15❣

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Heute war es soweit, der Weihnachtsball stand an. Nachdem ich mich aus dem Bett gequält hatte, weckte ich Daphne. Zusammen widmeten wir unseren Weihnachtsgeschenken, welche vor unseren Betten gestapelt waren. Das erste Geschenk war von Shawn, er hatte es wie ein Dino eingepackt und kaum hatte ich es angefasst, klebte auch schon Tesa an meinen Fingern. "Was ist das denn?", lachte Daphne und ich grinste. "Es war schon schlimmer." Kurz musste ich auch lachen. Es beinhaltete ein wunderschönes Armband mit einem kleinen Halbmond und einem Herz dran. Das Herz konnte man öffnen und darin befand sich ein winziges Foto von ihm und mir. Kurz wollte sich eine kleine Träne in meinem linken Auge bilden aber ich schluckte sie runter. Ich hatte ihn so sehr vermisst. Ich zog es sofort an und hielt es dann an mein Herz und atmete kurz tief ein. Das nächste Geschenk war von Daphne. Besagte schaute mich von ihrem Bett aus erwartungsvoll an. "Und?" "Mega.", grinsend hielt ich die neue Ausgabe des Zaubertrankbuches von keinem Geringeren als Libatius Borage in ihre Richtung. "Danke." Sie grinste zufrieden. Von meinen Eltern bekam ich einen neues Besen für Quidditch. Ich schickte ihnen verschiedene Sachen, welche ich mal in Hogsmeade gekauft hatte. In einem beigelegten Brief bat ich sie, dass Shawn wieder zu uns kommen dürfte, natürlich gingen sie nicht darauf ein. Etwas enttäuscht widmete ich mich dem letzten Geschenk, es war von Blaise und Theo. Einen Sack Bertie Botts Bohnen und eine hübsche Schreibfeder. Nachdem wir das Papier entsorgt hatten, zogen wir uns an und machten uns auf den Weg in die grosse Halle.
Dort erwartete uns das pure Chaos, die Mädchen sassen überall auf einem Haufen und diskutierten wie wild. Alles was zu hören war: Schuhe, Kleider, Jungs und nervös. Immer noch etwas müde setzte ich mich an den Slytherintisch und nahm mir ein Brötchen. "Danke Blaise.", murmelte ich und streckte ihm eine Bohne entgegen. Misstrauisch sah er mich an. "Nö, behalt du die mal lieber, ich traue dir nicht." Etwas empört sah ich ihn an. "Ich hab eine andere Idee.", er nahm sie mir aus der Hand und ich folgte ihm mit meinem Blick. Er lenkte Goyle ab und als dieser seinen Kopf in die andere Richtung drehte, stopfte er die Bohne in sein Brötchen. Sogleich machte sich ein Grinsen auf unseren Gesichtern breit. Ich nahm einen grossen Schluck Orangensaft und wartete drauf, dass Goyle sein Brötchen verspeiste. "Hier Draco, ich habe dir noch eins aufgehoben.", Goyle streckte ihm den Teller hin und Draco setzte sich neben mich. Entsetzt sah ich Blaise an und auch sein Grinsen schwand kurz. Mein Blick huschte wieder zu Draco, welcher gerade herzhaft in das Brötchen biss. Oh bitte sei Marmelade und nicht Erbrochenes. Mein Glas stellte ich auf den Tisch und beobachtete seine Reaktion. Zuerst tat sich nichts, doch dann hörte er auf zu kauen und verzog sein Gesicht. "Bah, was ist das?", er spuckte den Bissen wieder aus auf den Teller und trank 2 Gläser Saft. "Was ist denn?", fragte Blaise unschuldig. "Das schmeckt nach Rasen." Ich musste laut lachen und auch Blaise prustete los. "Was ist?" Er griff nach einem Müsli und sah uns skeptisch an. "Nichts.", antworteten wir gleichzeitig. Sein Blick huschte misstrauisch zu Blaise. "Das war echt ekelhaft Goyle.", wandte er sich ab und Goyle zuckte nur mit den Schultern.
"Bist du auch schon gestresst?" "Nö, total gelassen.", antwortete ich Blaise und genehmigte mir noch einen Pfannkuchen. "Ich versteh den ganzen Rummel nicht. Ist doch nichts spezielles." Blaise nickte langsam. "Wenigstens eine die normal geblieben ist." Sein Blick huschte zu Daphne, welche alles was sie auf dem Tisch fand, in sich hineinstopfte. "Beruhig dich doch mal Greengrass, du stresst mich." Sie sah Draco entnervt an. "Lass mich, ich habe keine Zeit für deine Sprüche. Alex, du musst mitkommen und mir helfen. Bitte?" Ich seufzte, stand aber kurz darauf auf. "Na los." Sie ging gestresst in Richtung der Kerker. "Aber jetzt mal im Ernst Daphne, du hast noch genug Zeit." "Nein, eben nicht. Es muss alles perfekt sein, ich gehe schliesslich mit Adrian. Ich muss noch duschen, meine Haare machen, mich schminken und noch meine Hausaufgaben machen." "Es sind Ferien, du hast doch keine Hausaufgaben." "Doch, ich muss noch meinen Aufsatz über Dementoren fertig schreiben, habe ich das letzte Mal vergessen." "Aha, Salazar.", die Mauer öffnete sich und wir traten in den Slytheringemeinschaftsraum. "Also, ich schlage jetzt vor, dass du zuerst den Aufsatz schreibst, danach gehst du duschen und ich helfe dir beim Make-up und den Haaren, okay?" "Ja, perfekt." Sie machte sich sogleich an die Arbeit und ich las noch etwas in einem Buch. Nachdem sie geduscht war, trocknete sie ihre Haare und setzte sich auf einen Stuhl. "Wie willst du deine Haare haben?" "Ich weiss nicht." "Wie du weisst es nicht, glatt, lockig oder hochgesteckt?" "Dann lockig.", sie lächelte und ich machte mich an die Arbeit. "So noch dein Make-up." Den Spiegel in unserem Zimmer deckte ich trotz Protest von Daphne ab. Ihr Make-up war ganz schlicht, Mascara, Eyeliner, etwas Highlighter und Lipgloss. Ich zog die Decke vom Spiegel und Daphne begutachtete sich. "Wow, danke danke danke Alex.", sie umarmte mich und fuhr sich nochmal durch die Haare. "Jetzt bist du dran. Hopp, unter die Dusche mit dir." Ich gehorchte und stellte mich drunter. Meine Haare shampoonierte ich lange ein und hätte dahinschmelzen können. Der Duft war einfach unbeschreiblich, Pfirsich. "Mach vorwärts.", Daphne hämmerte von draussen gegen die Tür. Ich schaltete die Dusche aus und trocknete meine Haare ebenfalls. "So, was möchtest du für Haare?" "Kannst du die so hochstecken?" "Ich bin Daphne, natürlich kann ich das." Sie machte sich an die Arbeit und rupfte mir gefühlt die Hälfte meiner Haare aus. "Autsch, das tut weh!" "Sorry. Bin jetzt aber fertig." Danach machte sie sich an mein Make-up. Als sie den Spiegel vor mich stellte musste ich automatisch lächeln. "Danke, es ist wunderschön." Sie hatte mich ähnlich geschminkt, wie ich sie. Schlicht aber ausreichend, dass meine Augen leuchteten. "So, nur noch die Kleider und Schuhe." Schnell zogen wir uns um und standen dann vor der Tür. "Wir sind etwas zu spät.", bemerkte ich und sie grinste. "Na komm, das Beste kommt zum Schluss oder?" Wir machten uns auf den Weg und standen dann vor der grossen Steintreppe. Pansy quetschte sich an mir vorbei und unten warteten unsere Begleitungen. Draco streckte ihr mit einem etwas missmutigem Blick die Hand entgegen. Daphne sah nochmal zu mir und dann liefen wir nebeneinander die Treppe runter.
Als Adrian Daphne erblickte, stand ihm sein Mund offen. Ihre Hand zitterte leicht, als sie seine ergriff und sie grinste über beide Ohren. Auch meine Begleitung wartete unten auf mich, es war Alexej, der lächelnde Bulgare. Er hatte mich vor ein paar Wochen in der Bibliothek abgefangen und mich dort gefragt. Natürlich hatte ich ja gesagt, er war irgendwie süss. Seine braunen Haare lagen verwuschelt auf seinem Kopf und er lächelte mich an. Zusammen liefen wir in die grosse Halle. Sie war wunderschön geschmückt und kleine Schneeflöckchen flogen von der Decke runter. "Du siehst toll aus Alex.", ich sah zu Alexej. "Danke, du auch." Wir stellten uns um die Tanzfläche und dann kamen auch schon die Champions mit ihren Begleitungen rein. "Er hat ernsthaft dieses Schlammblut ausgesucht.", bemerkte Draco abfällig. Er meinte Krum, denn seine Begleitung war Hermine, sie sah umwerfend aus. Ihr Blick traf meinen und ich lächelte sie aufmunternd an. Der erste Tanz gehörte den Champions und ich musste lachen, als ich Harry erblickte. Er stolperte mehr, als das er im Takt war. Als der Tanz endete, durften auch wir auf die Tanzfläche. Alexejs Hand weilte auf meiner Hüfte und meine auf seiner Schulter. So tanzten wir etwa 2 Lieder lang und ich spürte immer wieder einen stechenden Blick im Nacken, konnte aber nie jemanden entdecken. "Alex?" Ich sah in sein Gesicht und sah, wie einer seiner Mundwinkel zuckte. "Weisst du noch am Quidditchfeld?" "Hä?", sein Griff verstärkte sich. "Mit dem Klatscher." "Warte mal. Das warst du?!" "Ne, ich nicht. Es war mein bester Freund. Es hätte ein dummer Streich sein sollen aber du hast gepetzt und er musste zurück nach Bulgarien.", zischte er und ich wollte mich losreissen. "Was soll das?" "Du hast mir die Freude am Turnier genommen und ich werde sie dir am Ball nehmen. Das war mein Versprechen an ihn." "Wie kindisch kann man bitte sein? Ich werde mir das hier nicht durch dich versauen lassen, klar?", damit riss ich mich los und verpasste ihm eine heftige Ohrfeige. "Man sieht sich, oder auch nicht.", etwas deprimiert setzte ich mich an einen der Tische und sah, wie sich Alexej aus dem Staub machte. "Alles okay?", Blaise setzte sich neben mich. "Ja, also irgendwie nein." "Was ist los?" "Alexej ist los." "Was hat dieses Schwein gemacht? Hat er dich angefasst?" "Nein, hat er nicht.", dann erzählte ich ihm die ganze Geschichte und er kochte vor Wut. "Ich mach ihn fertig." "Lass es, er ist es nicht wert.", ich nahm ein Glas mit Bowle und trank es leer. "Möchtest du tanzen Alex?", er streckte mir die Hand hin und ich legte meine lächelnd in seine. Wir wirbelten über die Tanzfläche und bald war Alexej in Vergessenheit geraten. Nachdem wir beide ausser Atem die Tanzfläche verliessen, umarmte ich ihn lange. "Danke Blaise." Er erwiderte die Umarmung und ich atmete kurz tief ein. "Immer gerne Kleine." Als ich mich von ihm löste, kam Daphne ganz aufgeregt auf mich zugelaufen. Adrian hatte sie im Schlepptau. "Oh mein Gott Alex. Er hat mich geküsst.", sie zitterte, hatte aber gleichzeitig das grösste Lächeln im Gesicht, was ich je gesehen hatte. "Glückwunsch.", ich umarmte sie und sie strahlte vor sich hin. "Draco sucht dich übrigens, er wartet draussen." Etwas verunsichert verliess ich die grosse Halle und stiess draussen wirklich auf Draco. "Was ist denn mit dir passiert?" Er zuckte nur mit den Schultern und ich ging auf ihn zu. "Du blutest.", vorsichtig strich ich ihm über sein Kinn. "Tuts weh?" "Nein, nicht so." "Was ist passiert Draco?" "Ich habe dich mit diesem Bulgaren gesehen und das ihr euch gestritten habt. Als er dann verschwand, bin ich ihm gefolgt und habe ihn zur Rede gestellt. Er hat mich dann provoziert und ist auf mich los. Ich habe mich nur gewehrt." "Oh, du hättest gar nichts tun müssen." "Ich weiss, aber ich wollte.", er lächelte mich an. "Gehen wir in den Krankenflügel?" "Nein, ich will nur kurz das Blut wegwaschen." Er lief los in Richtung der Jungstoiletten und ich folgte ihm. Dort angekommen, wollte ich mit rein. "Das ist die Jungstoilette.", bemerkte er. "Na und? Ich möchte dir helfen." "Wie du meinst.", er öffnete die Tür und stellte sich vor das Waschbecken. Dort liess er das Wasser laufen und ich griff nach einem Tuch und fing an, ihm das Blut wegzuwischen. Seine Haare lagen wirr auf seinem Kopf und ich strich sie behutsam nach hinten. Mein Herz schlug kurz schneller und ich machte einen Schritt nach hinten. "Danke.", flüsterte er und richtete seinen Anzug. "Was willst du jetzt machen?", er zog mich aus der Toilette raus und ich sah ihn gespannt an. "Gehen wir eine Runde spazieren." Das kam etwas unerwartet aber ich nickte langsam. Er nahm meine Hand und lief mit mir nach draussen in den Innenhof, es schneite und war dunkel. Der Sternenhimmel war klar und man konnte ab und zu eine Sternschnuppe sehen. Fasziniert blieb ich stehen und sah nach oben. "Wow.", flüsterte ich und Draco stellte sich neben mich. "Möchtest du tanzen?", ich drehte mich zu ihm und nickte. "Dieses mal ohne umzufallen.", er grinste kurz und legte seine Hand auf meine Hüfte. Langsam fingen wir an, uns zu bewegen und ich vergass alles um mich herum. "Doch nicht bei den Trollen Unterricht gehabt?", neckte ich ihn und er lachte. "Nicht ganz." Nachdem etwa 10 Minuten vergangen waren, legte er auch seine andere Hand auf meine Hüfte und ich meine um seinen Nacken. Wir verlangsamten unsere Schritte, bis wir einfach nur noch da standen. Meinen Kopf hatte ich auf seiner Schulter abgelegt und er lehnte seinen an meinem an. "Danke Draco." "Nicht dafür.", flüsterte er. "Ist dir kalt?" Erst da bemerkte ich die Gänsehaut, welche sich über meinen Armen ausgebreitet hatte. "Es geht schon." "Nein, hier.", er gan mir sein Jackett und legte es mir um. "Danke.", er stand etwas verloren vor mir und auch mir war die Situation etwas unangenehm. Er bückte sich und formte etwas Schnee zu einer Kugel, welche keine 2 Sekunden später an meinem Arm abprallte. "Na warte.", der nächste Schneeball traf mich im Bauch und ich musste lachen. "Den bekommst du zurück.", ich nahm ebenfalls Schnee und warf die Kugel in seine Richtung. "Hey! Meine Haare.", ich musste lachen und warf sogleich noch einen. Als Draco eine Riesenkugel mit seinem Zauberstab formte, rannte ich weg und wehrte sie geschickt ab. Er rannte hinter mir her und rutschte auf einer kleinen Eisfläche aus. "Draco, gehts dir gut?", brachte ich zwischen einzelnen Lachanfällen raus und hielt mir den Bauch. "Ja, alles bestens." Ich ging auf ihn zu und wollte ihm hochhelfen, rutschte aber genauso aus wie er und landete auf ihm. "Sorry.", lachte ich und rappelte mich auf. Er lachte ebenfalls und stand vorsichtig auf. "Ich denke, es wäre besser, wenn wir wieder reingehen, bevor wir Weihnachten im Krankenflügel verbringen müssen."
Wir gingen wieder ins Innere von Hogwarts und in Richtung der Kerker. Dort angekommen verabschiedeten wir uns und ich legte mich umgezogen und abgeschminkt ins Bett. Du grinst ja wie ein Honigkuchenpferd. Sofort fasste ich mir ins Gesicht und versuchte, mir das Grinsen abzugewöhnen. Ich gähnte und drehte mich auf die Seite, das war mit Abstand der beste Abend meines Lebens.

It Hurts- Draco Malfoy Fanfiction (Beendet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt