Kapitel 4

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Tanjas Sicht:
„Ja, ich komme zum Halbfinale und bleibe natürlich bis zum Finale.“, sagte ich ins Handy und lief durch die Wohnung. An der Leitung war Timo. „Wenn wir es soweit schaffen.“, antwortete er. „Ihr seid richtig gut in Form und mit eurem Zusammenhalt könnt ihr alles schaffen.“ „Auf jeden Fall, werden wir unser Bestes geben.“ „Das will ich auch hoffen. Sag mal, musst du nicht langsam zum Training?“ „Oh, ja ich muss los.“ „Du schaffst das, Schatz. Tschüssi.“ „Tschau, hab dich lieb.“ Ich legte auf und setzte mir heißes Wasser für Tee an. Als ich aufgoss, klingelte es an der Tür. Ich machte sie auf und Celine fiel mir in die Arme und schluchzte los. Ich machte die Tür zu und zog Celine ins Wohnzimmer. „Setz dich erst einmal und erzähl mir was los ist.“, meinte ich und gab ihr meine Teetasse und drückte ihr Taschentücher in die Hand. „Danke.“
Sie erzählte mir die ganze Geschichte und ich versuchte sie zu beruhigen: „Das legt sich wieder. Marcel ist zurzeit eben nicht so gut drauf. Und du solltest vielleicht auch nicht so Übervorsorglich sein.“ „So bin ich nun mal und außerdem bin ich doch irgendwie an dem Unfall schuld.“ „Sag sowas nicht.“  „Dennoch. Das was Marcel gesagt hat geht zu weit. Er hat mich mit seinen Worten sehr getroffen. Sowas sagt man nicht ohne Grund.“ „Du kannst, wenn du willst, erst einmal bei mir schlafen. Aber versprich mir, dass du dich mit ihm ausspricht.“ „Ja okay. Danke dir.“
Nach einer Woche reden Marcel und Celine nur das Nötigste und sie schläft immer noch bei mir. Celine telefonierte grade mit Marcels Eltern, weil Marcel gerade zu ihnen fuhr. Ich packte mein Koffer, da es für mich und Celine morgen nach Russland ging. Die Jungs, hatten das Halbfinale erreicht. „Man bin ich aufgeregt. Bei einer WM war ich noch nie im Stadion.“, sagte ich zu ihr, nachdem sie auflegte. „Auch noch als Spielerfrau, meine Liebe.“ „Na toll, jetzt bin ich noch aufgeregter.“
Der Flieger landete in Russland und wir stiegen aus, holten unser Gepäck und fuhren zum Hotel. Da es schon spät war, gingen wir auch gleich schlafen. Morgen sollte das Halbfinale sattfinden und Timo sah ich auch endlich wieder.
Am nächsten Tag gingen wir in Ruhe Frühstücken und sahen uns dann die Stadt an. Wir trafen ein paar Spielerfrauen, mit denen wir zurück zum Hotel gingen. „Wir treffen uns nachher hier in der Lobby und fahren dann gemeinsam zum Stadion. Die Familien sind alle in diesem Hotel untergebracht.“, erklärte mir Cathy Hummels. „Danke, bis nachher.“ Wir liefen in unser Zimmer um noch ein bisschen zu Entspannen. Ich schrieb Timo noch, der aber wahrscheinlich schon beim Anschwitzen ist. Celine schaute sich währenddessen, den Chatverlauf von sich und Marcel an. „Ich dachte schon, dass er mich Hasst, weil ich zum Fußball gefahren bin. Aber er hat geschrieben, dass er mir viel Glück wünscht.“, meinte sie. „Er wird dich niemals hassen und außerdem wird seine Mutter ihm schon die Augen öffnen. Pass auf, wir kommen wieder nach Deutschland und alles ist gut.“ „Wenn du meinst.“
Celine und ich fingen an uns fertig zu machen. Ich zog mir eine schwarze Jeans mit einem Deutschland Trikot an, auf dem natürlich die Nummer 11 mit dem Namen ´Werner´ zu sehen ist. Meine roten Stiefeletten und mein roter Mantel durften natürlich nicht fehlen. Celine trug ebenfalls eine Jeans mit dem Trikot von Toni Kroos.
In der Lobby versammelten sich alle und so traf ich auch Timos Eltern. Sie erzählten mir von dem Viertelfinale, da sie schon länger hier waren. „Er wird sich freuen, dich zu sehen. Er hat uns mit einer großen Euphorie erzählt, dass du kommen wirst.“, erzählte mir Timos Mutter und lächelte. Im Stadion angekommen trafen wir uns mit den Spielern, bevor es in die VIP-Lounge ging. Die Jungs kamen nach und nach aus dem Bus und ich wartete gespannt auf Timo. Als ich ihn dann erblickte, fing ich an zu Lächeln, auch er Lächelte mich an. Timo kam auf mich zu und zog mich in eine feste Umarmung. Wir küssten uns innig. Dann begrüßte er seine Eltern und Celine und nahm mich sofort wieder in seinen Arm. „Ich hab dich vermisst.“, gestand ich ihm. „Ich dich auch.“ „Mein WM-Held.“ „Held?“, fragte er. „Ja Held!“, meinte ich und lächelte, „Wehe du schießt heute kein Tor.“ „Sonst was?“ „Dann“, ich überlegte, „Dann schläfst du eine Woche auf dem Sofa.“ Er lachte: „Dann bin ich ja jetzt ganz schön unter Druck gesetzt.“ Ich nickte nur und versuchte Ernst zu schauen. Der Co-Trainer rief nun die Spieler rein. Wir wünschten allen viel Glück und ich flüsterte Timo noch ein 'Ich liebe dich' zu. Alle liefen nun zu ihren Plätzen. Celine und ich unterhielten uns gut mit Cathy, da diese hinter uns saß. Auch mit Timos Eltern verstand ich mich wie immer bestens.
Das Spiel wurde angepfiffen. Der Halbfinalgegner war Italien. Diese Spiele endeten schon oft im Elfmeterschießen und so war es auch diesmal der Fall. Das Spiel war sehr Nervenaufreibend. Ein Italiener brachte nach 30 Minuten die eigene Führung ein und erst in der 91. Minute schoss Timo das 1:1. Alle Deutschlandfans jubelten wie verrückt, aber es war noch nicht durch. Die Verlängerung brachte nichts und so wurden nun Elfmeter geschossen. Neuer hielt zwei Bälle, aber der Torwart von Italien ebenso. Das Elfmeterschießen ging weiter. Ein Italiener schoss vorbei. Wir wussten nun, wenn der nächste Ball im Netz landet, dann ist Deutschland im Halbfinale. Und natürlich wackelte das Netz und alle deutschen Fans sprangen hoch und jubelten wie verrückt. Sogar die Russen freuten sich für Deutschland. Nach dem auf dem Platz und in den Kabinen ausgiebig gefeiert wurde, kamen die Jungs in den VIP-Bereich hoch. Timos Eltern nahmen ihren Sohn in den Arm und freuten sich. Danach kam er auf mich zu, hob mich hoch und drehte sich einmal. Er küsste mich und sagte: „Das Tor war für dich.“ „Dann musst du wohl doch nicht auf der Couch schlafen. Eigentlich hast du ja sogar zwei Tore geschossen.“ „Ich musst ja auch noch ein Tor für meine Eltern schießen.“, sagte er lachend. Seine Eltern lächelten uns zu. Nun kam Celine, gab mir ein Getränk und gratulierte Timo ebenfalls.
Die Feier wurde ins Hotel der Spieler verlegt. Jogi gab den Jungs für morgen frei und so war dies kein Problem. „Du willst mich auch garnicht mehr los lassen, oder?!“, meinte ich zu Timo. „Hatte ich nicht vor.“, sagte er nur lächelnd und gab mir erneut einen Kuss. Mittlerweile saßen wir in der Sofaecke. Celine quatschte gerade mit Cathy und Mats und spielte dabei  mit deren Kind. Typisch Celine. Timos Eltern sind schon schlafen gegangen und so waren wir etwas ungestörter. „Was hältst du davon, wenn wir die Party ins Zimmer verlegen.“, flüsterte mir Timo ins Ohr. „Ach, so nötig haben Sie es Herr Werner.“, entgegnete ich, „Bist du nicht zu kaputt, vom Spiel? Nicht wenn du mir wegschläfst.“, lachte ich. Timo stand auf zog mich hoch und sagte: „Bei dir würde ich niemals einschlafen.“
Kaum waren wir in seinem Zimmer angekommen, drückte er mich schon an die Wand, küsste mich fordernd und fuhr mit seinen Händen unter mein Shirt. Ich bekam eine Gänsehaut und krallte mich in seine Haare. Wir zogen uns die T-Shirts aus und ich fing an seine Hose zu öffnen. Dabei merkte ich, wie sich bei ihm was regte. Der Klamotten entledigt ließen wir uns aufs Bett fallen und genossen nach langem mal wieder unsere Zweisamkeit.
„Ich liebe dich.“, sagte Timo mir noch und schlief dann neben mir ein. Ich stand nochmal auf, zog mir ein T-Shirt von Timo über und kramte nach meinem Handy, bevor ich mich wieder hinlegte. Celine schrieb ich noch schnell eine Nachricht und kuschelte mich dann an Timo, der mich, im Halbschlaf, an sich drückte.

Für immer oder doch nicht?! | RB Leipzig FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt