31❣

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In den nächsten Tagen hörte ich nichts von Draco und ich fing an, mir Sorgen zu machen. Ich hatte Hades direkt am 1. Juli zu ihm geschickt und er war ohne Brief zurückgekehrt. Wollte er mir nicht sehen oder hatte er den Brief nie erhalten? Unser Jahrestag war ebenfalls ohne eine Nachricht von ihm vorbeigezogen. Natürlich war ich enttäuscht und irgendwie auch wütend, wieso ignorierte er mich? "Alles okay?", Shawn war in ein Zimmer getreten und sah mich fragend an. "Naja, geht so. Draco hat auf keinen meiner Briefe reagiert, ich mache mir echt Sorgen.", meinte ich. Das unwohlige Gefühl machte sich wieder einmal in meinem Bauch breit und Tränen bahnten sich ihren Weg in meine Augen. "Hey, nicht weinen. Es geht ihm bestimmt gut.", er setzte sich neben mich und ich legte mein Buch weg. "Hör mal, wenn du willst kann ich dich zu ihm bringen. Ich kann ja jetzt frei apparieren.", sagte er stolz. "Wirklich?" "Natürlich, wenn du willst natürlich." "Klar! Danke Shawn.", ich umarmte ihn. "Also, dann mach dich fertig und dann können wir los." Er verliess mein Zimmer und ich zog mich um. Ein blaues Sommerkleid mit Spaghettiträgern und weissen Schuhen. Meine Haare band ich hoch, es war einfach zu warm. Danach ging ich zu Shawn ins Zimmer und er grinste mich an. "Bist du bereit, das erste mal mit dem besten Bruder und Appariermeister Shawn Oliver Clark zu apparieren?" Ich musste lachen. "Immer doch.", er fasste mich an der Hand und schon wurden wir in den Sog gezogen. Vor dem Manor angekommen hielt ich mir den Bauch. "Bei Merlin, ist mir übel.", auch Shawn war etwas bleich im Gesicht. "Soll ich dich so um 7 wieder holen kommen?", fragte er und ich nickte. "Danke Shawn, bis später.", wir umarmten uns und dann war er auch schon wieder weg. Ich lief den langen Kiesweg entlang und stand dann vor der grossen Haustür. Ausnahmsweise war das Haus mal nicht von düsteren Wolken umgeben. Die Sonne strahlte hell vom Himmel runter und liess das Manor schon fast magisch wirken. Ich klopfte an das massive Holz und wartete. Einige Augenblicke später öffnete mir Narzissa die Tür. Ihre Augen waren etwas rot und sie hatte Augenringe. Als sie mich erbkickte hellte sich ihre Miene etwas auf. "Alex, wie schön, dass du uns besuchen kommst.", sie nahm mich in den Arm. "Du siehst wunderschön aus.", sie lächelte kurz. "Danke Narzissa.", ihr Lächeln schwand kurz. "Du willst sicher zu Draco, er ist oben aber ich glaube, er duscht gerade. Du kennst ja den Weg." Ich nickte nur und sie trat einen Schritt beiseite. Ich lief in Richtung der Treppen und diese dann hoch. Oben angekommen, schluckte ich kurz. Das Haus schien noch düsterer geworden zu sein, jedenfalls von innen. Vor seinem Zimmer angekommen, hörte ich schon leises Wasserrauschen. Ich trat ein und setzte mich auf sein Bett. Es sah immer noch alles genauso aus, wie vor einem Jahr. Er duschte noch eine halbe Ewigkeit und es wurde mir ziemlich langweilig. Nachdem das Rauschen endlich aufgehört hatte, dauerte es noch etwa 2 Minuten. Er kam mit einem grauen Handtuch um die Hüften gewickelt aus dem Bad und erstarrte in seiner Bewegung, als er mich sah. "Was tust du hier?", fragte er und wich einen Schritt zurück. Die Arme hatte er ineinander vor der Brust verschränkt und er schien mehr als nur angespannt zu sein. "Ich habe mir Sorgen gemacht, du hast mir keine Antwort zurück geschrieben.", meinte ich schlicht und stand auf. "Hättest du nicht vorher schreiben können, dass du kommst? Es ist gerade ein echt schlechter Zeitpunkt.", ich zog eine Augenbraue hoch. "Ich habe dir geschrieben und das mehrmals und du hast mir nie geantwortet." "Tut mir leid aber ich glaube es ist besser, wenn du jetzt gehen würdest." Entsetzt sah ich ihn an, wollte er mich gerade ernsthaft rausschmeissen? "Was ist mit deinem Arm?", wollte ich wissen. Er hatte schon die ganze Zeit immer wieder darauf gesehen. In mir machte sich ein undefinierbares Gefühl breit und er sah hektisch zu mir. "Nichts und jetzt geh bitte." "Ich werde ganz bestimmt nicht gehen. Zeig mir deinen Arm!", verlangte ich und ging auf ihn zu. Er wich erneut zurück und stiess gegen eine Kommode. Den Schreck nutzte ich und zog seinen linken Arm zu mir. Als ich das dunkle Mal sah, erstarrte ich und stolperte einen Schritt zurück. Draco sah auf den Boden und eine Träne lief ihm über die rechte Wange. "Warum?", ich legte meine Hand an die Wange und wischte mit dem Daumen die Träne weg. "Ich musste.", antwortete er.

Draco

Jetzt war es raus, sie hatte das Mal gesehen und wusste nun, dass ich ein Todesser bin. Diese einzelne Berührung von Alex jagte mir ein Schauer über den Rücken und ich sah sie an. Ihr Blick war undefinierbar und sie schien zu überlegen. War jetzt alles aus? "Seit wann hast du es?", ihre Stimme riss mich aus meinen Gedanken. "Seit etwa einer Woche." Sie nahm meinen Arm erneut in ihre Hände und sah es sich genauer an. "Tut es noch weh?", wollte sie wissen. "Geht so. Das Einbrennen war viel schlimmer.", murmelte ich. Lange sagte niemand von uns etwas und diese Stille brachte mich fast um den Verstand. "Es ist okay.", flüsterte sie und umarmte mich. Ein unglaubliches Gefühl der Erleichterung machte sich in mir breit und ich erwiderte die Umarmung. "Meine Eltern.", ich schluckte. "Sie gehören auch dazu, oder?", sie sah hoch zu mir. Unfähig etwas zu sagen, nickte ich nur. "Woher weisst du das?" "Ich habe sie auf meine Träume angesprochen und mein Vater wäre fast ausgerastet." "Ja, sie gehören dazu.", bestätigte ich es erneut. Sie schluckte nur und presste dann ihre Lippen aufeinander. Eine Träne nach der anderen flossen ihr übers Gesicht und ich wischte sie vorsichtig weg. "Es gibt da noch etwas, was ich dir sagen muss.", sie sah mich mit tränenüberströmtem Gesicht an. "Mein Vater ist in Askaban, da er ins Ministerium eingebrochen ist.", ich wollte einfach reinen Tisch machen. "Und ich muss Dumbledore töten.", ihre Augen weiteten sich. "Was?", fragte sie entsetzt nach. "Da mein Vater die Prophezeiung nicht organisieren konnte, muss ich nun alles gerade bügeln. Ich muss ein Verschwindekabinett in Hogwarts finden und es reparieren. Das Gegenstück befindet sich in Borgin&Burkes. Wenn ich das geschafft habe, werde ich weitere Todesser in die Schule einschleusen und dann Dumbledore töten.", ihre Augen wurden gross. "Aber warum du?" "Weil mein Vater seinen Auftrag nicht erfüllen konnte. Und da mir gedroht wurde, dass entweder meiner Mutter oder mir etwas geschehen würde, musste ich ein Todesser werden." "Ich werde dir helfen.", sagte sie entschlossen. "Vergiss es.", meinte ich schnell. "Ich will nicht, dass du dadurch in Gefahr gerätst." "Bin ich doch eh, der Lord weiss von mir. Dann kommt es auf meine Hilfe nicht mehr drauf an." Ich schüttelte bloss den Kopf, ich wusste, dass ich es ihr nicht ausreden konnte und so liess ich es bleiben. "Na gut, wie du meinst.", ich gab ihr einen Kuss, welchen sie sofort erwiderte. "Ich werde meine Eltern darauf ansprechen.", sagte sie dann entschlossen. "Auf was?" "Warum sie mich angelogen haben." "Tu das nicht. Noch nicht.", versuchte ich sie zu beschwichtigen. "Doch, ich muss einfach Gewissheit haben."
Den restlichen Nachmittag verbrachten wir vor allem in meinem Zimmer und redeten. Am Abend holte sie ihr Bruder ab und als ich mich von ihr verabschiedete, kam meine Mutter zu mir.
"Sie weiss es, oder?", ich nickte nur.

Alex

Kaum war ich zu Hause angekommen, lief ich ins Wohnzimmer. Dort sassen meine Eltern und schauten irgendwelche Nachrichten im Fernsehen. "Wir müssen reden.", sagte ich mit fester Stimme und lenkte so die Aufmerksamkeit auf mich.
"Über was?", fragte meine Mutter. "Ihr seid Todesser, nicht wahr?" Sie sahen mich entgeistert an. "Was redest du denn da?" "Ich weiss es, jetzt streitet es doch nicht noch länger ab!", ich wurde etwas lauter. "Red nicht so mit deinen Eltern!", fuhr mich mein Vater an. "Warum nicht?! Wann wolltet ihr mir das mal sagen?" "Es gibt nichts zu sagen." "Selbst jetzt streitet ihr alles ab? Dann zeigt mir euren linken Arm, na los!" Meine Mutter sah mich traurig an und das war die Bestätigung für mich. "Ihr seid das Allerletzte! Wie konntet ihr nur?!", Tränen sammelten sich in meinen Augen und liefen dann meine Wangen hinunter. Die Wut und Enttäuschung in mir loderte unaufhörlich und mein Herz raste. Wie konnten sie nur so ein Monster unterstützen. "Ihr seid so feige! Ich habe Beweise und dann streitet ihr nach wie vor alles ab! Euer verdammter Ernst?!", das hatte gesessen. Mein Vater gab mir eine Ohrfeige. Geschockt sahen meine Mutter und ich ihn an. "Wow.", flüsterte ich. "Thomas!", meiner Mutter war der Schock immer noch ins Gesicht geschrieben. "Du bist nicht mehr mein Vater!", zischte ich und lief nach oben. Ich legte mich auf mein Bett und liess meinen Tränen freien Lauf.
"Was ist los?", ich hatte gar nicht bemerkt, dass Shawn in mein Zimmer gekommen war. "Streit mit Mum und Dad.", schniefte ich und er nahm mich in den Arm. "Warum denn?" Ich erzählte ihm alles und am Ende sah er mich mit einem undefinierbaren Blick an. "Ich weiss." "Was?!", entsetzt sah ich ihn an. "Wollt ihr mich alles komplett verarschen?! Raus, raus hier!", schrie ich ihn an. Er warf mir einen traurigen Blick zu und verliess dann mein Zimmer. Ich fühlte mich so hintergangen, wie konnten sie mir alle mein Leben lang ins Gesicht lügen?
Ich schrieb Draco einen Brief mit der Bitte, die restlichen Ferien bei ihm verbringen zu können. Hades flog sofort in die warme Nacht hinfort und ich weinte mich in den Schlaf.

It Hurts- Draco Malfoy Fanfiction (Beendet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt