➰37th Chapter➰

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Summend ging der Schwarzhaarige durch die belebten Gänge der Company. Er wollte zum Trainingsraum, da er und Danbi proben wollten und gerade war er ganz froh, dass sich sein Herz nach diesem komischen Tag nicht mehr so seltsam geäußert hatte. Anscheinend war er wirklich nur frustriert gewesen und es wäre ihm peinlich gewesen, hätte seine gleichzeitige Erleichterung darüber nicht gesiegt.
Es wäre schlimm geworden, wenn er ihr nicht mehr hätte ins Gesicht sehen können vor lauter Scham - Jimin war der Typ von Mann, der bei seinem Crush erst total schüchtern war und erst im Nachhinein auftaute - und er notierte mit Zufriedenheit, dass sein Herz keinen Marathon lief, als er Danbi dieses Mal erblickte.

Die Rothaarige saß auf dem Hallenboden und war über ein Notizbuch gebeugt, weshalb sie Jimin überhaupt nicht zu bemerken schien. Ein schelmisches Grinsen verirrte sich auf seine Lippen und auf Zehenspitzen schlich er sich an sie heran, um sie zu erschrecken, doch sein Plan wurde gleich wieder zu Nichte gemacht.

"Versuchs gar nicht erst, Park.", sagte Danbi, ohne von ihrem Buch aufzuschauen und sein vorher aufgeregtes Lächeln wandelte sich in ein Schmollen.

"Hast du 'nen Ninja-Sensor oder so, Noona?", leicht enttäuscht ließ er sich hinter ihr auf den Boden fallen und umarmte sie, während er seinen Kopf auf ihrer Schulter ablegte.

"Meinst du nicht eher Mochi-Sensor?", endlich erhielt er ihre Aufmerksamkeit, indem sie ihn mit hochgezogener Augenbraue musterte.

"Yah! Wieso fängst du jetzt auch an?", fragte er gespielt empört und brachte sie damit zum Lächeln.

"Weil es stimmt, Chiminie.", ärgerte sie ihn, während sie leicht in seine Hamsterbacken kniff.

"Chiminie ist mir lieber...", schmollte der Schwarzhaarige und richtete seine Aufmerksamkeit dann auf das Notizbuch auf dem Boden. "Ich hab gedacht, du machst dir Notizen zum Tanz, aber da lag ich wohl falsch?"

"Ja, ich hab an Joonies Geburtstag 'nen Auftritt und schreib gerade am Text... Willst du mal hören?", fragte Danbi und ein motiviertes Funkeln trat in ihre Augen.

Begeistert nickte er und beobachtete gespannt, wie sie eine Datei auf ihrem Handy suchte, sich dann etwas aufrechter hinsetzte und die Musik einschaltete.

Jimins Blick haftete an Danbi wie ein Seestern am Aquariumglas, als er ihrer Stimme lauschte und den Text in sich aufnahm, als wäre es Luft zum Atmen.
Die Worte waren mit Vorsicht ausgewählt, waren tröstlich wie eine Salbe auf einer tiefen Wunde und lullten Jimins Gedanken ein, als wären sie ein beruhigendes Schlaflied. Doch dem Sänger entging der Hilfesuchende Kontext des Textes nicht. Sein Herz zog sich erschüttert zusammen, als Danbi von einem Leben ohne Liebe redete, weil man in der Vergangenheit so verletzt worden war, dass man dieses Gefühl aufgab. Ein Leben ohne Liebe?
Jimins Eingeweide drehten sich um, als er darüber nachdachte... er war noch nicht oft verliebt gewesen, aber es waren schöne Momente davon geblieben, Momente, die ihn aufbauten...
Wie traurig musste ein Leben ohne dieses Gefühl sein?

Obwohl der Text irgendetwas in ihm auslöste, schloss er friedlich die Augen, als er die Vibration von Danbis Stimme spürte und ließ sich von ihren Worten weiter tragen. Er hatte nie bemerkt, dass ihr Haar nach Lavendel roch, den er eigentlich überhaupt nicht ausstehen konnte. Es erinnerte ihn immer an alte Frauen, aber bei Danbi hatte es eine sehr beruhigende Wirkung auf ihn.
Es war warm, Danbis Stimme war bestimmt und doch sanft, als würde sie mit jedem Wort einen Teil ihrer Seele preisgeben, was sie vielleicht auch tat. Für Jimin musste dieser Moment nicht enden, er hatte lange nicht mehr solche Ruhe empfunden, solche Zufriedenheit.
Und in diesem Moment hinterfragte er seine Gefühle nicht. Er ließ er über sich kommen und genoss es einfach. Danbis Wärme. Ihre Stimme. Ihren Geruch.

Tainted Wings {k.sj} - #Wattys2020Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt