13. Schießerei

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PoV: Zombey
Unsicher blickte ich ihn an. "Du musst mit mir kommen, sofort!", haspelte er, ehe er mich am Arm packte und nach hinten in den Laden zog. Ich staunte nicht schlecht, denn im hinteren Teil des Kramer Ladens sah es gleich ganz anders aus. Computerbildschirme flackerten, Aktenstapel lagen einem großen schlichten Schreibtisch und... Waffen. Ganze Regale voll davon. Von Maschinengewehr über Granaten bis zum Butterfly Messer. Ich staunte nicht schlecht und immer mehr begann ich mich zu fragen, zu wem mich meine Erinnerungen hier geführt hatten.

PoV: Maurice Dovayen
Was hatten diese Männer bloß mit mir vor und wie hing das Ganze mit Zombey zusammen? Der Braunhaarige hatte mich in Ketten gelegt und in eine Ecke geschubst, wo ich nun misstrauisch kauerte und meine Entführer dabei beobachtete, wie sie sich berieten. Nach einer Weile kamen nun alle drei wieder auf mich zu. Der scheinbare Anführer richtete das Wort an mich: "Also, meine lieber Maurice. Das hier kann ganz genau in zwei Richtungen laufen. Die erste Option ist, du erzählst uns alles, das du über Michael Rankl weißt und du darfst vielleicht weiterleben. Die Zweite ist, du weigerst dich, wir foltern dich, bis wir wissen was wir wissen wollen und töten dich dann. Es hängt nur von dir ab." Er warf mir ein so ironisch verschmitztes Lächeln zu, dass ich auf der Stelle hätte kotzen können. Doch ich hatte gerade andere Probleme. Nicht nur, dass man mich soeben vor die Wahl zwischen Leben und Tod gestellt hatte, sondern auch, dass ich absolut keine Ahnung hatte, wer Michael Rankl war. Unsicher blickte ich zwischen den Dreien hin und her, während mein Kopf arbeitete und verzweifelt nach einer Lösung suchte. "Ich warte ungern.", betonte mein Gegenüber mit scharfem Ton. "Ich weiß nichts über Michael Rankl, wirklich nicht. I-ich habe diesen Namen noch nie in meinem Leben gehört.", stammelte ich etwas unbeholfen, was die Glaubwürdigkeit meiner Worte natürlich nicht gerade verstärkte. "Option 2 also...", murmelte der Anführer mehr zu sich selbst. Er ging einen Schritt zurück und wies seine Mithelfer mit einer Kopfbewegung an. "Los, schießt ihm die Kniescheiben weg.", befahl er trocken. Panisch zuckte ich zusammen und versuchte mich zu wehren, als einer seiner beiden Komplizen mich nun festhielt, während der andere eine Waffe zog und den Lauf auf meine Beine richtete. Ich kniff die Augen zusammen und erwartete mit rasendem Herzen den Schmerz, der mich gleich zu Boden sinken lassen würde. Ein ohrenbetäubender Schuss war zu vernehmen, doch die Sekunden verstrichen und ich fühlte nichts. Erst als mich die Hand, welche mich zuvor noch aufrecht gehalten hatte, nun auf den Boden zwang und mein Gesicht dabei auf den kalten Beton gedrückt wurde, realisierte ich, dass der soeben abgefeuerte Schuss nicht aus der Waffe des anderen Lakaien meines Entführers, sondern aus der einer anderen Person gekommen sein musste. Ich öffnete meine Augen, so gut denn möglich, und verfolgte mit großem Staunen die Schießerei, welche sich vor meinen Augen gerade abspielte. Meine Entführer waren allesamt hinter improvisierter Deckung verschwunden und schossen auf eine, scheinbar hinter einer Holzkiste in Eingangsnähe versteckte, Person. Nachdem mir klar wurde, dass dieses Schussfeuer keineswegs mir galt und meine Peiniger gut beschäftigt waren, nutze ich den Moment der Ablenkung und rannte durch die Halle, zu einer Hintertür. Glücklicherweise war diese nicht verriegelt, weshalb mir die Flucht ins Freie gelang. Ich blickte mich um und wurde mir gerade meines Standortes bewusst, als die Schüsse verstummten. Eilig rannte ich zu einem an die Felder, welche die alte Fabrikhalle umgaben, angelegenem Waldrand. Im Dickicht einiger Bäume und Sträucher fühlte ich mich schon etwas sicherer.

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🔵Until We Die [Zomdado FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt