Tainted Wings {k.sj} - #Wattys2020

➰26th Chapter➰

Sehr zu ihrer eigenen Verwunderung, hatte Danbi gestern tatsächlich noch das ganze Album angehört und musste gestehen, dass ihr der Stil von BTS gefiel. Es war keine Mainstream-Musik, es hatte Charakter und eine tiefere Bedeutung, das war erfrischend und sie verstand langsam, warum April so hin und weg von der Band war.

Nun befand sie sich gerade auf dem Weg zu BigHit, um zuerst Namjoon und dann Hoseok über die Schulter zu schauen. Der eigentliche Sonnenschein der Gruppe würde sicherlich begeistert sein... Na ja, sein Problem und nicht ihres und erst was sie ja sowieso bei Namjoon.

"Danbi! Hier drüben!", hörte sie eine Stimme rufen, als sie gerade das Gebäude betreten wollte und drehte sich auf dem Absatz um.

Namjoon stieg soeben auf dem Auto seines Managers und winkte ihr aufgedreht zu. Scheinbar hatte er gut geschlafen, war das nämlich nicht der Fall, war er genau so eine Grumpy Cat wie Suga. Sie erwiderte sein Winken und wartete, dass er zu ihr stieß. Die beiden begrüßten sich mit Handschlag, weil Namjoon meinte, dass ae Rapper das machten, ob nun männlich oder weiblich und betraten zusammen das Gebäude, wo sie sofort die Studios ansteuerte.

Danbi war froh, dass der Leader damals persönlich zu ihr gekommen und sich entschuldigt hatte, dass er Jin einfach von dem Underground-Rapping erzählt hatte, denn es wäre schade gewesen, wenn sie ihm weiterhin hätte böse sein müssen. Dadurch dass sie sich gut mit Suga verstand und Suga ziemlich gut mit Namjoon befreundet war, waren sich die drei tatsächlich näher gekommen und sie liebte es, mit den beiden Zeit zu verbringen, genauso mit Tae. Die drei behandelten sie wie der eigenständige, erwachsene Mensch, der sie im Grunde war und das genoss sie schon sehr.

Namjoon hatte sein eigenes Studio, genauso wie Suga und Hoseok, jedoch hatte seines eine sehr persönliche Note an sich. Überall standen Figuren in Vitrienen, die Danbi irgendwo her kannte, jedoch nicht genau benennen konnte. Wahrscheinlich sammelte er sie und konnte sie in seinem mit Ryan vollgestopften Zimmer nicht mehr unterbringen... Die Ausstattung seines Studios war auch nicht von schlechter Qualität und sie entdeckte einige Geräte, von denen sie wusste, dass sie eine ganze Stange an Geld kosteten.

Nachdem sie sich alles genau angesehen hatte, setzte sie sich auf Namjoons bequemen Sessel, während der Rapper an seinem PC saß und direkt an seinen Lyrics zu arbeiten schien. Sie wolte ihn nicht stören, weswegen sie ruhig blieb und die Zeit nutzte, um sich ein paar Notizen zu den Songs zu machen, die sie bisher hatte verfolgen dürfen. Insgesamt hatte sie das Gefühl, dass das Album eine etwas dunklere, sehnsüchtige Atmosphäre haben würde. Sie hatte die Ahnung, dass Jimin, Hoseok, Jungkook und Tae noch genug Sexappeal in ihre Songs bringen würden, also brauchte sie einen Tanz, der all das zusammen vereinte. Leichter gesagt als getan... Natürlich musste sie sowieso zuerst warten, bis der Titelsong feststand, dann konnte sie sich konkrete Gedanken machen, doch langsam verstand sie, warum Bang PD sie den Jungs zugeteilt hatte. Langsam verstand sie das Album.
Wow, es war lange her, dass sie sich derart hatte konzentrieren können... Namjoons Ruhe schien auf sie abzufärben und sie konnte die bisher aufregenden Ereignisse der Woche endlich in den Hintergrund schieben und arbeiten. Schon seit einiger Zeit hatte sie bemerkt, dass der Leader eine Art Ruhepol in der Band darstellte. Er konnte genauso aufgedreht sein wie die anderen, doch wenn die anderen aufgeregt waren, blieb er ruhig und beruhigte damit die anderen. Das war eine sehr wichtige Qualität für einen Leader, jedenfalls konnte sie sich das vorstellen.

"Sag mal, Danbi...", urplötzlich drehte er sich zu ihr um und lächelte sie an. "Wie bist du eigentlich zum Rappen gekommen?"

"Äh, wo kommt das denn jetzt her?", fragte sie halb verdutzt, halb belustigt.

"Na ja, hast uns nie was darüber erzählt... Auch nicht, wie lange du schon rappst oder wer dein Vorbild ist...", er zuckte mit den Schultern und lehnte sich mit den Ellbogen auf seine Knie.