17❣

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Alex

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, merkte ich, dass jemand auf dem Stuhl neben dem Bett sass. Besagter hatte den Kopf in den Nacken gelegt, den Mund geöffnet und schnarchelte. Es war kein geringerer als Draco. "Hey!", zischte ich und er regte sich langsam. "Mhh?", er gähnte und sah mich dann an. "Du bist wach.", murmelte er und streckte sich kurz. "Jup, du ja auch. Warum bist du hier?" "Keine Ahnung. Wollte dich nicht alleine lassen, nehme ich jetzt mal an.", nuschelte er und mein Herz fing an zu pochen. "Wie gehts dir?" "Besser.", antwortete ich und streckte mich vorsichtig. Die Schmerzen waren aushaltbar und ich seufzte erleichtert auf. "Und die Schmerzen?" "Waren schon schlimmer." "Miss Clark! Wie geht es Ih-, Mister Malfoy, was tun Sie denn schon hier?", Pomfrey verharrte in ihrer Position und sah ihn an. "I-ich bin eingeschlafen, gestern. Genau, eingeschlafen bin ich." Das war das erste mal, dass er nicht frech oder selbstbewusst rüberkam. Er wirkte unsicher. "Ach so, wo die Liebe hinführt.", lächelte sie und wir sahen uns mit einem flüchtigen Blick an. "Wir sind nicht zusammen.", sagten wir im Chor und sie zuckte die Schultern. "Na gut, ich muss Sie trotzdem bitten, nun den Krankenflügel zu verlassen. Ich werde Miss Clark untersuchen, gegen Mittag können Sie wiederkommen." "Okay, dann bis später.", er lächelte noch kurz und lief dann aus dem Krankenflügel. "Sie sehen schon viel besser aus. Auch Ihre Wangen haben wieder etwas Farbe, liegt aber wahrscheinlich an dem jungen Herr.", sie lächelte mich vielsagend an und zwinkerte dann. "I- nein!", sagte ich schnell und ihr Grinsen wuchs kurz. "So, wie haben Sie denn geschlafen?" "So gut wie schon lange nicht mehr.", ich hatte die ganze Nacht durchgeschlafen. "Perfekt, ich denke Sie werden noch einige Tage hier bleiben, danach dürfen Sie wieder gehen. Ist das okay für Sie?" "Wenn es nicht anders geht, ja."

Draco

Zum Glück hatte ich Alex beim Rausgehen den Rücken zugekehrt. Mein Grinsen war nicht zu übersehen und ich hätte es mir am liebsten aus dem Gesicht geschlagen. Ich hatte keine Gefühle für sie und das wollte ich auch nicht haben. Es könnte nicht funktionieren. Kurz seufzte ich auf, machte mich aber sogleich auf den Weg in die grosse Halle. Es war erst kurz nach 8 und die Tische kaum besetzt. Am Slytherintisch sassen vereinzelte Schüler, auch Blaise und Adrian waren unter ihnen. "Guten Morgen Draco. Na, gut geschlafen?", Blaise grinste mich an. "Ich ziehe mein Bett definitiv einem Stuhl im Krankenflügel vor.", antwortete ich und setzte mich hin. "Was? Sie hat dich nicht in ihr Bettchen gelassen?", stichelte Adrian und ich funkelte ihn an. "Halt die Klappe!", fauchte ich. "Sorry.", er hob abwehrend die Hände, grinste aber weiterhin. "Draco?" "Was?", genervt sah ich zu Blaise. "Wir müssen mal reden." Verwirrt nickte ich langsam, was war denn jetzt schon wieder? Wir assen fertig und Adrian ging dann zurück in den Gemeinschaftsraum. Blaise und ich liefen nach draussen in den Innenhof. Dort setzten wir uns auf eine Bank und ich schloss meine Jacke, welche ich seit gestern mit mir rumtrug. "So, was willst du?", fragte ich und sah ihn auffordernd an. "Wir müssen über dich und Alex reden.", meinte er gelassen und ich zuckte kaum merklich zusammen. Ihm entging dies leider nicht und er sah mich vielsagend an. "Warum über Alex?" "Du weisst genau wieso.", er zog die Augenbraue hoch und sah mich mit dem typischen Blaise weiss alles Blick an. "Nein, weiss ich nicht.", beharrte ich. Natürlich wusste ich, um was es ging aber ich wollte nicht darüber reden. "Ihr mögt euch, das sehen wir alle." "Nein, tun wir nicht.", antwortete ich schnell. "Doch." "Nein!" "Doch!" "Hör auf damit." "Dann gib es doch zu." "Was soll ich denn zugeben? Ich mag sie als Freundin und gut ist." "Du lügst, das wissen wir beide." "Nein, tue ich nicht.", verteidigte ich mich und atmete schwer aus. "Draco, ich als dein bester Freund sehe das. Jedes mal wenn ihr miteinander redet, leuchten deine Augen, du strahlst wenn sie in den Raum kommt und du bist besser gelaunt. Du bist ihr jetzt schon mehrmals zur Hilfe geeilt, jede andere hättest du ausgelacht." Er hatte es also echt bemerkt. "Na und? Du wolltest doch, dass wir uns besser verstehen und hier hast du das Ergebnis.", antwortete ich etwas schroffer als beabsichtigt. "Du kannst mir und vor allem dir nichts vormachen. Steh zu dir und deinen Gefühlen." "Sicher nicht!" Verdammt. "Ah, ich habs gewusst.", er grinste und ich stöhnte genervt auf. "Na gut, erwischt. Ich mag sie halt etwas mehr.", murmelte ich und sah auf den Boden. "Und was ist daran jetzt so schlimm?", fragte er und ich richtete meinen Blick auf ihn. "Es würde nicht gehen Blaise. Meine Eltern, du weisst es ja." "Aber deine Eltern entscheiden nicht über deine Gefühle und mit wem du zusammen sein darfst." "Wenn du wüsstest.", murmelte ich und er sah mich fassungslos an. "Wie meinst du das?" "Die haben schon mein halbes Leben geplant, würde mich nicht wundern, wenn ich in den nächsten paar Jahren meine zukünftige Frau ausgesucht bekomme. Vor allem mein Vater, der hat Ansprüche bis zum Mond." "Und Alex erfüllt sie alle oder etwa nicht? Sie ist reinblütig, eine Slytherin, sie kennen ihre Eltern und mögen sie, sie ist intelligent und hübsch. Was spricht also dagegen?" Er hatte eigentlich recht. "Weiss nicht." "Du bist der einzige, welcher eurem Glück im Wege steht.", er legte eine Hand auf meine Schulter. "Ist ja gut. Ich sage es ihr. Irgendwann dann." "Warte nicht zu lange." "Jaja ist ja schon gut. Du hast gesagt ihr." "Was?" "Dass ihr euch mögt, sie mich auch?" "Aber sowas von. Sie hat zwar noch nichts mir gegenüber gesagt aber zu 100%." Etwas erleichtert atmete ich aus und er lächelte. "Na siehst du? Sie strahlt mindestens genauso wie du und dir mag das vielleicht nicht auffallen, aber sie sieht immer wieder zu dir. Egal ob beim Essen, im Unterricht oder im Gemeinschaftsraum. Immer wieder, das kann ich dir garantieren." "Meinst du? Das fühlt sich so surreal an.", meinte ich. "Warum? Es ist doch schön oder nicht?" "Keine Ahnung, verwirrend ist es.", ich seufzte, das konnte ja mal was werden.

Alex

Heute war der letzte Tag im Krankenflügel. Ich war froh, endlich gehen zu dürfen, denn es war sterbenslangweilig. Dazu kam auch, dass ich alleine im Flügel lag. Zur Unterhaltung kamen abwechselnd meine Freunde vorbei, Daphne hatte mir sogar 2 Bücher mitgebracht, welche ich schon fertig gelesen hatte. Adrian und sie versprachen mir, heute um punkt 10 Uhr hier zu sein und mich somit erlösten. Um 5 vor 10 kamen sie reingelaufe. "Aaaaalex!", ich setzte mich auf und sah grinsend zu ihnen. "Na endlich.", meinte ich.

Zeitsprung

Die letzte Aufgabe stand an und sollte heute Abend stattfinden. Es war Ende Juni und bald schon war mein erstes Jahr in Hogwarts um. Ich war gerade auf dem Weg zur Tribüne, neben mir liefen Draco und Blaise. Adrian war vorhin mit Daphne schon vor gegangen. Zwischen Draco und mir war die Stimmung komisch, jedes mal wenn ich ihn sah, kribbelte mein Bauch und auch er schien etwas nervös zu sein. Etwas getan oder gesagt hat allerdings noch keiner von uns. Wir setzten uns also hin und ich sah nach vorne, dort erklärte uns Dumbledore die Aufgabe und ich hob die Augenbrauen. "Das ist doch total gefährlich.", bemerkte ich. "Na und? Sie wissen ja, was sie erwartet wenn sie schon ihren Namen in den Kelch werfen.", meinte Blaise und ich zuckte mit den Schultern. "Auch wieder wahr." Als der Startschuss ertönte, liefen die Champions ins Labyrinth und es passierte einebganze Weile nichts.
Nach etwa 15 Minuten konnte ich rote Funken am Himmel erkennen und keine 2 Minuten später wurde eine leichenblasse Fleur nach draussen gebracht. Sie sah unglaublich verstört aus und zitterte. Etwas besorgt zupfte ich an meinem Oberteil rum. Wieder vergingen Minuten und dann waren erneut Funken zu sehen. Krum war der nächste, seine Augen waren milchig und er wirkte benebelt. Meine Angst um Harry und vor allem um den besten Freund meines Bruders wuchs mit jeder Minute. Nichts geschah und ich wurde unruhig. "Was rutschst du eigentlich so umher?", fragte Draco und er musterte mich. "I- ich mache mir sorgen.", murmelte ich. "Um Potter?", er klang etwas eifersüchtig und ich schüttelte nur den Kopf. "Nicht um ihn, um Cedric. Er ist der beste Freund meines Bruders." "Ah ja.", er wandte sich ab. Nach einer halben Ewigkeit kamen auch Cedric und Harry aus dem Labyrinth. Alle applaudierten, doch Harry weinte. "Oh mein Gott.", hauchte ich und stand langsam auf. Nachdem die Gedanken vollständig durchgesickert waren, rannte ich panisch nach vorne. "Nein!", schrie jemand. Ich sah hoch und in die Augen meines Bruders. Im liefen die Tränen übers Gesicht. Cedric war tot.

It Hurts- Draco Malfoy Fanfiction (Beendet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt