Ein lautes Klirren ertönte und ließ mich aus meinem Schlaf erwachen. Ich streckte meinen Finger in Richtung Wecker aus, bündelte ein wenig Chakra und schoss ihn damit gegen die Wand. Danach sank er zu Boden und landete auf den anderen kaputten Weckern die sich mit der Zeit angesammelt hatten. Hätte ich sie wegräumen sollen? Nö. Wieso auch?
Ich zuckte gleichgültig mit den Schultern, gähnte ausgiebig und entblößte meine langen, scharfen Eckzähne. "Tut mir leid Wecker", murmelte ich und gähnte nochmal. Als ich fertig war redete ich weiter ,"du hast es ja nicht anders gewollt."
Mit diesen Worten löste ich mich mit einem großen Schmerz im Herzen vom meinem geliebten Bett und stand auf. Schlurfend bewegte ich mich langsam in Richtung Badezimmer und betrachtete mich im Spiegel. Meine langen, orangenen Haare standen mir in alle Himmelsrichtungen ab. Ich nahm die Haarbürste und fing an meine wilde Mähne zu zähmen. Das alles dauerte bestimmt gute 20 Minuten. Schließlich sah ich wieder "Normal" aus und klemmte meine langen und flauschigen Fuchs Ohren mit Haarspangen nach hinten, sodass man sie nicht mehr sah. Zufrieden nickte ich mir zu und schleppte mich immer noch Schlaftrunken zurück in mein Zimmer. Dort wühlte ich aus meinem Kleiderschrank eine weiße Hose und ein ebenso weißes T-Shirt hervor und zog mich um. Das hellgraue Nachtkleid warf ich einfach auf mein Bett. Um meinen linken Oberarm band ich mir einen Verband, welcher das Zeichen des Kyuubi verdeckte. Es war eine Tattoo artige Abbildung von meiner Wahren Gestalt und diente auch als praktische Halterung meiner extra kleinen und dünnen Shuriken.
In meine rechte Hosentasche und am Schienbein steckte ich mir noch ein Paar normale Shuriken und Kunais ein. Ich platzierte alles so an meinem Körper, dass niemand meine Waffen sah. Ich war darauf gefasst jederzeit angegriffen zu werden. Sicher ist sicher.
Dann lief ich zu meiner Kommode und holte einen neuen Wecker heraus. Das ist der letzte Wecker. Das bedeutet dass es langsam Zeit wird... dachte ich mir und schaute nach der Uhrzeit. Nun gut, es war 7:30 Uhr, also hatte ich noch eine halbe Stunde Zeit bis der Unterricht an der Ninjaschule begann.
Ich schloss meine Wohnung ab und lief in den Wald. Dort verwandelte ich mich in den neunschwänzigen Fuchsdämon und prüfte die Luft. Reh! Witterte ich und sprang los. Wenige Sekunden später hatte ich meine Beute im Maul. Die Rehkuh war bereits ausgewachsen, trotzdem war ich ein wenig größer als sie.
Nachdem ich mit meinem Fang ein Stück gelaufen war, gelangte ich an meinen Lieblingsbaum und legte mich hin um zu fressen. Es war eine morsche, alte Eiche mit einem Loch im Stamm. Dort versteckte ich das übrig gebliebene halbe Reh und leckte genussvoll mein Maul ab um es von Blut zu säubern. Wahrscheinlich würden es weder Schüler noch Lehrer begrüßen wenn ich mit blutverschmiertem Gesicht in der Schule auftauchen würde. Pinibelchen, grinste ich.
Wieder in Menschengestalt machte ich mich auf dem Weg zur Schule. Gerade noch pünktlich setzte ich mich in den Klassenraum. "Guten Morgen Kurama", quatschte mich ein gewisser Jemand von der Seite an. "Morgen Naruto", seufzte ich. "Bist du schon wieder so müde?", fragte er mich. "Ich bin doch immer müde", sagte ich leise. "Stimmt schon", sagte er grinsend und setzte sich neben mich auf die Bank. Nach einer halben Stunde betrat Kakashi den Raum. "Guten Morgen Kinder", begrüßter er alle und kratzte sich am Hinterkopf ,"entschuldigt meine Verspätung aber ich musste wieder einer alten Dame über die Straße helfen." Bei den Worten versteckte er schnell sein neues Buch in der Hosentasche und hustete auffällig.
„Letztes mal musste er einer schwarzen Katze ausweichen", sagte Shikamaru genervt. Stimmt, dachte ich innerlich lächelnd, er konnte sich einfach nicht vom neuem Flirtparadies Buch trennen. Ich persönlich hielt von dieser Buchreihe überhaupt nichts. Jirayas Methoden der „Informationsbeschaffung" verwunderten mich ebenfalls nicht mehr.
"Nun denn, dann beginnen wir mal mit dem Unterricht", holte er mich aus meinen Gedanken zurück in die Welt der Lebenden und malte etwas an die Tafel. Währenddessen lag ich mit meinem Kopf auf dem Tisch und schlief bereits wieder. Bei mir war es so: Wenn ich wollte, träumte grade davon was um mich herum passierte. Es war ein wenig seltsam, aber nützlich.
"Weiß einer von euch was ich hier an die Tafel gezeichnet habe?", fragte Kakashi in die Klasse. "Niemand?", hakte er nach und schmiss ein Shuriken nach mir. Daraufhin fing ich ihn wenige Zentimeter von meinem Kopf entfernt auf und schmiss ihn wieder zurück. Im letzten Moment warf sich Kakashi auf den Boden und wich aus. Hätte ich ihn treffen wollen, hätte ich ihn jederzeit getroffen. "Der Chakrakreislauf eines Menschen", nuschelte ich in den Tisch und döste wieder ein.
Wie man bereits gemerkt haben müsste, ich war eine Schlafmütze. Jeder der mich weckte bekam es zu spüren. Eigentlich war ich eher der ruhige, schläfrige und nicht gesprächige Mensch... Äh ich meine Dämon, aber wenn man mich aus meinem wertvollem Schlaf holte, bekam diese Person dafür bezahlen. Von mir eher halbwegs ungewollt, aber es war halt reflexartig und für mich irgendwie schwer zu erklären.
Kakashi redete die ganze Zeit von Dingen die ich schon längst vor hundert Jahren gelernt hatte. Ja, und das meinte ich ernst, denn ich alterte nicht. Deswegen erlebte ich so manchen Krieg und kannte sämtliche Jutsus. Die ganz alten und vergessenen durfte ich zu meiner eigenen Sicherheit jedoch nicht mehr benutzen. Ich könnte dadurch auffallen und genau das wollte ich vermeiden. Auf keinen Fall wollte ich wie meine Geschwister enden. Auf ewig versiegelt und unfähig etwas dagegen zu unternehmen.
Dann war der Schultag endlich zu Ende und ich verzog mich in den Wald an einen See. Dort lief ich ein wenig übers Wasser und legte mich schließlich hin. Die Chakra Kontrolle konnte ich im Schlaf aufrecht erhalten. Sonst wäre ich geradewegs ins Nasse gefallen. Konnte man Wasser eigentlich auch irgendwie bestrafen, dass es einen geweckte hatte?
Ich konnte mir nicht mehr antworten, da Minato sich neben mich stellte. "Kurama", begrüßte er mich. "Hallo", sagte ich, ließ einen meiner Schweife wachsen, ballte ihn fest zusammen und rammte ihn für meine Verhältnisse sanft in den Bauch von Minato, sodass er über den See flog und am Ufer durch mehrere Baumstämme krachte.
Ich setzte mich auf und wartete bis er wieder bei mir war. "Was ist los?", fragte ich mit meiner klaren Stimme. "Darf ich mich nicht zu einer alten Freundin gesellen?", fragte er unschuldig und setzte sich im Schneidersitz neben mich. Ich öffnete mein rechtes, rotes Auge und schielte zu ihm rüber. "Hatte ich dir nicht gesagt, dass du das Gen-Jutsu nicht lösen sollst?", merkte er scharf an. "Ist viel entspannter meine Augen nicht immer so verändern zu müssen", sagte ich und schloss es wieder. "Und was wenn noch jemand anderes hier wäre und es sieht?", hakte Minato nach. "Das wird nicht passieren", versicherte ich ihm. Er wusste, dass ich recht hatte. Ich hasste es allgemein mich verstecken zu müssen. In der Öffentlichkeit belegte ich meine Augen mit einem Gen-Jutsu, sodass sie nicht mehr rot waren. Dadurch lies ich sie in einem normalen Braun erscheinen. Kontaktlinsen kamen für mich nicht in Frage. Wer setzte schon sich freiwillig Plastik auf die Augen?
Seufzend wandte er sich von mir ab und blickte nach oben. "Was denkst du, wie lange kennen wir uns schon?", fing er wieder an zu reden. "Seit du geboren bist", antwortete ich und öffnete meine Augen. "Du hast dich ganz schön verändert Minato." "Du aber nicht", sagte er lachend. "Ja irgendwie schon... jetzt sag warum du wirklich hier bist", forderte ich ihn auf.
"Du musst von hier weg Kurama." Die Sorge in seinen Worten war deutlich zu hören. "Ich weiss... Ich war hier schon viel zu lange. Mir war bewusst, dass ich hier nicht für immer unbekümmert leben kann. Die Leute werden immer misstrauischer", seufzte ich.
"Was hast du jetzt vor? Willst du wo hin Minato?" "Ich?", mein alter Freund schaute mich nun an, "ich muss hierbleiben. Hiruzen ist in den Ruhestand gegangen. Jetzt bin ich schließlich der Hokage, außerdem habe ich Familie." nach diesen Worten stand er auf und reichte mir seine Hand. Diese nahm ich entgegen und zog mich daran hoch auf die Beine. "Ich erinnere mich noch daran, als du kleiner warst als ich", sagte ich leicht schmunzelnd und blickte zu ihm auf. "Stimmt. Und jetzt bin ich ein Hokage, ein Familienvater und du bist immer noch zwölf", lachte er. "Ich bin weitaus älter und erfahrener als du", giftete ich ihn an. „Naja zumindest nervt dich Sensei Jiraya mit seinen Nachforschungen nicht. Ein kleines Mädchen beim Baden zu beobachten wäre sogar für ihn zu skrupellos." Daraufhin fing er an zu lachen und tätschelte meinen Kopf. Ich blickte ihn knurrend an und zeigte ihm meine Eckzähne. Er wusste genau, wie er mich ärgern konnte. "Wann wirst du gehen?", fragte er mich, nachdem er die Hand von meinem Kopf genommen hatte. "Heute. Am Besten jetzt sofort", antwortete ich trocken. "Sag Naruto, dass ich in ein fernes Land gereist bin um dort eine Mission auszuführen. Ach und grüß doch bitte den alten Hiruzen und Jiraya von mir. Es ist besser wenn ich den Abschied unkompliziert halte", bat ich Minato.
Daraufhin drehte ich mich um, und lief los in Richtung Ufer. Das Dorf ließ ich jetzt nach so vielen Jahren hinter mir. "Warte!", hörte ich meinen alten Freund rufen. Ich drehte mich um und sah in sein Gesicht. Bei ihm sammelten sich wie bei mir Tränen in den Augen.
Er ging auf mich zu und schloss mich fest in seine Arme. Eigentlich hasste ich Umarmungen, jedoch wusste ich, dass es die letzten Momente mit meinem alten Freund waren. "Danke", flüsterte ich und spürte einen dicken Kloß im Hals, "Danke für alles was du je für mich getan hast Minato." Bevor er sehen konnte wie meine Tränen wie aus Bächen flossen, verwandelte ich mich, befreite mich aus seiner Umarmung und lief davon.
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Kurama, die freie Bijuu auf dem Meer (One Piece X Naruto)
FanfictionWas wäre, wenn Kurama weiblich wäre, sich in ein Mädchen verwandeln könnte und nicht versiegelt wäre? Minato und alle anderen wären noch am Leben und Naruto wäre ein normaler Junge, der trotzdem seine Ziele hat. Kurama wäre ein Mädchen, welches ve...