PoV: Maurice Dovayen
Lange noch lag ich wach im Bett und starrte an die weiße Decke. Meine Gedanken flogen um Zombey, um alles was heute geschehen war. Natürlich hatte ich Angst. Ich war heute mit einer Waffe bedroht worden. Doch zugleich machte mich das ganze neugierig. Ich wollte mehr darüber wissen, mehr über Zombey wissen. Ich wollte ein Teil seines Lebens sein.PoV: Zombey
Noch ein letztes Mal versicherte ich der Schwester, dass es mir gut ging. Endlich war ich alleine. Ich ließ mich erschöpft auf die Matratze sinken und starrte aus dem Fenster. Aus dem schwarzen Nachthimmel leuchtete mir der Mond entgegen und doch war kein Stern am Himmel zu sehen. Ich ließ meinen Gedanken freien Lauf, doch dies endete nur in unaufhaltsamen Tränen, die ich resigniert in meinem Kissen vergrub. Ich konnte froh sein, überhaupt denken zu können. Was wäre gewesen, wenn ich selbst das Wort 'Gedanken' vergessen hätte? Mit schweren Steinen auf meinem Herzen fielen mir irgendwann schließlich die Augen zu.Blitzschlag. Ein riesiger Aktenstapel. R. Ein Bild von einem Mädchen. Blonde Haare. Blaue Augen. Eine Mondsichel. Blitzschlag. X 759. Eine Stimme. X 759. Meine Stimme. X 759. Siebenhundertneunundfünfzig. Neunundfünfzig. Fünfzig. Blitzschlag. A. Das Mädchen an meiner Seite. Schwarze Haare. Grüne Augen. X 759. Ihr Kopf neben meinem. Schwarz an braun. Blond an braun? Ihr Blick auf meinem. Grün auf blau. Blau auf blau? Blitzschlag. N. Ein alter Mann. X 759. Blitzschlag. Ihre Lippen auf meinen. K. Blitzschlag. X 759. Worte. Mein Mund schreit, doch meine Ohren sind taub. Blitzschlag. L. Blitzschlag.
Ich schreckte hoch. Verschwitzt blickte ich auf die blasse Wanduhr. 4 Uhr morgens. Mein Herz schlug schnell und ich atmte noch etwas unregelmäßig. Aber langsam beruhigte sich mein Körper. Ein unwohles und doch zugleich schönes Gefühl fuhr durch meinen Bauch. Dieser Traum machte mir auf eine merkwürdige Art Angst und doch gab er mir auf irgendeine Weise Hoffnung. Hoffnung darauf, mehr über meine Vergangenheit herauszufinden.
PoV: Maurice Dovayen
Ohne viel Schlaf gefunden zu haben, erwachte ich am nächsten Morgen. Ich ging ins Bad und betrachtete nachdenklich meine verstrubbelten blonden Haaren im Spiegel. Unter meinen grau-grünen Augen zeichnete sich ein Paar dunkler Ringe ab. Gedankenverloren wusch ich mein Gesicht mit kaltem Wasser und begann meine Zähne zu putzen. Ich wurde jedoch schon bald von dem Klingeln meines Handys unterbrochen. Ich verfluchte das nervige Teil, spülte meinen Mund aus und eilte zurück zu meinem Nachttisch. "Ja?", meldete ich mich nicht besonders höflich. "Dr. Dovayen?", meldete sich eine Stimme am anderen Ende. "Der bin ich und wüssten sie das nicht, hätten sie auch nicht um sechs Uhr morgens diese Nummer angerufen. Also wa-", das Tuten aus dem Lautsprecher, welches das Auflegen signalisierte, unterbrach mich. Ich seufzte und warf einen Blick auf meine Anrufliste. "Private Nummer, na toll.", grummelte ich, als das Telefon auch schon wieder zu Bimmeln begann. Ich verdrehte die Augen und nahm ab: "Was ist!?", rief ich und mir wurde erst im Nachhinein klar, dass ich diese Worte gerade geschrien hatte. "Maurice ist alles in Ordnung?", vernahm ich Arris Stimme leicht verunsichert. "Ja, alles okay, weshalb rufst du an?", fragte ich gleich viel ruhiger. "Es ist wegen Patient 3.47. Du sagtest ich solle dich umgehen alarmieren, falls etwas passiert.", antwortete sie und ich nahm die Sorge in ihrer Stimme wahr. "Was ist los?", fragte ich und meine Stimme überschlug sich beinahe. Mein Puls raste durch die plötzliche Angst in meinem Magen und in meinem Inneren schien sich alles zusammenzuziehen. Ich klemmte mir das Smartphone zwischen Schulter und Ohr und versuchte mir meine Hose anzuziehen. Auf einem Bein hüpfend stolperte ich schließlich und mein Handy schlitterte über das beige Parkett. "Maurice bist du noch dran?", hörte ich leise aus dem auf den Boden gepressten Lautsprecher. Ich zog mir mein weißes Shirt über den Kopf und rutschte dann über den Boden zu meinem Smartphone. "Natürlich.", keuchte ich außer Atem und stellte das Telefonat laut, sodass ich meinen Arztkittel überziehen konnte. "Nunja, als der Patient heute morgen von der Visite untersucht wurde wies er Anzeichen auf eine nächtliche Panikattacke auf. Du solltest so bald du kannst einmal mit ihm reden." Ich nickte stumm, obwohl mir klar war, dass Arri es nicht sehen konnte und legte einfach auf. In meinem Kopf kreiste nur noch ein Gedanke. Zombey.
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🔵Until We Die [Zomdado FF]
FanficMaurice Dovayen führte ein normales Leben als Assistenzatrzt, bis zu dem Tag, an dem ein geheimnisvoller Patient sein Leben durcheinander wirft. Doch wie sich herausstellt, ist an dem Gedächtnislosen noch mehr gefährlich, außer seinen kristallblauen...