Ich vernahm ein lautes Piepen und blickte auf den kleinen Bildschirm, der mir die Zahl 2.45 anzeigte. Ich sprang auf und rannte zum Aufzug. Na toll der war gerade im 5. Stock. Also musste ich die Treppe nehmen. So schnell ich konnte rannte ich die unzähligen Stufen hinauf und gelangte schließlich zu Zimmer 45. Arri kam mir bereits entgegen und reichte mir ein paar Latexhandschuhe. "Was haben wir?", fragte ich völlig außer Atem. "Herzalarm. Der Mann ist für 16.3 im OP eingeteilt. Paracetamol, Diclofenac...Wir haben die nötigen Infusionen eingeleitet, doch nichts schlägt an. Der Mann hat einen Tumor nahe der linken Hezkammer. Wenn wir nicht sofort operieren, stirbt er.", antwortete Arri wie aus der Pistole geschossen. "Der OP ist besetzt. Geben sie ihm Ibuprofen. Methyldihydromorphins Infusion. Ich nehme den Eingriff hier vor. Bereiten sie die Instrumente vor.", antwortete ich gestresst. "Wir haben keinen Puls!", hörte ich eine der Schwestern rufen. "Reanimation! Sauerstoffmaske anlegen, Defibrillation vorbereiten. Aufladen auf 200 Volt!", rief ich und nahm von der OP-Schwester die 2 Defibrillatoren entgegen. Ich warf einen Blick auf die Anzeige der Messwertetabelle. Ein durchgehendes Piepen dröhnte durch meinen Kopf. "Und weg!", rief ich und ein Stromschlag zuckte durch den Körper des Mannes. Keine Reaktion. "Nochmal aufladen auf 360 Volt!", sagte ich verzweifelt, "Und weg!" Mit einem Mal höre ich vereinzelte Töne. "Wir haben einen Puls!", rief mir Arri erleichtert entgegen. "In Ordnung Arri sie kümmen sich um die Blutkonserven. Blutgruppe A positiv.", sagte ich zu ihr und wendete mich wieder dem Mann auf der Liege zu. Ich atmete einmal tief durch. Ich hatte so eine OP schon so oft gesehen. Okay. "Skalpell!", forderte ich und erhielt dieses auch sogleich von der OP-Schwester. Vorsichtig setzte ich die feine Klinge auf den Brustkorb des Patienten. Langsam zog ich den Schnitt über seinen Bauch. Blut quoll aus der Wunde. "Saugen, Spreizer!", gab ich die Anweisung. Ich spreizte mit einer silbernen Zange die Wunde auf und sah durch die Lupengläser meiner Brille hinein. Ich konnte das Herz sehen. In einem regelmäßigen Rhythmus blähte es sich auf und zog sich wieder zusammen. "In Ordnung, ich sehe den Tumor.", sagte ich und meine Stimme bebte leicht. Ich nahm das Skalpell erneut und schnitt damit vorsichtig den Tumor aus dem Fleisch. Mit einem Mal quoll eine große Menge an Blut aus einem der Schnitte. "Wir haben einen Aterienriss!", sagte ich und holte tief Luft um klar denken zu können. Verdammt wo bleibt bloß Arri mit den Blutkonserven!? Just in diesem Moment trat Arri ins Zimmer. Ich nahm eine Pinzette und versuchte den abgetrennten Tumor aus dem Körper zu heben. Dieser war jedoch so Getränk mit Blut, dass die Pinzette immer wieder abrutschte. "Verdammt!", rief ich. "Wir haben keine Zeit mehr, wenn wir nicht anfangen ihn zuzunähen verblutet er.", sagte die Assistents-ärztin verzweifelt. Ich überlegte krampfhaft. "Gut, ich versuch es mit der Hand.", sagte ich entschlossen und griff vorsichtig in die Bauchhöhle des Mannes. Ich schaffte es den Tumor zu greifen und zog ihn langsam heraus. Ich atmete erleichtert auf. "Arri machen sie ihn zu.", sagte ich und ein erleichtertes Lächeln huscht über meine Lippen. Ich zog mir die Handschuhe von den Armen und wusch meine Hände ab. Jetzt kam leider der unangenehme Teil. Ich musste das Ganze meinem Vorgesetzten, dem Oberarzt, erzählen.
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🔵Until We Die [Zomdado FF]
FanficMaurice Dovayen führte ein normales Leben als Assistenzatrzt, bis zu dem Tag, an dem ein geheimnisvoller Patient sein Leben durcheinander wirft. Doch wie sich herausstellt, ist an dem Gedächtnislosen noch mehr gefährlich, außer seinen kristallblauen...