"

Sofort fuhr ich auf und starrte ungläubig Felix an, der unbemerkt in die Hütte gekommen war. Wie um alles in der Welt war er so leise gewesen?!

Angesichts meiner Ratlosigkeit schmunzelte er nur und erklärte knapp, aber mit amüsierten Unterton: "Du warst so in Gedanken versunken, dass du gar nicht mitbekommen hast, das ich eingetreten bin."

Ich spürte wie mir die Röte ins Gesicht schoß. Und so jemand wie mich nennt sich ausgebildet..

"Was wollt ihr von mir?", fragte ich ohne auf seine Erklärung einzugehen und studierte seine Gesichtszüge, während er sich ruhig eine Antwort zurecht legte.

"Ganz knapp? Deinen Vater tot sehen."

Geschockt hielt ich die Luft an. Meine Hände begannen zu zittern.

"Doch das schaffen wir nicht so einfach. Nicht mit unserer kleinen Gruppe. Wir bräuchten viel Geld für Waffen, Ausrüstung und Kämpfer. Und da kommst du ins Spiel!" 

Seine braunen Augen schienen mich zu durchdringen, alles Wissen und Wünsche zu durchforsten und mir wurde augenblicklich kalt.

"Du dienst als Auslöse. 300.000 Mark wollen wir für dich. Ansonsten heißt es Kopf ab" Um seine Worte zu unterstreichen legte er seinen Finger an seine Kehle und zog ihn grinsend darüber.

Kurz setzte mein Herz vor Schreck aus und ich schnappte nach Luft. Dreihundertausend?! Meine Hände ballten sich zu Fäusten und ich krallte meine zitternden Finger so stark in die Handflächen, das sie sich weiß färbten. Ich schloß die Augen und senkte meinen Kopf. Verzweiflung machte sich in mir breit. Nie im Leben war mein Vater bereit 300.000 Mark für mich zu zahlen. Auch wenn dieser Spinner das meinen würde, ich war meinem Vater wahrscheinlich einen Dreck wert. Die Hoffnungslosigkeit wurde nur noch stärker, als Felix mich an der Schulter packte, mich gorb hochriss und mich rücksichtlos auf den Stuhl drückte.

"Ich diktiere dir jetzt einen Text, den du hier drauf aufschreibst, verstanden?"

Seine Stimme klang kalt und hasserfüllt. Mir lief es angesichts des Abscheus in seiner Haltung eiskalt den Rücken herunter. Stumm nickte ich und nahm das Blatt Pergament entgegen, dass er mir hinhielt. Es fühlte sich rau an, zwischen meinen fast tauben Fingern.

"Fertig?", vergewisserte er sich nocheinmal, während ich die Feder leicht in die Tinte eintauchte. Wieder nickte ich und Felix began seinen Text aufzusagen.

Nachdem ich noch meinen Namen unter den  Text gesetzt hatte, riss mir Felix sofort ungeduldig das Blatt aus der Hand und las es sich geschwind durch. Währenddessen spielten meine Gedanken verrückt und auf meiner Stirn hatten sich kalte Schweißperlen gebildet. Ich wusste jetzt wo ich war, Felix hatte es mir diktiert. Ich wurde von den Geächteten gefangen gehalten und sie würden mich ohne schlechtes Gewissen umbringen, wenn mein Vater nicht zahlte.


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Hey Tach :D

Bischen kürzeres Kapitel, aber in meinem Leben gab es gerade einige Turbulenzen, mit denen ich gerade fertig werden muss. Sooorryyyy.

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Man liest sich, haut rein, tschauuu

~Taluna~

Outlawed / RewilzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt