31. Jace

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Echo und ich liefen zusammen zu meinem alten Pick-up, sie, so still wie immer und ich, genauso. Heute morgen hatte ich mir vorgenommen ihr zu sagen, dass ich sie wirklich gerne mochte. Sie war ein wunderbares Mädchen und ich war vom ersten Moment an fasziniert von ihr gewesen. Vielleicht hatte ich mich in den letzten Tagen oder schon Wochen ein bisschen in sie verliebt. Kein Wunder eigentlich. Sie war wunderschön und hatte einen unverwechselbaren Charakter. Sie war einfach ein besonderes Mädchen, wie hätte ich mich nicht in sie verlieben können. Ich wusste, dass sie mich auch mochte, vielleicht nicht so sehr wie ich sie, doch dass würde sich sicherlich noch ergeben.

Nacheinander stiegen wir in mein Auto ein, so nervös wie gerade, war ich vermutlich noch nie gewesen. Zu meinem Glück würgte ich mein Auto beim ersten Versuch auch noch ab, sodass ich es ein zweites mal versuchen musste. Echo lächelte mich währendessen liebevoll an udn schnallte sich anschließend mit ihrem Gurt an dem Beifahrersitz an.

Möglichst elegant parkte ich rückwärts aus, um meinen ersten Startversuch hinter mir zu lassen.

Geschmeidig fuhr ich auf die Hauptstraße vor unserer Schule und gab Gas, um schneller voran zu gelangen.

Der Weg würde keine 15 Minuten dauern und wir mussten vorher auch noch zu ihr und mir nachhause um Badekleidung zu holen. Ich würde sie danach darauf ansprechen. Lieber noch ein bisschen warten, bevor sie es sich ncoh anders überlegte und doch zuhause blieb, wenn ich ihr meien Gefühle beichten würde.

Klar hatte ich Angst vor ihrer Reaktion, denn Taten sagten mehr als Worte. Ich hoffte bloß, dass sie irgendeine Reaktion zeigen würde und nicht komplett verzweifelt nach vorne starren musste. Das wäre vermutlich dass Schlimmste, was passieren konnte.

Zuerst kamen wir bei mir zuhause an. Ich benötigte keine 5 Minuten, bis ich meine komplette Kleidung beisammen hatte. Anschließend hielt ich bei Echo. Während sie im Haus verschwand, suchte ich einen neuen Radiosender, denn diese romantische Musik die gerade lief, machte mcih noch komplett verrückt. Genau als Echo wieder kam, fand ich etwas geeignetes und ein Lied aus den Charts spielte gerade. Echo warf ihre Tasche auf den Rücksitz und schnallte sich an, sie lächelte mir zu und ich fuhr weiter. Diesmal ohne abwürgen und komplett geschmeidig.

Wir würden noch gute 7 Minuten fahren und irgenwann musste ich sie darauf ansprechen. Also nahm ich all meinen Mut zusammen und fing an.

"Echo?"

Ich schaute sie kurz von der Seite an, ehe ich mich wieder dem Straßenverkehr widmete. Aus den Augenwinkeln konnte ich jedoch sehen, dass sie mich anschaute.

"Ich - Ich wollte dir etwas sagen. Vermutlich weißt du es schon, oder konntest dir es einfach denken. Aber ich wollte es dir nochmal persönlich sagen."

Fragend schaute sie mich von der Seite an.

"Du bist etwas einzigartiges. Du bist wunderschön und ich liebe es wenn du lachst. Ich liebe so ziemlich alles an dir. Ich denke, ", ich schaute sie von der Seite an. Ihre Augen brannten sich förmlich in meine. "Ich denke ich habe mich in dich verliebt, Echo."

Und genau das war auch der Moment, in dem ich nicht richtig aufpasste, der Moment in dem ich mich komplett in ihren strahlenden Augen und in ihrem unwiderstehlichen Lächeln verlor. Aber auch der Moment, in dem ich auf die falsche Spur kam und wir frontal mit einem anderen Auto zusammenkrachten.

In einem solchen Moment, so heißt es wohl, zieht an einem sein ganzes Leben vorbei. Es geschah alles so schnell und doch fühlte es sich an, als wäre alles in Zeitlupe passiert. Echos Gesicht, dass sich schlagartig veränderte. Wie sie ihren Mund zu einem stummen Schrei aufriss und wie dann ihr Kopf auf die Seite fiel und Blut aus ihrer Nase tropfte. Wie mein ganzer Körper zitterte und ich mich nicht richtig bewegen konnte. Wie ich alles verschwommen sah und laute Schreie wahrnahm. Der Rauch, der durch beide Autos in den Himmel empor stieg und das entsetzliche Stechen in meinem Kopf. Es fühlte sich schrecklich an. Ich konnte nichts tun und doch war ich an allem Schuld gewesen. Echo hatte die Augen mittlerweile geschlossen und regte sich nicht mehr. Ich vernahm Stimmen, Hände, die an mir zerrten. Oder waren es nur die Schmerzen die meinen Verstand  verwirrten?

Plötzlich wurde alles schwarz und meine Schmerzen wurden weniger.

Ein kleines Piepen weckte mich auf. Mir tat alles weh, ich konnte mich kaum bewegen. Ich stöhnte und drehte mich um. Dann riss ich meine Augen auf. Sofort erinnerte ich mich an alles. An Echo, die neben mir im Wagen saß und an das andere Auto, mit dem ich einen Unfall gebaut hatte. Ich setzte mich auf und schlug meine Beine über die Bettkante hinaus.

"Hey, Sie. Legen Sie sich sofort wieder hin." Eine Krankenschwester kam sofort auf mich zu und wollte mich leicht an der Schulter nach unten drücken, doch ich hielt sie davon ab

"Was ist mit dem Mädchen passiert?", presste ich ängstlcih hervor.

"Welches Mädchen?"

"Echo Silver. Sie hat rötliche Haare und saß mit mir in dem Auto."

"Ihr geht es gut. Also keine Sorge. Legen Sie sich lieber wieder hin."

Ich jedoch ignorierte ihre letzte Aufforderung. "Welches Zimmer hat sie?"

"Direkt neben ihrem, aber beruhigen Sie sich jetzt ersteinmal. Sie können Sie später besuchen gehen."

Ohne ein weiteres Wort stand ich auf. Meine Beine fühlten sich noch wackelig an, doch ich konnte gehen. Zumindest hatte ich mir nichts gebrochen. Die Krankenschwester ignorierend stürmte ich aus der Türe und direkt in die nächste, nur um einen alten Mann vorzutreffen. Natürlich musste ich mich für die falsche Seite entscheiden. Mit schnellen Schritten lief ich also zur nächsten Türe. Ich schluckte einmal und klopfte dann an. Eine männliche Stimme bat mich herein. Vermutlich die ihres Vaters. Ich drückte die Klinke nach unten und trat in das Zimmer hinein.

Ich sah Echo, wie sie lächelnd auf ihrem Bett saß und ihren Vater, wie er mich fragend und zugleich sauer anschaute. Ich konnte es ihm nicht verübeln.

"Echo. Wie geht es dir? Nein, natürlich geht es dir nicht gut. Oder? Geht es ihr gut?" Mit meiner letzten Frage wendete ich mich an ihren Vater, da ich wusste, dass sie mir nicht antworten würde. Ich selbst war noch ziemlich verwirrt.

Doch damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Nicht in meinen besten oder schlimmsten Träumen.

"Papa, wer ist das?"

Mir kamen Tränen in die Augen. Ihre Stimme war sanft und weich. Sie hatte etwas beruhigendes. Genau wie ich es mir schon immer vorgestellt hatte. Es war Echo, die gerade gesprochen hatte. Das erste mal seit Jahren.

"Ich bin es, Jace." Mit hoffnungsvollen und tränenden Augen schaute ich sie an, wie sie kaum verletzt auf ihrem Krankenbett lag und erst mich und dann ihren Vater anschaute. Zum Glück ging es ihr gut.

Dann schaute sie mir in die Augen und plötzlich wusste selbst ich nicht mehr, was ich sagen sollte.

"Es tut mir leid, aber ich habe dich noch nie in meinem Leben gesehen. Sollten wir uns kennen?"


- Ende -


Also dass ist nun das Ende von Silence. Ich weiß, es kam ziemlich schnell und promt. Aber ich wollte die Geschichte endlich zuende haben. Normalerweise hätte ich noch um die 10 Kapitel geschrieben, wie sich Echo und Jace immer näher kommen würden. Aber wie ich es schon oftmals erwähnt hatte, habe ich den Gefallen an der Geschichte verloren. Trotzdem wollte ich sie nicht unbeendet stehen lassen. Ich hoffe ihr versteht das.

Und wegen diesem Ende. Ich hatte es von vornerein genau so geplant. Dass genau dass passieren würde. Nur eben etwas später.

Nicht jede Geschichte hat eben ihr Happy End und das Leben ist auch kein Ponyhof.

Ich hoffe euch hat die Geschichte trotzdem gefallen :)


SilenceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt